PLO 1993

Zusammenfassung

Der Dialog zwischen der PLO (Palestine Liberation Organisation) und der Hamas (Harakat al-Muqawama al-Islamiya/Islamische Widerstandsbewegung) wurde 1993 fortgesetzt, führte aber bis auf ein Abkommen zum gegenseitigen Gewaltverzicht nicht zu einem Durchbruch. Beide Seiten trafen sich auf Vermittlung des Vorsitzenden der sudanesischen National Islamic Front, Dr. Hasan al-Turabi, im Januar in Khartum. Im Vorfeld der Gespräche hatte der Vertreter der Hamas, Muhammad Nazzal, die Bereitschaft seiner Organisation bekundet, der PLO beizutreten, ohne daß diese zuvor die Friedensverhandlungen mit Israel abbrechen müsse. Darüber hinaus sei die Hamas mit einer stufenweisen Lösung einverstanden, wenn damit die Gründung des palästinensischen Staates in Teilen des Territoriums eingeleitet werde. Als aber Yasir Arafat zur Teilnahme am Gespräch in Khartum eintraf, wurde er aufgefordert, einen alle Palästinenser umfassenden Dialog zu akzeptieren, um festzustellen, wieviele von ihnen die Nahost-Friedensgespräche befürworteten. Des weiteren sollte er der Gründung eines Komitees zur Koordinierung des bewaffneten Kampfes in den besetzten Gebieten zustimmen. Schließlich sollte sich die PLO aus den Friedensverhandlungen zurückziehen (Musa Keilani: Hamas-Fateh rapprochement — fruitful or futile?, in: JoT, 24.7.). Ein weiteres Gespräch fand auf Vorschlag der PLO im Juli in Amman statt, wo über die Möglichkeit der Einberufung einer Konferenz aller palästinensischen Gruppen beraten wurde. Zur gleichen Zeit führten Abbas Zaki und Haiti al-Hasan von der PLO Sondierungsgespräche mit George Habash (PFLP/Popular Front for the Liberation of Palestine) und Nayif Hawatma (DFLP/Democratic Front for the Liberation of Palestine) in Damaskus (JoT, 14.7.).