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Die 50er Jahre — Wiederaufbauleistungen und Umbruchshoffnungen

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Part of the book series: Sozialwissenschaftliche Studien ((SWS,volume 30))

Zusammenfassung

In diesem Teil geht es um die Frage, wie das empirische Frauenbewußtsein in der Dekade des ökonomischen und sozialen Wiederaufbaus von der Soziologie, die inzwischen als Fach etabliert ist, aufgegriffen, begriffen und abgebildet wird Im Kapitel 4.1. zeigt sich die traditionell enge Verknüpfung der wissenschaftlichen Thematisierung von Frau und Familie als Hindernis für einen Zugang zum empirischen Frauenbewußtsein. Bei der Überwindung der katastrophalen Folgen von Krieg und Niederlage steht die Wiederherstellung zentraler Sozialformen, insbesondere der Familienverbände, im Mittelpunkt soziologischer Erörterungen. Daraus entstehen “wie von selbst” Funktionsanforderungen und Normen, die sich an Frauen richten und deren Spielraum einengen. — Das zugrundeliegende Untersuchungsmaterial, das sich zeitlich und inhaltlich in drei Gruppen anordnen läßt, wird hier charakterisiert. Im Kapitel 4.2. werden die Konzepte und Vorstellungen von Emanzipation, die die Soziologie “zuläßt”, auf den Begriff der “modifizierten Komplementarität” zugespitzt. Dem der Pragmatismus der 40er Jahre, der begrenzte Egalisierungsbestrebungen zuläßt, gilt wegen seiner inzwischen erfolgten grundgesetzlichen Garantie als erledigt.

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Literatur

  1. Der Ansatz von König wird in den Kapiteln 3.4. und 3.5. umrissen.

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  2. Nave-Herz 1988:6.

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  3. Vgl. Horkheimer (1936) 1978 zur verhängnisvollen Erziehungsleistung der bürgerlichen Familie mit der hierarchischen Anordnung von Mann und Frau, Außen und Innen, Autorität und Unterwerfung.

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  4. Vgl. Adorno 1954 und Becker-Schmidt 1987:187ff. als grundlegende feministische Kritik an der kritischen Theorie.

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  5. Vgl. Schelsky 1934.

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  6. Vgl. Schelsky 1951:284, 286.

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  7. Schelsky 1951:293.

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  8. Schelsky 1951:293.

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  9. Vgl. dazu besonders die Ausführungen bei Schelsky 1950:295, Anm. 11.

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  10. Vgl. Southall/Newman 1949, die als Sachverständige der amerikanischen Militärregierung tätig sind. Rhea Maxson führt ihre Untersuchung ebenfalls für die Militärregierung durch, erstellt die Daten aber in Zusammenarbeit mit dem DGB und für dessen Belange und Fragestellung nach der Organisationsbereitschaft von Frauen.

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  11. Bei dieser “Avantgarde” von Frauen, die es als ihre “Bildungsaufgabe” begreift, weitere Frauenkreise zu überzeugen, besteht gleichwohl die Befürchtung, viel zu viel sei in der Vergangenheit versäumt worden und nicht mehr aufzuholen. Diese Resignation hat Tradition und fatale Folgen: Frauenthemen sind in den 50er Jahren von einer Aura des An- und Beklagens umgeben.

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  12. Zur Ergänzung, Diskussion und Illustration dieser empirischen Beiträge werden für alle drei Gruppen weitere kleine zeitgenössische Untersuchungen herangezogen.

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  13. Vgl. Bremme 1956:Vorwort, 100ff., 217ff., 227f

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  14. Bremme 1956:228.

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  15. “In fast allen Ländern findet mit Bezug auf die Stellung der Frau in der Wirtschaft, der Arbeiterbewegung, der Verwaltung und der Gemeinden wieder eine große Veränderung statt. Eine kluge amerikanische Frau bemerkte kürzlich: ‘Das Volk, das es versteht, die vorhandene Arbeitskraft der Frau voll auszunutzen, wird das stärkste Volk der Welt sein.’ Die Russen sagen immer wieder: ‘Gebt uns die Frauen und die Jugend und ihr könnt die Männer behalten.’“ Southall/Newman 1949:1.

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  16. Southall/Newman 1949:1.

