Sozialpolitik als Integrationsinstrument: Der Zusatznutzen von Sozialpolitik in Europa

Zusammenfassung

Die Entwicklung europäischer Sozialpolitik ist weder ökonomisch determiniert noch politisch frei gestaltbar. Es kommt also in Theorie und Praxis darauf an, einen Mittelweg zwischen ökonomischen Restriktionen und polotischen Erfordernissen zu finden. In diesem Aufsatz versuche ich dies, indem ich in zwei Schritten argumentiere. Im ersten Schritt werde ich untersuchen, wie sich unterschiedliche Typen von Wohlfahrtsstaaten unter ökonomischem Druck und angesichts politischer Integrationsprobleme der EU entwickeln. Dann werde ich nach den wichtigsten Interessen und Akteursgruppen fragen, welche von diesen Entwicklungen berührt warden und die Sozialpolitik in Europa, auf der nationalen wie auf der supranationalen Ebene, beeinflussen. Im Ergebnis sollte es möglich sein, ein Spektrum von Möglichkeiten sozialpolitischer Entwicklung zu beschreiben.

„Renault Layoffs Test French Commitment to European Unity.

Europe, the French kept saying, was not like the United States, and never would be. Strong social legislation, early retirement plans and consultation between labor and management protected European workers from brutal American-style downsizings and made Europe a more humane place to live than the United States or competition-crazed East Asia — and a united Europe would make sure things stayed that way.

But the push for unity, particularly the plan for a single currency, has required increasing fiscal discipline in Europe’s governments and big industries, sometimes making unity and social safety net seem like conflicting ends.”

(Craig R. Whitney, The New York Times, March 5, 1997, p. D4)

Eine kürzere Version dieses Beitrags erscheint in Wolfgang Beck, Laurent van der Maesen und Allan Walker (eds.) Social Quality of Europe, Klüver Publishers. Die vorliegende Fassung habe ich anläßlich eines Forschungsaufenthaltes am Department of Sociology der New York University fertiggestellt.