Zusammenfassung
Diese Imagebeschreibung macht ein Germanistikstudent vom Manager 1), als er als Stipendiat des Reemtsma-Begabtenförderungswerkes gefragt wird, was er sich unter einem Manager vorstelle (Management Wissen 8–87, S. 31). „Es scheint, daß wir heute mehr über das Verhalten eines typischen Berggorillas wissen als über das eines typischen Managers.“ Diese Anfang der 70er Jahre gemachte Feststellung der Soziologen Beishon und Palmer ist zu finden in dem 1990 erschienenen Buch Managermentalität. Beide Zitate, zwischen denen ca. 17 Jahre liegen, deuten darauf hin, daß Unklarheiten über die Einstellung, die Wert- und Verhaltensorientierung der Berufsgruppe Manager bestehen. Eberwein und Tholen greifen das sich abzeichnende Forschungsdefizit in dem oben genannten Buch auf. Sie rekonstruieren bei 111 Managern der oberen Betriebshierarchie Einstellungen zu deren Berufs- und Arbeitssituation. Ausgespart jedoch bleibt die Rekonstruktion von persönlichen Spannungszuständen und seelischen Konflikten, die aus der Polarisation des Identitätskonzepts und der Berufs- und Arbeitsrolle von Managern resultieren können. Meine Untersuchung hat sich zwei Ziele gesetzt. Erstens will sie mit Hilfe von zehn exemplarischen Identitätskonzepten tieferliegende Strukturen der Persönlichkeit von Managern und Managerinnen manifest machen. Über diesen Weg ist es vielleicht eher möglich, seelische Unruhezustände und die Ursachen dafür zu erkennen. Sollte es gelingen, kausale Zusammenhänge erkennbar zu machen, ist zu hoffen, daß Vorurteile über diese Berufsgruppe abgebaut werden, die sich z.B. in der Umfrage unter Stipendiaten des Reemtsma-Begabtenförderungswerkes (Management Wissen 8–87, S. 29) abzeichnen. Zweitens verfolgt die Arbeit den Zweck, auf der Basis der Resultate der individualisierten Sichtbarmachung von personalen Spannungen und Konfliktzuständen die Grundstrukturen eines ganzheitlich orientierten Konzepts der Weiterbildung für Manager und Managerinnen (Kap. 7) zu entwerfen.
”Sie sind immer im Streß, Termine, Termine, haben keine Zeit, mit ihren Kindern zu spielen, statt dessen rennen, hasten, flüchten sie. Wohin? Dem Herzinfarkt entgegen? Eine Antwort wäre, und das ist die vorweggenommene These: Sie rennen weg — vor sich selbst.”
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Detmers, U. (1992). Untersuchungskonzept. In: Identitätskonzepte von Managern. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95900-3_1
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