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  17. Southall/Newman befragen in Einzel- und Gruppengesprächen mehr als 150 Expertinnen, darunter cirka 100 “führende Frauen”. Flankierendes Material wird durch Betriebsbesichtigungen, Beobachtungen und Sondierungen auf verschiedenen Ebenen gewonnen. Die Untersuchung wird in 7 größeren Städten und insgesamt cirka 100 Betrieben des amerikanischen Sektors durchgeführt; vgl. Southall/Newman 1949:8ff

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  18. Vgl. den ausführlichen Bericht bei Herrmann 1957:22–29 und die kritische Diskussion dieser Resultate bei Sommerkorn 1988:124.

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  19. Zum Beispiel wird die Aussagekraft der Befragung eines großen Samples durch rigide Vorgaben beeinträchtigt: 807 ledige, 131 verheiratete und 125 alleinlebende Frauen können als Gründe für ihre Erwerbsarbeit alternativ nur angeben, daß sie entweder a) für den eigenen Lebensunterhalt oder b) für den eigenen Lebensunterhalt und den der Angehörigen oder c) aus besonderen Gründen erfolgt; vgl. Herrmann 1957:23.

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  20. Feuerstack hat keine Möglichkeit bzw. verzichtet ebenso wie Harmuth, Schanzenbach u.a. darauf, Vorträge als wissenschaftliche Veröffentlichungen zu präsentieren. Ihre Materialbasis ist relativ schmal, aber nicht weniger akzidentiell zusammengesetzt wie die von Schelsky 1953 und Wurzbacher 1951.

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  21. Vgl. Schelsky 1953:44f Die Methode und Durchführung dieser empirischmonographischen Untersuchung wird bei Wurzbacher 1951 beschrieben. Dort findet sich dasselbe Material bereits ausführlicher dokumentiert und nach anderen Aspekten ausgewertet. Die Autoren gewinnen ihre Daten aus Unterlagen, die unerfahrene Studierende aus cirka vier verschiedenen Übungen zu empirischen Methoden zusammentragen. So berichtet z.B. Gerhard Völker von der Beliebigkeit der Auswahl von Familien für seine Monographien: Er beschrieb sein Elternhaus und die Familie seines Onkels. Die Monographien, die er mir zur Verfügung stellte, enthalten über lange Passagen Versuche, die Ordentlichkeit, Geregeltheit und gemeinsame Anstrengungsbereitschaft der Gatten zu dokumentieren. Das “Bild der Interessenverteilung” ordnet die relevanten Lebensentscheidungen und Politikinteressen beim Mann, den “Kleinkram” bei der Frau an und kommentiert alle Konstellationen wohlwollend, die die Hierarchie der Geschlechter wahren; vgl. Völker 1949. (Eigene Recherchen im Archiv der heutigen Hochschule für Wirtschaft und Politik und Gespräche mit Teilnehmern dieser Erhebung.)

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  22. Schelsky 1953:45 nennt hier z.B. Fragebogen, Schedulesystem, soziometrische Wertungen, offene Interviews, Erlebnisbeschreibungen, strukturelle Analysen.

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  23. Vgl. Schelsky 1953:46.

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  24. Zur Methode der Auswertung vgl. Schelsky 1953:53–55, insbesondere die Rolle des “repräsentativen Zitats” (54) und der Deutung (55) im Unterschied zu Auswertungsverfahren.

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  25. Völker (Jg. 1925) notiert unter der Rubrik “Einstellung und Verhalten zu Politik und Staat”, daß der Mann interessiert am politischen Leben sei. Der außenpolitischen Entwicklung gelte seine Aufmerksamkeit. Er hoffe auf eine friedliche Bereinigung der politischen Gegensätze und eine Aufhebung aller Zonenschranken innerhalb Deutschlands. Parteipolitisch sei er nie gebunden gewesen, aber “die Nachkriegszeit hat aus der Abwehrstellung gegen die alliierten Maßnahmen heraus nationale Gedankengänge gefördert.” Seine politische Grundeinstellung sei sozialistisch, er gehöre der Gewerkschaftsbewegung an. “Frau Schmidt teilt die Einstellung ihres Gatten im wesentlichen, ist aber nur im geringeren Maße interessiert.” Es gehörte nicht zu den Aufgaben der Studenten, die Frauen nach ihrem eigentlichen Interesse an Politik und Staat zu fragen.

