Kampf gegen Terrorismus in Nordafrika und Nahost

Zusammenfassung

Die todbringenden Bombenanschläge von Hamas-Aktivisten im Februar und März 1996 in (→) Israel mit dem Ziel, die aus ihrer Sicht ungerechte Nahostfriedenslösung zu torpedieren, und die als Antwort auf diese terroristischen Akte vom amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und dem israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres kurzfristig verabredete Initiative zur Durchführung eines Antiterrorgipfels — wie er sich im ägyptischen Sharm al-Shaikh am 13.3.1996 konkretisierte — lenkten in der europäischen Öffentlichkeit den Blick verstärkt auf ein Problem, das in der gesamten Nahostregion seit langem zum Alltag gehört und höchstens seine Intensität und seinen Charakter im Laufe der letzten Jahre modifizierte. Eine Untersuchung des nahöstlichen Terrorismuskomplexes zeigt schnell, daß dessen Komplexität weit über die palästinensisch-israelische Dimension hinausreicht, weil in den letzten fünf Jahren nach Angaben des Generalsekretärs der arabischen Innenministerkonferenz, Ahmad Ibn Muhammad Salam, in arabischen Staaten allein 60.000 Menschen terroristischen Anschlägen zum Opfer gefallen sind (FAZ, 6.1.1997). Die Untersuchung zeigt aber auch, daß eine Terrorismusbekämpfung nicht erst seit den negativen Rückwirkungen der Bombenattentate auf den Nahostfriedensprozeß in den Mittelpunkt rückte, sondern bereits nachweislich seit 1990 zu vermehrten bi- und multilateralen Initiativen der Terrorismusbekämpfung auf der Ebene der Polizei-/Sicherheitschefs und Innenminister in Nordafrika und Nahost führte (zuletzt 14. Tagung der arabischen Innenminister in Tunis, 4.–5.1.1997), zu denen eine vertikale Kooperation mit Behörden und Institutionen in Staaten der Europäischen Union hinzukam.