Zusammenfassung
Seit Jahren feiert in den bildungspolitischen und erziehungswissenschaftlichen Diskursen der Begriff der Bildung eine bemerkenswerte Renaissance (vgl. Dewe/Ferchhoff/Radtke 1986). Die Realgschichte der deutschen Bildungsinstitutionen, zumal des Gymnasiums und der Universität, stand von Anfang an unter der Spannung zwischen Aus- und Allgemeinbildung — mit wechselnden Akzentsetzungen. Zuletzt Ende der 60er Jahre dieses Jahrhunderts, unter dem Druck der Bildungsökonomie und der Demographie, schien wieder einmal der Funktionalismus zu obsiegen: Ausbildung wurde nur noch geplant unter Weltmarktgesichtspunkten, weil die Qualifikation der Arbeit als einzig vermehrbare Ressource der rohstoffarmen Republik galt. Planmäßig sollten Bildungsreserven ausgeschöpft und als qualifiziertes Arbeitskräfte-Potential der Industrie zur Verfügung gestellt werden.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Dewe, B. (1997). Bildung in der Lerngesellschaft: Lebenslanges Lernen oder lebensbegleitende Bildung?. In: Olbertz, J.H. (eds) Erziehungswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95856-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95856-3_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1674-4
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