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  26. Vgl. Baumert 1954:221ff.

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  27. Vgl. Baumert 1954:XH.

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  28. Zum Erhebungsbogen für die Befragung von Familien vgl. Baumert 1954:223ff. Er besteht aus 40 Fragen, die z.T. sozialstatistische Daten erkunden, größtenteils aber auf individuelle und soziale Befindlichkeiten und Umgangsweisen abheben.

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  29. Vgl. Baumert 1954:Xn.

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  30. Baumert 1954:Xn.

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  31. Die einzelnen Titel finden sich im Kapitel 4.4. zu den Methoden aufgeführt.

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  32. Vgl. Herrmann 1957:23, die die Ergebnisse von Maxson “mit den verschiedenartigsten Kreisen von Frauen” diskutiert und dabei zu neuen Interpretationen kommt.

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  33. Bremme 1956:17f

    Google Scholar 

  34. Vgl. Bremme 1956:18.

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  35. Herrmann 1957:105.

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  36. In die Auswertung gehen 773 Fragebögen ein Der Fragebogen befindet sich bei Hinze 1960:150ff. (Anhang).

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  37. In die Auswertung gehen 325 Fragebögen ein. Der Fragebogen befindet sich bei Hinze 1960:153ff. (Anhang).

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  38. Vgl. Southall/Newman 1949:20.

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  39. Vgl. Southall/Newman 1949:19ff., 25.

    Google Scholar 

  40. Vgl. Maxson 1952:20ff.

    Google Scholar 

  41. Vgl. Maxson 1952: 20ff.

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  42. Diese Daten sind, obwohl sie noch eine recht global auswertende Aufteilung vornehmen, häufig herangezogen worden, um eine zunehmende Selbständigkeit von Frauen in ökonomischer u.a. Hinsicht zu belegen: Baumert sieht z.B. in der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen eine grundsätzliche Wandlung ihrer ökonomischen Stellung und Ansätze für mehr Selbstbe-wußtsein; vgl. Baumert 1954:61f, 181f.

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  43. Die Untersuchung ist in ihrer Zeit wenig beachtet und berücksichtigt worden. Sie wird z.B. ausgewertet bei Baumert 1954:61; Herrmann 1957:22f; Ulshoefer 1969:20; Prokop 1976; Sommerkorn 1988:124f; Milz 1989.

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  44. Herrmann geht den “besonderen Gründen” kritisch nach, weil sie vermutet, daß vor allem verheiratete Frauen unter dem normativen Druck, primär für die Familie zur Verfügung stehen zu sollen, Legitimationsprobleme haben; vgl. Herrmann 1957:23.

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  45. Vgl. Feuerstack 1952:10ff., 15, 17.

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  46. Feuerstack 1952:15ff., 21.

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  47. Unstreitige Voraussetzung ist, daß die Erledigung der häuslichen Pflichten gewährleistet ist!

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  48. Feuerstack 1952:15.

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  49. Feuerstack 1952:22.

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  50. Vgl. die Kritik von Baumert 1954:166f., 184ff

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  51. Schelsky 1953:334f

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  52. Schelsky 1953:335.

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  53. Vgl. Schelsky 1953:336; Wurzbacher 1951.

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  54. Schelsky 1953:332, vgl. auch 1951:150f. Hier wird der “problematische Vorranganspruch der Frau” als unumkehrbar angesehen.

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  55. Vgl. Schelsky 1953:307.

    Google Scholar 

  56. Schelsky 1953:333.

    Google Scholar 

  57. Schelsky 1953:335ff.

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  58. Schelsky 1953:345.

    Google Scholar 

  59. Schelsky 1953:343.

    Google Scholar 

  60. Schelsky 1953:344.

    Google Scholar 

  61. Vgl. Schelsky 1953:345.

    Google Scholar 

  62. Schelsky 1953:335f.

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  63. Vgl. Modelmog 1989:231ff.

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  64. In diesem Punkt unterscheiden sich das Ergebnis und die Einschätzung von Baumert und Schelsky aufgrund der Differenzierung, die die sozialstatistische Aufbereitung der Daten im Darmstädter Institut erlaubt. Schelsky nimmt keine Aufiacherung der Altersklassen vor und scheint überwiegend Familien, also auch Frauen, der mittleren und älteren Generation in seine Untersuchungen einbezogen zu haben.

