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Geohistorische Kontextbedingungen der Parteienstruktur im Deutschen Kaiserreich

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Territorium und Wahlverhalten

Part of the book series: Passauer Beiträge zur Sozialwissenschaft ((PBZS))

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Zusammenfassung

Im vorhergehenden Kapitel wurden einfache und multiple Zusammenhänge von Geostruktur und Parteianwesenheit betrachtet. Nun gehen wir zu komplexeren Betrachtungsweisen über. Das Auftreten einzelner Parteien soll jetzt nicht mehr isoliert, sondern in gegenseitiger Abhängigkeit untersucht werden. Diese Relation wird in ihren räumlichen und zeitlichen Bezügen als “Parteienstruktur” bezeichnet.

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Literatur

  1. Außerdem sind in Abb. 8.1 zwei Tests aufgeführt, die prüfen, ob Voraussetzungen zur Anwendung der Faktoranalyse verletzt sind. Beide beziehen sich auf die Korrelationsmatrix, die Ausgangspunkt der Faktoranalyse ist (hier als die 10 Variablen der Geo-Matrix): das KAISER-MEYER-OLKIN-Maß spiegelt das Verhältnis von einfachen und partiellen Korrelationskoeffizienten wider, Bartlett prüft auf Matrixidentität. Kleine Werte bei Bartlett (etwa kleiner als.5) und hohe bei KMO sind Hinweise darauf, daß diese Voraussetzungen nicht gegeben sind.

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  2. Abgebildet sind nur Koeffizienten größer als 0.35.

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  3. Vgl. LaPalombara/Weiner (1966), Sartori (1976), Janda (1980); zusammenfassend Lane/Ersson (1987).

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  4. Vgl. Beyme (1983; 1984), Wiesendahl (1980), Mintzel (1984; 1987a); zu einem anderen Ergebnis kommt Steininger (1984), da er im Anschluß an Max Weber eine universale Definition von Parteien für möglich halt

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  5. Soziale Strukturen sind zunächst einmal nichts weiter als beobachtbare Muster, standardisierte Verhaltenserwartungen und gewisse Verhaltensregelmäßigkeiten im sozialen Leben. Zur Kritik des Strukturbegriffs als einer “alles erklärenden, mystischen Zauberformel“s. Boudon (1973); vgl.a. die nützliche Einleitung von Peter M. Blau über Parallelen und Kontraste struktureller Analysen in Blau (1978:9–26).

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  6. Sehr gute Einführungen sind Everett (1980) und Romesburg (1984); s. neuerdings Bacher (1989).

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  7. Die 15 Wahlkreise von Elsaß-Lothringen waren 1871 nicht stimmberechtigt

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  8. Die beiden konservativen Parteien werden wieder getrennt behandelt

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  9. Vgl. dazu a. Thomscn (1987:16–22).

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  10. Die Effekte dieses Verhaltens für die Interpretation der Wahlgeschichte werden häufig nur unzureichend berücksichtigt; dazu Steinbach (1990).

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  11. Zur praxisnahen Diskussion der Auswirkungen verschiedener Ähnlichkeitsmaße und Klassifikationsverfahren s. Forst (1974:31ff.), Sodeur (1974:75ff.), Späth (1977).

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  12. Unter “Parteikonfiguration“wird im folgenden eine bestimmte Ausprägung (Wahlkreis-Guster) der Variable “Parteienstruktur;“verstanden, sei es innerhalb einer Wahl oder in der Gesamtentwicklung.

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  13. Die Abkürzungen bedeuten: KO = Konservative; RK = Reichskonservative; NL = Nationalliberal; LI = Linksliberal; ZT = Zentrum; SP = Sozialdemokratie; Kons = Konservativ (KO wie RK); Lib = Liberal (NL wie LI).

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  14. Dieser Befund trifft sich übrigens mit der Wahlstudie von Hermann Hiery (1986), wonach die Zustimmung der Bevölkerung Elsaß-Lothringens zum Reich in den mehr als vierzig Jahren seiner Zugehörigkeit spürbar gewachsen ist

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  15. Noch unübertroffen: Nipperdey (1961).

