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Vier Wochen fernsehen im Kindergarten — ein Projektbericht

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Handbuch Medienerziehung im Kindergarten
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Zusammenfassung

Vier Wochen lang sollten die Kinder im Kindergarten die Möglichkeit haben, sich Fernsehsendungen auf Video anzuschauen. Warum? Barbara Friedel, die Leiterin der Kindertagesstätte St. Johannes in Frankfurt a.M., Unterliederbach, beschreibt ihre Motivation:

  • „Die Anregung zu diesem Projekt kam durch eine Fortbildung zum Thema ,Kinder und Fernsehen’, die ich besuchte. Das Thema stellte für mich persönlich schon eine Provokation dar. Ich mußte mich mit meinem eigenen Konsum auseinandersetzen und meine Vorurteile gegenüber dem Fernsehen und seinen Auswirkungen gerade bei Kindern überdenken. Ich selbst gehe täglich mit dem Medium um, und die Kinder auch. In der Vergangenheit habe ich es mir vielleicht auch zu leicht gemacht, wenn ich die Nervosität und Angespanntheit der Kinder am Morgen auf das Fernsehen zu Hause geschoben habe. Mit dem Projekt wollte ich mal selbst in meiner Einrichtung sehen, wie die Kinder sich verhalten, wenn sie für vier Wochen Zugang zu Videofilmen im Kindergarten haben, was sich beim Spielen verändert und welche Auswirkungen es auf die Gruppe hat.“

Die Kindertagesstätte St.Johannes in Frankfurt a.M., Unterliederbach, hat das Projekt im Dezember 1992 durchgeführt, das ich als freie Medienpädagogin begleitet habe.

Die Einrichtung und die Rahmenbedingungen: In der katholischen Kindertagesstätte St. Johannes werden täglich 80 Kinder zwischen drei und sechs Jahren in vier Gruppen betreut. Die Kindergruppen sind multikulturell zusammengesetzt: 57 % der Kinder in der Einrichtung kommen aus ausländischen Familien. Von den 80 Kindern besuchen 53 Kinder den Kindergarten halbtags zwischen 8.00 und 12.00 Uhr.

Mit neun pädagogischen Kräften ist der Stellenplan zu 80 % gedeckt. Die Gruppen werden am Morgen von zwei Betreuerinnen begleitet. Von den neun Mitarbeiterinnen sind sechs als Erzieherin und drei als Kinderpflegerin ausgebildet. Da die Leiterin von Kinderbetreuungsaufgaben freigestellt ist, konnte sie in der ersten Zeit die Organisation, die Filmvorführungen und die Beaufsichtigung der Kinder beim Fernsehen übernehmen, ohne daß es Engpässe für die „normale“ Kinderbetreuung gab.

Die Gruppenräume sind im Durchschnitt ca. 42 qm groß. Um die Spielmöglichkeiten der Kinder zu erweitern, wurden im Flur ein Bauteppich und eine Puppen-hausecke eingerichtet. Der vorhandene Mehrzweckraum von 58 qm, der normalerweise als Turn- und Schlafraum genutzt wird, diente während des Projekts als Fernsehraum.

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© 1995 Leske + Budrich, Opladen

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Faul-Burbes, J. (1995). Vier Wochen fernsehen im Kindergarten — ein Projektbericht. In: Handbuch Medienerziehung im Kindergarten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95980-5_15

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95980-5_15

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-1257-9

  • Online ISBN: 978-3-322-95980-5

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