Westsahara

Zusammenfassung

Im letzten Jahr seiner Amtsführung setzte UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar in Abstimmung mit dem OAU-Präsidenten seine 1986 begonnenen Bemühungen fort, den 16 Jahre alten Westsahara(W.)-Konflikt zwischen (→) Marokko und der Demokratischen Arabischen Republik Sahara (DARS) bzw. der Befreiungsbewegung Polisario-Front auf der Basis des OAU/UNO-Friedensplans zu lösen — ohne Erfolg, weil u.a. über die Frage der Wahlberechtigten keine Einigung erzielt werden konnte. Dieser Plan, der bereits im September 1990 vorlag, sicherte den Sahrauis die Ausübung ihres Rechts auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit in einem Von administrativem und militärischem Zwang freien” Referendum zu. Wegen der Golfkrise und wegen marokk. Vorbehalte nahm der Sicherheitsrat den Plan, der die Entsendung von UNO-Einheiten (MINURSO, d.h. Mission der Vereinten Nationen zur Organisation des Referendums in der W.: 1.700 Soldaten, 300 Polizisten, 800 Zivilfachleute) zur Vorbereitung und Durchführung des Referendums vorsah, erst am 29.4. an (Resolution 690). Marokko hatte zweierlei erwirkt: 1. Seine Verwaltung und die marokk. Siedler dürfen während des Referendums in der W. bleiben, außerdem 65.000 seiner 167.000 in der W. stationierten Soldaten. 2. Die auf der Basis des aktualisierten letzten spanischen Zensus (1974: 73.497 Sahrauis) zu erstellenden Wählerlisten können auf individuellen Antrag um solche Personen erweitert werden, die nicht an diesem Zensus teilgenommen hatten, jedoch nachweislich Sahrauis sind und 1974 in der W. lebten.