Zusammenfassung
Bildungspolitik auf der Ebene der Europäischen Gemeinschaft bewegt sich — formal betrachtet — in engen Grenzen, die durch die Maastrichter Verträge vorsorglich festgelegt worden sind. De facto investiert die Kommission beträchtliche Summen in Bildungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme und -maßnahmen, während die Mitgliedstaaten sehr wohl einen starken Einfluß auf die Prioritätensetzung und Subventionsentscheidungen in diesem Bereich ausüben. Vor dem Hintergrund verschärfter wirtschaftlicher Konkurrenz sowohl innerhalb der EU als auch mit ihren globalen Widersachern ist Bildung und Qualifikation als Schlüssel zum persönlichen und gesellschaftlichen Erfolg wieder in den Mittelpunkt des politischen Diskurses geraten. Gleichzeitig schreitet ein gesamtgesellschaftlicher Strukturwandel quer (aber höchst unausgewogen) durch Europa voran, der Lebenslaufkoordinaten entfestigt und neu definiert. Unter anderem sind insbesondere vertraute Chronologien und Logiken der Beziehungen zwischen Bildung und Beruf labil geworden, allerdings ohne die Merkmale sozialer Ungleichheiten abgelegt zu haben. Diese Diskussion versucht, den EU-politischen Diskuurs in bezug auf die Schnittstellen Jugend/Bildung/Beruf mit dem sozialwissenschaftlichen Diskurs zum Thema Lebenslauf und Jugendphase in Zusammenhang zu bringen, um üüber soziale Ungleichheiten im europäischen Kontext nachzudenken.
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Chisholm, L. (1996). Jugend und Bildung in Europa: soziale Ungleichheiten in der zweiten Moderne. In: Bolder, A., et al. Die Wiederentdeckung der Ungleichheit. Jahrbuch Bildung und Arbeit, vol 1996. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95964-5_2
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