Zusammenfassung
Die Wohnungsproblematik ist eine der am nachhaltigsten vom Transformati-onsprozeß betroffenen gesellschaftlichen Teilbereiche. Sie unterliegt in zunehmendem Maße den in Westdeutschland üblichen Wohnungsmarktmechanismen. Der Wohnungsmarkt, der streng genommen in der DDR gar nicht existierte, ist seit der Vereinigung einer zunehmenden Pluralisierung und Flexibilisierung ausgesetzt und stellt die Betroffenen vor eine Vielzahl neuer Handlungsalternativen. Die Transformation des Wohnungswesens in den neuen Bundesländern von einer zentralstaatlich gelenkten Wohnungswirtschaft zu einem primär marktwirtschaftlich organisierten Wohnungsmarkt einerseits und die Erreichung des westdeutschen Wohnniveaus andererseits stellt sich als ein langwieriger Prozeß dar. Dies liegt sicherlich zum einen an der deutlich schlechteren Ausstattung und den augenfällig schlechteren Gebäudezuständen. Zum anderen aber ist das Tempo der Anpassung wesentlich bestimmt durch die Eigentumsstruktur und die z.T. nach wie vor bestehende Wohnungsknappheit. Ein weiterer Faktor, der sich entscheidend auf das Tempo der Transformation des ostdeutschen Wohnungswesens auswirkt, ist die besondere Stelle, die diese Frage im Einigungsvertrag eingenommen hat. Dieser gesellschaftliche Teilbereich wurde nicht dem freien Spiel der Kräfte der Marktwirtschaft überlassen, sondern unter die zentrale politische Steuerungskompetenz der Bundesregierung gestellt (vgl. Wielgohs 1995).
Dieser Beitrag ist im Zusammenhang mit einem von der Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern (KSPW) in Auftrag gegebenen und finanzierten Projekts (R-93–12.6) unter Leitung von B.Nauck entstanden.
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Literatur
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Crow, K. (1996). Die Wohnungsversorgung ausgewählter Regionen Ostdeutschlands zum Zeitpunkt der Vereinigung. In: Bertram, H. (eds) Regionen im Vergleich. Transformationsprozesse, vol 22. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95800-6_1
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