Zusammenfassung
In der Diskussion über die dritte Lehrerbildungsphase treten Forscherinnen und Hochschullehrende immer wieder an Lehrerinnen und Lehrer mit der Aufforderung heran, sie sollten diese oder jene wissenschaftliche Erkenntnis in ihren Unterricht einbeziehen, verstärkt Probleme des Umweltschutzes, der Fremdenfeindlichkeit und Gesundheitserziehung u.a. behandeln sowie Schlüsselqualifikationen vermitteln und soziales Lernen fördern. Indem wir die Bereitschaft zum ‘life long learning’ einfordern und präzeptorale Strategien anwenden, verweisen wir nur allzu leicht auf Defizite des Lehrerhandelns. Dabei bleiben bereits vorhandene, lehrerspezifische Handlungskompetenzen und auch ‘Coping’-Strategien1 der Bewältigung schwieriger Situationen weitgehend unberücksichtigt, obwohl sozial-, entwicklungs- und kognitionspsychologische ebenso wie feministische Forschungserkenntnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, an vorhandene Stärken anzuknüpfen und diese zugunsten einer Minimierung der Schwächen bzw. eines veränderten Umgangs mit ihnen auszubauen. Der folgende Beitrag will daher in besonderer Weise sinnstiftende, berufsbiographische Handlungsstrukturen einzelner Lehrerinnen in den Mittelpunkt stellen und auf diesem Wege eine konstruktive Orientierung für etwaige Anknüpfungspunkte der gemeinsamen Arbeit von fortbildungsinteressierten Lehrerinnen und potentiellen Veranstaltern geben.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Dirks, U. (1997). Was wir vom berufsbiographischen Handeln der LehrerInnen in den neuen Bundesländern lernen können: Handlungskompetenzen und ‘Coping’-Strategien. In: Olbertz, J.H. (eds) Erziehungswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95856-3_10
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1674-4
Online ISBN: 978-3-322-95856-3
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