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Älter werden und sich erwachsen fühlen. Über die Möglichkeiten, das Ziel der Jugend zu verstehen

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Jugend ’92

Zusammenfassung

Es wird untersucht, wieweit das Alter auf der einen Seite, biographische Übergänge auf der anderen Seite die Selbstdefinition als Jugendlicher oder Erwachsener bestimmen. Vom 16. bis zum 26. Lebensjahr steigt die Selbstdefinition als Erwachsener von 5 % auf 90 %; diese Altersspanne kann als von den Heranwachsenden für sich selbst gezogene Grenze der Jugendzeit gesehen werden. Aber auch auf eine direkte Frage nach der Obergrenze der Jugend sehen alle Heranwachsenden die Jugend spätestens mit dem 30. Lebensjahr als beendet. Sowohl nach der Selbstdefinition als Erwachsener als nach der Obergrenze der Jugend wird die Jugend in den alten Bundesländern eher abgeschlossen als in den neuen. Wie ein Vergleich mit einem Bevölkerungsquerschnitt 1981 lehrt, setzen 13–30jährige die Obergrenze der Jugend früher an als Ältere und haben sie zwischen 1981 und 1992 noch in jüngere Jahre gerückt.

Fast ebenso stark wie mit dem Alter steigt die Selbstdefinition als Erwachsener mit der biographischen Entwicklung an: Mit dem Übergang in den Beruf, dem Auszug aus dem Elternhaus und der Gründung einer eigenen Familie nimmt sie um 40–60 Prozentpunkte zu. Wenn aber Alter und Übergänge gleichzeitig als Determinanten der Selbstdefinition als Erwachsener betrachtet werden, erweist sich das Alter als durchgängig stärkere Variable. Die privaten Übergänge haben in den mittleren Altersgruppen einen besonders starken Einfluß auf die Selbstdefinition; in der privaten, aber nicht in der beruflichen Entwicklung gibt es also kritische Phasen, in denen Übergänge für die Selbstdefinition als Erwachsener besonders wichtig sind.

Daß biographische Übergänge weniger bedeutsam als das Alter für die Selbstdefinition als Erwachsener sind, kann aus der Annahme erklärt werden, daß sie an persönlicher Spürbarkeit und sozialer Sichtbarkeit verloren haben. Trifft diese Annahme zu, so müßte das Erwachsensein weniger mit vollzogenen Übergängen als mit erworbener persönlicher Reife identifiziert werden und die Bedeutungskomponente des Übergangs müßte mit dem Alter der Heranwachsenden negativ, die Bedeutungskomponente der Reife positiv korrelieren. Beide Vermutungen bestätigen sich.

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Jürgen Zinnecker

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Meulemann, H. (1992). Älter werden und sich erwachsen fühlen. Über die Möglichkeiten, das Ziel der Jugend zu verstehen. In: Zinnecker, J. (eds) Jugend ’92. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95886-0_8

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