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Ostdeutsche Hochschulen zwischen Abwicklung und Integration in die gesamtdeutsche Wissenschaftslandschaft — Einige Erfahrungen und Vermutungen eines Leipziger Historikers

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Zusammenfassung

Eingeladen, als Ostdeutscher zu einer Sammlung aus Erfahrungsberichten von westdeutschen Gastdozenten über die Integrationsschwierigkeiten mit und in den ostdeutschen Hochschulen beizutragen, stellt sich die Frage, worin die Spezifik der Innensicht gegenüber der Vielfalt von Außenansichten bestehen kann. Der andere Erfahrungshorizont drückt sich besonders in Bewertungen von Prozessen aus, gerade solche Bewertungen sind aber schwierig zu treffen, denn das Charakteristikum der Innensicht ist Unübersichtlichkeit. So wird der analytische Blick immer wieder abgelenkt. Die zweite Erwartung, die im allgemeinen gegenüber Innensichten gestellt wird, ist, etwas über „Befindlichkeiten“ zu erfahren. Der zuletzt in Mode gekommene Begriff hat eine erhebliche Unschärfe, insoweit Befindlichkeiten individuell sind und die Materialerhebung für die Verdichtung individueller zu kollektiven Befindlichkeiten der Beteiligten im deutschen Vereinigungsprozeß der Wissenschaften noch gar nicht begonnen hat. Das Feuilleton behilft sich einstweilen mit Behauptungen über die Empfindungen ganzer Bevölkerungsgruppen und scheut sich nicht, am nächsten Tag das Gegenteil zu konstatieren.

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Anmerkungen

  1. Als Beispiel vgl. das Interview mit R. v. Thadden über die Gründung der Europa-Universität Frankfurt/Oder in: Hochschule Ost 4/92.

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  2. Zur Situation in den Geisteswissenschaften vgl. den Abschnitt „Wie ‚deutsch‘ sind die Geisteswissenschaften. Bibliometrische Indikatoren zur Beschreibung der internationalen Stellung geisteswissenschaftlicher Publikationen“, in: P. Weingart u.a., Die sog. Geisteswissenschaften. Außenansichten. Die Entwicklung der Geisteswissenschaften in der BRD 1954–1987, Frankfurt a.M. 1991, S. 301 – 312.

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  3. Die Verwendung des Begriffs „Gesellschaftswissenschaften“ — dies zu betonen scheint notwendig, um Mißverständnissen vorzubeugen — hat keine DDR-nostalgischen Wurzeln, sondern rührt aus den Schwierigkeiten mit der Zuordnung der Geschichtswissenschaft zum (Gegensatz?-)Paar Geistes- und Sozialwissenschaften. Vgl. etwa J. Kocka, Veränderungen in der Geschichtswissenschaft. Eine „Geisteswissenschaft“ ?, in: W. Prinz/P. Weingart (Hrsg.); Die sog. Geisteswissenschaften: Innenansichten, Frankfurt a.M. 1990, S. 137. Behende etablierte sich an den Ostuniversitäten das neue Begriffspaar Geistes- und Sozial Wissenschaften, ohne daß dies erkennbar mehr als eine Adreßschild-veränderung gewesen wäre. Eine Diskussion über die mögliche Neustrukturierung der vormaligen Fakultäten für Philosophie und Geschichtswissenschaft bzw. Kultur-, Sprach- und Erziehungswissenschaften an der Leipziger Universität in eine geisteswissenschaftliche, eine sozialwissenschaftliche und eine kultur- / sprachwissenschaftliche bewegte sich beispielsweise allein im Rahmen pragmatischer Argumente. Insbesondere bei älteren Ordinarien überwiegt der Nachahmungsdrang gegenüber westdeutschen Verhältnissen das Bedürfnis nach notwendiger Verständigung über die Ausrichtung des eigenen Faches bei weitem. Mit dem Argument „Dies ist an der Universität X in den alten Bundesländern auch so“, ist noch beinahe jede Diskussion in den letzten beiden Jahren autoritär beendet worden.

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  4. Man vergleiche etwa die Erinnerungen von H. Mayer, Ein Deutscher auf Widerruf, 2 Bde., Frankfurt a.M. 1986;

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  5. W. Markov, Zwiesprache mit dem Jahrhundert, Berlin 1989.

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  6. Der Tagungsband Medien-Revolution-Geschichte, hrsg. von W Ernst und M. Middell, Leipzig 1991, steht für eine solche Zusammenarbeit, weitere Projekte sind in Vorbereitung; vgl. dazu den Erfahrungsbericht W. Ernst, (P)Ostmoderne in Leipzig: Erfahrungen einer Gastdozentur, in: Hochschule Ost, Heft 2/92, S. 13–21.

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  7. Vgl. etwa E. Uhl, Philosophieren unter der Machtfrage — Das Jahr 1956 am Leipziger Institut für Philosophie, in: Hochschule Ost 2/92, S. 39–45.

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  8. Für den Bereich der Geisteswissenschaften vgl. vorbildhaft die in Anm. 1 und 2 genannten Bände.

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  9. Für die geschichtswissenschaftliche Ausbildung an den DDR-Hochschulen 1984 in Leipzig.

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  10. Diese Erneuerungspotentiale in ihrer spezifischen Qualität diskutiert u.a. B. Okun. Was bleibt? Die ideologische Erblast der DDR-Sozialwissenschaft und ihre Perspektiven, in: Hochschule Ost 1/91, S. 25–31.

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  11. Vgl. etwa für Leipzig die partiell durchaus erfolgreichen Initiativen für eine Universitätsverfassung und für einen eigenen Vorschlag zum Sächsischen Hochschulerneue-rungsgesetz; zahlreiche Strukturvorschläge für einzelne Fachbereiche: Ähnliches wäre für andere Hochschulen aufzulisten.

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Bernhard Muszynski

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© 1993 Leske + Budrich, Opladen

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Middell, M. (1993). Ostdeutsche Hochschulen zwischen Abwicklung und Integration in die gesamtdeutsche Wissenschaftslandschaft — Einige Erfahrungen und Vermutungen eines Leipziger Historikers. In: Muszynski, B. (eds) Wissenschaftstransfer in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95906-5_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95906-5_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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