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Zum theoretischen Rahmen der Untersuchung

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Neue Lebensstile in der Arbeiterschaft?

Zusammenfassung

Die Diskussion um Individualisierung und Pluralisierung von Lebensstilen hat seit einigen Jahren Hochkonjunktur bei den Versuchen, die gegenwärtige gesellschaftliche Situation von Individuen und Gruppen zu bestimmen. Das betrifft sowohl die theoretischen Deutungsversuche sozialer Ungleichheit als auch empirische Analysen zur Identifizierung von bestimmten Gruppierungen (vgl. u.a. Hradil 1992). Seit den Analysen der soziologischen Klassiker Weber, Simmel und Veblen (vgl. die Aufarbeitung bei Müller 1989, Voß 1991, Lüdtke 1989), in denen der Lebensstilbegriff schon eine Rolle spielte, schien er für längere Zeit abhanden gekommen zu sein. Die Renaissance eines soziologischen Begriffs hat jedoch gute Gründe, die in diesem Fall weniger in dem Bestreben nach Präzision des immer wieder als schwammig bezeichneten Begriffs „Lebensstil“ liegen, sondern eher in der Unfähigkeit der herkömmlichen, soziale Ungleichheit abbildenden Begriffe wie Schicht und Klasse, den Wandel der sozialen Differenzierung in den letzten Jahren adäquat zu erfassen. Die Diskussion der These der Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile erscheint nun mittelschichtorientiert insofern, als sie sich vorzugsweise auf jene sozialen Gruppen bezieht, die als Trendsetter, Meinungsführer bzw. Multiplikatoren für moderne Lebensstile vor allem in Frage kommen, wie z.B. die neuen Selbständigen und Angestellten in leitenden Positionen. Relativ unbeachtet bleiben dabei die Arbeiter und Arbeiterinnen, die zwar seit geraumer Zeit eine zahlenmäßig abnehmende, jedoch nach wie vor mit ca. einem Drittel der Erwerbstätigen umfangreiche gesellschaftliche Gruppe darstellen. Es ist daher das Ziel dieser Studie, die Arbeiterschaft daraufhin zu untersuchen, ob Arbeiterinnen und vor allem welche Gruppen innerhalb der Arbeiterschaft an mittelständischen Lebensweisen und -orientierungen partizipieren, zumal dann, wenn es sich nicht um große Großstädte wie München oder Hamburg, sondern um kleine bzw. mittelgroße Großstädte handelt.

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© 1994 Leske + Budrich, Opladen

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Herlyn, U., Scheller, G., Tessin, W. (1994). Zum theoretischen Rahmen der Untersuchung. In: Neue Lebensstile in der Arbeiterschaft?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95990-4_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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