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  65. Vgl. Baumert 1954:161f.

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  66. Baumert 1954:164.

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  67. Die sog. Onkelehe war ein Resultat der Regelung, daß Kriegerwitwen ihre Rente einbüßten, wenn sie die Verbindung legalisierten

    Google Scholar 

  68. Obwohl: Das Heiratsverhalten der Altersgruppen ändert sich: Jüngere Männer und ältere Frauen gehen Ehen ein; die Scheidungsziffern, die nach 1945 in die Höhe schnellen, liegen Anfang der 50er Jahre immer noch weit über dem Vorkriegsstand; vgl. Baumert 1954:29, 31.

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  69. Baumert 1954:177.

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  70. Sie geht in der Rezeption der Untersuchung weitgehend verloren, obwohl sie ausgesprochen aussagekräftig ist.

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  71. Vgl. Baumert 1954:181, 153

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  72. Daß Frauen sehr aufwendige Arbeit tun, um ein angemessenes häusliches Milieu zu garantieren, ist bei der Auflistung und Kommentierung des sozialstatistischen Materials dokumentiert; vgl. Baumert 1954:81, 86ff. (3 Beispiele der Lebenshaltung); die minimale technische Ausstattung der Haushalte mit Kühlschrank und Waschmaschine führt dazu, daß Frauen sich dringend eine “amerikanische” bzw. moderne Einbauküche wünschen (115 u. 117). Hier zeigen sie ein großes Interesse, von der Mühsal der Hausarbeit und der Anbindung loszukommen, um sich andere Lebenskreise zu erschließen.

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  73. Adorno 1954:VII.

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  74. Adorno 1954:VI.

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  75. Vgl. Adorno 1954:VI.

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  76. Adorno 1954:Vn.

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  77. Vgl. z.B. Negt/Kluge 1982. Becker-Schmidt 1987:187 setzt sich kritisch mit der Thematisierung bzw. Nichtthematisierung von Geschlechterdifferenzen in der Kritischen Theorie auseinander.

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  78. Vgl. Prokop 1976:12ff. und Bovenschen 1979:60f

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  79. Im untersuchten Zeitraum (1919–1953) sind solche Ausschläge weiblicher Wahlbeteiligung für die Wahlgänge nach 1918, 1919, 1932/33 und für die ersten Wahlgänge nach 1946 feststellbar; vgl. Bremme 1956:65, 37f.

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  80. Vgl. auch ihren Hinweis auf Lazarsfeld: “Men are better citizens, but women are more reasonned; they are not interested, they do not vote.” Zit. nach Bremme 1956:39.

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  81. Bremme 1956:65.

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  82. Die Wahlbeteiligungsdifferenz ist seit Mitte der 50er Jahre insbesondere bei den jüngeren Altersgruppen beiderlei Geschlechts kleiner geworden. Die ältere Generation weist nach wie vor erhebliche Unterschiede in der Beteiligung von Männern und Frauen auf.

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  83. Vgl. Bremme 1956:44 u 66.

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  84. Ein Hinweis auf Hamburg sagt, daß hier die Wahlbeteiligung von Frauen durchgängig auffallend hoch ist; vgl. Bremme 1956:42, Fn. 17.

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  85. Bremme 1956:66.

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  86. Vgl. Bremme 1956:64f., 220f.

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  87. Zur politischen Übereinstimmung mit dem Ehemann vgl. Bremme 1956:99, 101, 176, 37f. Der höchste weibliche Mitgliederanteil ist bei der SPD zu verzeichnen.

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  88. Vgl. Bremme 1956:217ff.

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  89. Vgl. auch die kritischen Anmerkungen zu Schelskys Konzeption der Ausdifferenzierung von Interessen und der Entwicklung von Interessengegensätzen unter Frauen; vgl. Bremme 1956:43 u. 55.

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  90. Vgl. Bremme 156:150, 228.

