Zusammenfassung
Die Dynamik der Mutter-Tochter-Beziehung ist eine sehr spezifische. Sie ist intensiv, symbiotisch, sie ist ambivalent, gemischt mit Gefühlen von Liebe und Haß und das auf beiden Seiten. Es ist dies eine Dynamik, die normale Prozesse der Loslösung, Abgrenzung, Trennung, der Persönlichkeitswerdung erschwert. Sowohl der Mutter als auch der Tochter muß aber die Loslösung gelingen, soll aus der Tochter eine autonome Persönlichkeit werden, soll die Mutter ein sinnvolles Leben auch dann noch fuhren, wenn die Tochter erwachsen ist oder eine eigene Familie hat. Im Prozeß der Loslösung wird deutlich daß beide, Mutter und Tochter, einen gleichgewichtigen Part spielen: Die Mutter muß loslassen, die Tochter muß sich lösen. Schwierigkeiten begleiten diesen Prozeß. Die Beziehung muß sich im Laufe der Entwicklung verändern, beide Individuen müssen sich verändern, die Tochter soll eine eigenständige Persönlichkeit werden, die Mutter muß lernen, die Tochter als eigenständiges Individuum zu sehen, auch wenn sie anders ist als sie sich erhofft oder erträumt hat. Die Mutter muß ‚Empathiefahigkeit‘(Krappmann 1973) entwickeln, die sie davor bewahrt, dem Mädchen ein Rollenhandeln aufzuzwingen, das diese nicht übernehmen will.
Manche Mutter wissen sehr wohl, wie wichtig die Abgrenzungsphase ist, aber es bleibt bei einem bloßen Lippenbekenntnis.
Ann Dally 1979
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Rosen, R. (1993). Die Notwendigkeit der Loslösung. In: Mutter — Tochter, Anne — Kiz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95953-9_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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