Zusammenfassung
Im Alltagsbewußtsein wird der Konsum legalisierter Drogen wie Alkohol und Nikotin selten mit dem Phänomen Armut in Verbindung gebracht. Im Gegensatz dazu stellen sich Assoziationen von sozialem Abstieg und Verelendung in Zusammenhang mit illegalisiertem Drogenkonsum sofort ein. Das Klischee von Fixerinnen auf Bahnhofstoiletten prägt die öffentliche Meinung über Drogenkonsum und sozialen Status. Die Verelendungsbilder einer extremen Gruppe von DrogengebraucherInnen gehören zu den wirkungsvollen Elementen einer Inszenierung, mit der die Gesellschaft vor dem Konsum von Cannabis, Kokain, Heroin und LSD warnt und abschreckt. Folgerichtig wird der Zusammenhang zwischen illegalisiertem Drogenkonsum und Armut oft in simplifizierender Weise als naturgegebener Automatismus wahrgenommen.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Barsch, G. (1998). Armut und illegalisierter Drogenkonsum — Wahrheiten und Mythen zu einem komplexen sozialen Phänomen. In: Henkel, D. (eds) Sucht und Armut. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95828-0_7
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