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Zur Anlage und Methode der empirischen Untersuchung

  • Chapter
Frauen: Arbeit und Individualisierung
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Zusammenfassung

Es gibt keine verbindlichen Verfahren und Techniken zur Durchführung qualitativer Interviews und deren Auswertung. Die Auswahl erfolgt problemzentriert, verlangt vom Forschenden an vielen Stellen Entscheidungen. Diese müssen begründet und offen gelegt werden, um sie nachvollziehbar zu machen, damit die Angemessenheit des Verfahrens bewertet werden kann. Ich werde im folgenden sehr gedrängt, forschungspraktisch und daher ohne methodologische Überlegungen, die Durchführung der Erhebung und Auswertung darstellen.

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Literatur

  1. In der ersten Erhebung machten wir 52 Interviews.

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  2. Eine lebt seit ca. 2 Jahren verheiratet in Sizilien, eine andere lebt nach Auskunft ihrer Mutter in einer psychiatrischen Klinik in einem anderen Bundesland.

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  3. Mädchen mit Hauptschulabschluß stellten Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre die Kerngruppe weiblicher jugendlicher Arbeitsloser. Weil Jugendliche als Arbeitskräfte weniger mobil sind, beschränkten wir uns auf einen regionalen Arbeitsmarkt: den Arbeitsamtbezirk München. Das Vorhaben, das Sample jeweils zu einem Drittel aus Schulabgängerinnen, Lehrabbrecherinnen und Ausgelernten zusammenzustellen, scheiterte an der Struktur der Jugendarbeitslosigkeit: Damals waren v.a. Lehrabbrecherinnen und Un- und Angelernte von Erwerbslosigkeit betroffen. Wir suchten und fanden Interviewpartnerinnen im wesentlichen über drei Zugänge: Über das Arbeitsamt (Arbeitsvermittlung und Berufsberatung); über die Berufsschulen in München und den Kreisstädten des Arbeitsamtsbezirks und über freie, kirchliche und städtische Einrichtungen der Jugendarbeit. Persönliche Vermittlung (sei es über die Vorstellung des Projekts in Berufsschulklassen oder über engagierte Sozialarbeiter) erwies sich als erfolgreicher als institutionelle Zugänge. Insgesamt hatten wir es mit einer hohen Zahl von Verweigerungen zu tun: ca. die Hälfte der angesprochenen Mädchen lehnte ein Interview ab (Vgl. Diezinger u.a. 1983: Bd. 1, 16–22).

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  4. Es fehlen die möglichen Entwicklungslinien: Verbesserung der schulischen Qualifikation als Voraussetzung besserer beruflicher Chancen in Form einer Bildungskarriere und der Weg in die berufliche Selbständigkeit.

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  5. Diese Technik haben wir in der vorangegangenen Untersuchung auf Grund der altersspezifischen Zusammensetzung des Samples entwickelt. Damals mußten wir in den Pretests erfahren, daß die Mädchen offenbar mit ganz offenen Erzählanreizen nichts anzufangen wußten. Sie reagierten entweder mit sehr knappen Antworten in denen v.a. lebensgeschichtliche Dimensionen kaum angesprochen wurden oder mit Rückfragen: “Was wollt Ihr denn genau wissen”? Ob dies an einer geringer entwickelten autobiographischen Reflexion der Jugendlichen oder an der Distanz zu uns erwachsenen Interviewerinnen lag, konnten wir nicht herausfinden (Diezinger u.a. 1983: 25).

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  6. Im übrigen ist Witzel (1982) zuzustimmen, daß inhaltliche Nachfragen nicht einfach nur als Unterbrechung des Erzählflusses gesehen werden dürfen, sondern eben auch dazu beitragen können, die spezifische Erzähllogik des Interviewten zu verdeutlichen und zugleich das Interesse des Interviewers an seinen Inhalten aufzuzeigen. Auch in “natürlichen” Gesprächssituationen unterbrechen wir als Hörer, wenn wir etwas nicht verstanden haben, wenn uns etwas unklar ist oder wir noch mehr über einen bestimmten Sachverhalt wissen wollen.

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  7. Die jungen Frauen würden wahrscheinlich mit anderen Interaktionspartnem anders agieren, anderes erzählen. Doch unterstelle ich, daß sich die spezifische Form ihrer Berufsorientierung und ihrer Bindungskonzepte, die Form, wie sie ihr Leben konstruieren, auch dann erschließen ließe. Dieser Prozeß der Rekonstuktion wird jedoch erleichtert und läßt sich besser kontrollieren, wenn ausführlichere Erzählungen vorliegen.

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  8. Nur eine Frau warf ihn regelrecht über den Haufen, als sie auf die Einstiegsfrage ausführlich und detailliert zu antworten begann und mir nur noch Gelegenheit ließ, manchmal nachzufragen, wenn ich nicht mehr folgen konnte. Sie wollte ihre Entwicklung “wie eine Geschichte” erzählen, “umfassend, daß nichts fehlt” (I28/3/13). Nach ca. 1 1/2 Stunden stellte ich dann noch ergänzende Fragen aus den verschiedenen Themenbereichen.

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  9. Der Duden gibt als Bedeutung für “Exempel” nicht nur “Beispiel”, sondern auch “Lehre” an: “eine kleine Erzählung mit sittlicher oder religiöser Nutzanwendung in Rahmen einer Rede oder Predigt” (Bd. 5, 1982: 234). Um diese letztere Bedeutung geht es mir vornehmlich, wenn ich den Charakter des Exemplarischen betone.

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  10. Ich danke den Frauen aus der “Methodengruppe” der FAM (Verein zur Förderung der Frauenakademie München) für ihre Anregungen und Korrekturen.

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  11. Auch in der Zitierweise orientiere ich mich an der vorangegangenen Studie. So behalten die jungen Frauen ihre “alten” Decknamen (Vornamen) und auch die “alten” Interviewnummern. Obwohl ich also in dieser Erhebung nur 13 Interviews machte, gibt es also z.B. ein Interview mit der Nummer 49. Die Orientierung an den “alten” Nummer erleichtert den Überblick über die Fallinterpretationen und Transkripte der ersten beiden Erhebungen.

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© 1991 Leske + Budrich, Opladen

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Diezinger, A. (1991). Zur Anlage und Methode der empirischen Untersuchung. In: Frauen: Arbeit und Individualisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95928-7_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95928-7_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-0873-2

  • Online ISBN: 978-3-322-95928-7

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