Zusammenfassung
Die Diskussion um die Wechselbeziehungen zwischen Technik und Arbeit hat seit Jahren nicht nur in der industriesoziologischen Forschung zu einer Vielzahl von Ergebnissen geführt, die auf Unübersichtlichkeit, Widersprüchlichkeit und Wahlmöglichkeit innerhalb des Feldes betrieblicher Technikgestaltung verweisen (als Überblicke vgl. Lutz 1989, Lehner/Schmid 1992). Die Abkehr vom Technikdeterminismus früherer Jahre führte nicht nur zu einer theoretischen und konzeptionellen Neuorientierung, sondern auch zu einer methodischen Reflexion2. Die in der Industriesoziologie dominierende Methode der Fallstudie ist für Verallgemeinerungen und Prognosen nicht mehr ausreichend. Es werden mehr und mehr Verfahren gefordert, die “zumindest einen ersten wichtigen Schritt in Richtung auf stärker standardisierte, tendenziell repräsentative Untersuchungen mit Survey-Charakter darstellen” (Lutz 1989, S. 15). Neue Ansätze in dieser Richtung sind im Trendreport des SOFI in Göttingen (Schumann 1989, 1990) und im NIFA-Panel des Sonderforschungsbereich 187 in Bochum bereits sichtbar. Auf der Grundlage repräsentativer Daten können Trends der technischen und arbeitsorganisatorischen Entwicklungen beobachtet werden.
Dieser Beitrag ist eine überarbeitete Fassung eines ersten methodischen Erfahrungsberichts zum NIFA-Panel in den ZUMA-Nachrichten vom Nov. 92.
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Hauptmanns, P., Seitz, B. (1992). Betriebspanel: Ein alternativer Weg industriesoziologischer Forschung? Zur methodischen Konzeption der ersten Welle des NIFA-Panels. In: Schmid, J., Widmaier, U. (eds) Flexible Arbeitssysteme im Maschinenbau. Neue Informationstechnologien und Flexible Arbeitssysteme. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95910-2_3
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