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Ethnozentrismus, Autoritarismus und rechtsextremistische Orientierungen

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Jugend und Politik in Deutschland

Zusammenfassung

Der Umgang mit dem Fremden, Andersartigen, Untypischen, mit Minderheiten, anderen Ethnien und Nationen kann als Testfell demokratischer Kultur angesehen werden. In dieses komplexe intra- und interkulturelle Beziehungs- und Bedingungsgefüge spielen Fragen der Geschichte, der nationalen Identität, der politischen Interessenlagen, aber auch der sozialstrukturellen Abgrenzung im Hegemoniekampf gesellschaftlicher Gruppen und der „Charakterstruktur“ (z.B. des Autoritarismus), die durch politische Sozialisation erworben wird, sowie psychische Abwehrmechanismen mit hinein. Dieser Prozeß ist begleitet durch die Existenz und Wirksamkeit von Nationalitätsstereotypen, die als gegen empirische Überprüfung relativ immunisierte und zum Teil auch zu historischen Erfahrungen konträre Vorurteile gegenüber anderen Menschengruppen (z.B. Arbeitsmigranten im eigenen Land oder Mitglieder anderer Nationen/Staaten) definiert werden. Sie dienen als Legitimationsmuster rechtsextremistischen Handelns und verhindern eine objektive Erfahrung und Wahrnehmung in der Auseinandersetzung mit (dem) Fremden. Ihre sozialpsychologische Funktion ist als Kompensationsmechanismus einer gestörten interkulturellen Ich-Wir-Balance zu bezeichnen, die sich in einem überzogenen Nationalstolz, ethnozentristischen und ausländerfeindlichen Einstellungen und einem Mangel an transkultureller Empathie (Ropers 1986) äußern kann.

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Anmerkungen

  1. Die auch im Osten vorherrschende Sympathie-Einstellung zu den Amerikanern wird in einer neueren Regionalstudie, die in Sachsen durchgeführt wurde, bestätigt (vgl. Friedrich / Schubarth 1991).

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  2. Vgl. die EMNID-Befragung von Anfang 1992 für den Spiegel.

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  3. Die Beta-Koeffizienten der totalen kausalen Effekte von „Antisemitismus / Ethnozentrismus“ (West = .32; Ost = .36) und „Autoritäre Charakterstrukturen (West = .29;Os t= .31) auf „manifeste Ausländerfeindlichkeit“ sind im Vergleich zu den Koeffizienten von „Historischnationalisierenden Einstellungen“ und „Nationalitätsstereotypen“ ebenfalls relativ hoch.

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  4. Die folgenden Passagen sind eine gekürzte und überarbeitete Fassung eines Beitrages von Wilfried Schubarth zu einem Sammelband des „Pädagogischen Zentrums Berlin“, das Werk soll unter dem Titel „Ausländerfeindlichkeit in der BRD zwischen Nationalstaat und multikultureller Gesellschaft“ (1992) erscheinen.

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© 1992 Leske + Budrich, Opladen

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Melzer, W. (1992). Ethnozentrismus, Autoritarismus und rechtsextremistische Orientierungen. In: Jugend und Politik in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95939-3_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-95940-9

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