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  91. Vgl. Bremme 1956:110. Öffentliches politisches Profil gewinnt das spezifisch weibliche Unzufriedenheitspotential in den 50er Jahren auch aus folgendem Grunde nicht: Frauenpolitik ist mittlerweile weitgehend ausgebootet worden. Ansprechpartnerinnen sind rar. Die große Masse der Wählerinnen verhält sich nach dem “Weimarer Muster”, wählt christlich-konservativ und damit just jene Parteien, die gegen das passive und aktive Wahlrecht für Frauen eintraten und sich jetzt gegen den Gleichberechtigungsgrundsatz und gegen die höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen aussprechen. Dieser “Treppenwitz” der Geschichte ist bisher in der wissenschaftlichen Literatur kaum analysiert worden.

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  92. Vgl. Herrmann 1957.

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  93. Vgl. die Typisierung bei Herrmann 1957:20ff. und ihre Ergänzungsvorstellungen 195 7:1 f.

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  94. Vgl. Herrmann 1957:111, 113.

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  95. Vgl. Herrmann 1957:18, 28.

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  96. Vgl. den Bericht über die Befragung der Männer bei Herrmann 1957:123–130.

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  97. Vgl. Hofinann/Kersten 1958:51.

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  98. Vgl. Hofinann/Kersten 1958:98, 138ff, 190.

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  99. Vgl. Hofinann/Kersten 1958:104, 110ff., 190.

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  100. Vgl. Hinze 1960; Sommerkoni 1988:122ff; Pfeil 1961.

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  101. Vgl. Hinze 1960:245f., 254.

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  102. Hinze 1960:244.

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  103. Vgl. Hinze 1960:46f, 247.

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  104. Vgl. Sommerkorn 1988:126ff.

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  105. Die Erwerbsbeteiligung sinkt nicht, sie verändert ihre Struktur: Frauen nehmen die Arbeitsplätze in den sog. Frauenindustrien und solchen Branchen/Produktionssektoren wieder auf, in denen sie auch früher stark vertreten waren. Das sind die Bereiche Nahrung und Genuß, Textil- und Feinmechanik sowie die Tätigkeiten im öffentlichen und privaten Dienstleistungsgewerbe, die zum Ende der 50er Jahre erheblich ausgebaut werden; vgl. Willms-Herget 1985:88 (Tab. 2.1).

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  106. Annette Kuhn u.a. weisen für die unmittelbare Nachkriegszeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges diese besonderen Belastungen nach, die auf spezifische Potenzen des “weiblichen Arbeitsvermögens” hindeuten. Die Alliierten legen es jahrelang darauf an, dieses Reservoir zu nutzen; vgl. Freier/Kuhn 1984:177, 185, 197.

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  107. Das gilt freilich nicht für alle. Gerade die qualifizierteren Frauen litten unter der Sogwirkung des ideologischen Drucks, die Folgen der Berufstätigkeit für ihre Kinder zu legitimieren.

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  108. Um 1950 sind Frauen bereits wieder auf dem recht hohen Niveau von 1939 beruflich tätig; vgl. Willms-Herget 1985:88.

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  109. Vgl. Schmidtchen 1984:94ff, 113ff. Nachuntersuchungen zeigen, daß dieses doppelte Interesse von Frauen wegen der unspezifischen Fragepraxis lange übersehen wurde.

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  110. Vgl. Herrmann 1957 Einleitung.

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  111. Vgl. Southall/Newman 1949.

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  112. Die Arbeitsmarktchancen für Frauen steigen, die jüngeren Frauen befinden sich in der Ausbildung. Damit kommen die mittleren Jahrgänge zum Zuge.

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  113. Vgl. zur Frage des Versagens oder Unterschiagens von nachfaschistischer Frauenpolitik und deren Hilflosigkeit: Kuhn 1986:12ff. Zur Modifikation von weiblichen Erwerbsmustern in den Lebenszyklen von verschiedenen Alterskohorten vgl. Willms-Herget 1985:94, 98ff; Frevert 1986:275.

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  114. Die älteren und ledigen Frauen sollen, so Feuerstack 1952, Harmuth 1954 u.v.a die Möglichkeit haben, im Beruf den Sinn ihres Lebens zu entdecken, junge und verheiratete Frauen müßten demgegenüber zurückstecken.

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Milz, H. (1994). Die 50er Jahre — Wiederaufbauleistungen und Umbruchshoffnungen. In: Frauenbewußtsein und Soziologie. Sozialwissenschaftliche Studien, vol 30. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95995-9_4

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