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  16. Lerner (1958), Deutsch (1966), Flora (1969), zusammenfassend Hettlage (1979); vgl. jetzt differenziert Nedelmann (1987).

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  17. Wenn im folgenden von “Wahl verhalten“die Rede ist, dann ist immer ökologisches Wahl verhalten gemeint Das individuelle ist uns für den behandelten Zeitabschnitte aus Umfragen natürlich nicht erschließbar. Für diese Arbeit, wo es um den Effekt “territorialer Schicksale“auf Kollektive geht, ist es ohnehin weniger von Belang. Wahlverhalten interessiert im Rahmen dieses Ansatzes als kollektives Massenphänomen.

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  18. Bemerkenswert ist außerdem, wie stark die territorialen Unterschiede sowohl auf das individuelle Abstimmungsverhalten als auch auf die Differenzierung der politischen Lager durchschlugen (Best 1986: 216–234; 456f.; 544.; 549–551; 555ff.) — viel starker, als es vom interessentheoretischen Ansatz her zu erwarten gewesen wäre. Somit läßt sich eine zwanglose Verbindung zwischen dem Befund der “territorialen Segmentation politischer Erfahrungsmöglichkeiten“(Best 1986: 503) und den in der vorliegenden Studie nachgegangenen, makrohistorisch-sozialökologischen Fragestellungen herstellen. Beide zielen auf Spezifizierung der in die Variable “Region“historisch eingehenden Vorgeschichte ab.

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  19. Im deutschen Sprachraum haben Manfred Küchler und Gerhard Arminger auf loglineare und logistische Modelle aufmerksam gemacht (s. Langeheine 1980: 9); die von Gerhard Arminger mitbetreuten Forschungsprojekte zur vergleichenden Analyse der Sozialstruktur (VASMA-Projekt) in Mannheim und zur “Bildungsbeteiligung und sozialen Mobilität in preußischen Städten des 19. Jahrhundert“in Bielefeld sind größere Projekte, in denen sie (innovativ und vorbildich) eingesetzt wurden (s. Arminger 1980; 1983; Sensch 1987), in der Wahlforschung neben Küchler nun auch Pappi/Mnich (1989).

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  20. Es handelt sich um die Prozeduren HILOGUNEAR und LOGLINEAR bzw. CATMOD, mit denen auch die folgenden Auswertungen durchgeführt wurden.

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  21. Um den Unterschied zu metrischen, abhängigen Variablen deutlich zu machen, spricht man besser von “Kriteriums-Variable“. Während bei jenen ihre Variation unmittelbar untersucht wird, geschieht dies bei den multivariaten Kreuztabellenanalysen über deren Transformation.

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  22. Mittlerweile hat sich nach diversen Kontroversen zwischen den Befürwortern der beiden Ansätze wohl gezeigt, daß beide Spezialfälle des allgemeinen linearen Modells sind, welches von Neider und Wedderburn in Großbritannien entwickelt und in das Programm GUM umgesetzt wurde; s. dazu Arminger (1983), Andreß (1984; 1988), das Vorlesungsskript von Arminger in Arminger/Küchler (1982) und den sechsten Band der von Kurt Holm herausgegebene Reihe “Die Befragung“, die entgegen ihrem Titel wichtige Beiträge allgemein-statistisch-methodologischer Natur enthält

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  23. Manfred Küchler konnte mittlerweile jedoch demonstrieren, daß auch mittels GSK-Ansatz das Rechnen nicht-metrischer Pfadanalysen möglich ist; s. das Papier von Küchler und Jeffrey Wides in Arminger/Küchler (1982). Damit zeigt sich einmal mehr, daß Goodman und GSK keine gegensätzlichen Ansätze sind.

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  24. S. Swaford (1980:683f.); Langeheine (1986:164f., 172f.).

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  25. Ein weiteres Problem, das die Nützlichkeit der Pfadanalyse im Goodman’schen Sinne begrenzen mag: die Effekte zweier endogener Variablen an unterschiedlicher Stelle in einer Rückkopplungsschleife (in einer nicht-rekursiver Kausalstruktur) müssen als symmetrisch angenommen werden. Diese Symmetrieannahme wird häufig substantiell nicht zu rechtfertigen sein. Dies Problem spielt in unserem Falle jedoch keine Rolle, da wir, wie noch ausgeführt wird, mit rekursiven Modellen arbeiten.

