Zusammenfassung
Die sozialethischen und alternativ-oppositionellen Milieus, wie sie in den 80er Jahren in der DDR entstanden waren, traten im Zusammenbruch des realsozialistischen Staates organisatorisch differenziert auf die politische Agenda, wofür teils Aktivitäten des Staatssicherheitsdienstes, personengebundene Zufälle, aber auch thematische und strategische Arbeitsteiligkeiten und Ausdifferenzierungen ursächlich waren.1 In der Phase ihrer größten politisch-öffentlichen Resonanz (am Runden Tisch bis Mitte Dezember 1989), nachdem SED-Regierung und -monopol aufgelöst waren, unterlagen die Gruppierungen der „Konkurrenz um die Gestaltungsmacht für die Zukunftsperspektiven“und die programmatische Profilierung. Unter diesen Zwängen differenzierte sich die Bürgerbewegung „innerhalb weniger Monate (…) zu allen politischen Lagern hin (aus)“(Wielgohs 1993: 427f.). Im selben Zug, in dem die Gruppierungen der Bürgerbewegung ihre Funktion als politische Alternative zum offiziellen System verloren und zu politischen Akteurinnen neben anderen — namentlich den politischen Parteien — wurden, erfolgte ihre politische Marginalisierung.
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