Zusammenfassung
Es ist schon einige Zeit her. Als wir darüber nachdachten, ob es nicht sinnvoll sei, angesichts der Widersprüche zwischen Modernisierungseuphorie und bildungspolitischem Stillstand ein Diskussionsforum zu etablieren, das diesen Widersprüchen auf den Grund gehen könnte, waren die großen Systemzusammenbrüche im Osten noch gar nicht in Sicht. Vielmehr hatte nach der konservativen und technokratischen Wende der Schwenk zur Reproduktion von Ungleichheit im Bereich von Bildung und Arbeit gerade erst wieder eingesetzt; die dazugehörenden bildungspolitischen Kürzel lauteten „Elitebildung“, „Aufhebung der Begabtenbenachteiligung“, numerus clausus, „Bildung als Bürgerpflicht“ und so weiter. Es war klar, daß mit der Umkehrung des Reformprinzips „Fördern statt Auslesen“ im Grunde nur auf bildungspolitischem Gebiet nachvollzogen werden sollte, was im Bereich der gesellschaftlichen Güterdistribution schon seit Jahren im Gange war: die Sparpolitik zu einer Rückverteilung der Lebenschancen von unten nach oben zu nutzen.
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Bolder, A., Heinz, W.R., Rodax, K. (1996). Brücken bauen zwischen Bildung und Arbeit. In: Bolder, A., et al. Die Wiederentdeckung der Ungleichheit. Jahrbuch Bildung und Arbeit, vol 1996. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95964-5_1
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