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  26. Die Konstruktion von Pfaddiagrammen kann dem Forscher helfen, substantiell über ein Forschungsproblem nachzudenken und zwingt ihn, sich über die wichtigen Komponenten der beobachteten Beziehungen Rechenschaft abzulegen (Johnson/Wichern 1982:348). In der Praxis ist es zwar so, daß mehrere Kausalmodelle mit den Daten vereinbar sind — aber eben nicht alle! (Weede 1977) Und das ist nicht gering zu schätzen.

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  27. Beispiele loglinearer Pfadanalysen finden sich in Knoke/Burke (1980:42–47), Langeheine (1982; 1986: 164–173) und Sensen (1987:90–99).

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  28. Bis auf die Variable VK haben die genannten Variablen in den Regressionsgleichungen des Kapitels 7 ohnehin keine Rolle gespielt!

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  29. Statistisch heißt dies, daß wir ein saturiertes Modell anpassen,

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  30. Vgl. zum Unterschied “endogen-exogen“und “abhängig-erklärend“Hummell/Ziegler (1976: E20).

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  31. Deshalb werden Hypothesen über Parametereffekte nur durch die angepaßte Randverteilung der höchsten Ordnung (“Minimalset“) gekennzeichnet

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  32. Vgl. dazu Knoke/Burke (1980: 72–76), Swafford (1980:685f.).

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  33. S. dazu v.a. die von Langeheine (1984) befürwortete “Chisquare Automatic Interaction Detection“; für weitere Verfahren zur Auswahl des “besten Modells“Kemper (1982:23–26).

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  34. “Modell“heißt im folgenden “Hypothesen über Zusammenhänge der Modellvariablen“.

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  35. Ich benutze die Notation von Langeheine (1986).

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  36. Eine alternative Testgröße ist die Pearson’sche Chi-Quadrat X2. L2 wie X2 sind annähernd Chi-Quadrat verteilt

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  37. Vgl. zuletzt Pftppi/Melbeck (1988).

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  38. Von den (beitragsmiißig sehr kleinen) Mehrfachinteraktionen ist nur die größte, zwischen UW, UK auf VW mit einem Wert von.13, eingezeichnet und mit einem Kreis gekennzeichnet Sämtliche Paramter, ihre Standardabweichung, Freiheitsgrade, CHI2 und Signifikanz der Effekte finden sich für jedes der akzeptierten Teilmodelle im Anhang unter Tabelle A8.3.

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  39. Wie oben ausgeführt, wird die Entwicklung von Standeorganisationen (IIIT) und “Frühkapitalismus“(IIW) in dem hier diskutierten Modell als unabhängig voneinander analysiert In anderen Modellen wurde diese Restriktion fallengelassen. Dabei ergaben sich interessante Interaktionen zwischen IT, IW, IIW und IIIT, die sicherlich spannend zu interpretieren sind, in diesem Zusammenhang aber zu weit führen. Das muß einer Reanalyse vorbehalten sein.

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  40. Als gut untersuchtes Beispiel vgl. die Arbeiten des regionalgeschichtlichen Arbeitskreises in Konstanz über die “Provinzialisierung der Bodenseeregion” (u.a. Zang 1973; Wieland 1986; Kuhn 1984; 1986; Schott/Trapp 1984).

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  41. Beispiel für diese “machtpolitische EngführungM sind Wesson (1979), Kennedy (1987), Skocpol (1985); sehr einflußreich auf diesen Denkansatz: Ludwig Dehio (1948); in gewisser Weise gehört auch Norbert Elias (1972; 1976,2) mit seiner auf die Monopolbildung militärischer Gewalt abstellenden “Soziogenese des Staates“dazu, obwohl er zumeist die Funktionsweise sozialer Mechanismen nach den verschiedenen Phasen der gesellschaftlichen Entwicklung differenziert.

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Immerfall, S. (1992). Geohistorische Kontextbedingungen der Parteienstruktur im Deutschen Kaiserreich. In: Territorium und Wahlverhalten. Passauer Beiträge zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95949-2_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95949-2_8

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