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Die Unternehmerverbände

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Intermediäre Strukturen in Ostdeutschland

Zusammenfassung

Der Oberbegriff Unternehmerverbände (genauer: Unternehmensverbände, da in der Regel nicht einzelne Personen, sondern Unternehmen Mitglied sind) bezeichnet Verbände, die als intermediäre Organisationen die wirtschafts-, sozial- und regionalpolitischen Belange der gewerblichen Wirtschaft gegenüber dem politischen System und den Repräsentanten antagonistischer Interessen vertreten (Müller 1986: 529). Es lassen sich drei charakteristische Säulen unternehmerischer Interessenorganisation unterscheiden:

  • die Wirtschaftsverbände, die die wirtschaftspolitischen Belange der Unternehmen eines Wirtschaftszweiges durch gezielte Einflußnahme auf Regierung, Ministerialbürokratie, Parlament, Parteien und Öffentlichkeit verfolgen (wirtschaftspolitische Säule);

  • die Arbeitgeberverbände, die für die Sozial-, Bildungs- und Gesellschaftspolitik aller Arbeitgeber1 sowie die tarifpolitische Interessenvertretung gegenüber den Gewerkschaften zuständig sind (sozial- bzw. tarifpolitische Säule);

  • die Wirtschaftskammern (Industrie- und Handelskammern — IHKn -sowie Handwerkskammern), die als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit gesetzlicher Pflichtmitgliedschaft für alle zur Gewerbesteuer veranlagten Betriebe2 staatliche und halbstaatliche Aufgaben wahrnehmen und die lokalen bzw. regionalen Interessen der gewerblichen Wirtschaft branchenübergreifend vertreten3 (Weber 1991: 644, Keller 1993: 10ff.) (regionalpolitische Kammersäule).

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  1. Fred Henneberger
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Henneberger, F. (1996). Die Unternehmerverbände. In: Niedermayer, O. (eds) Intermediäre Strukturen in Ostdeutschland. Beiträge zu den Berichten der Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern e.V. (KSPW), vol 3.2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95868-6_15

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