Zusammenfassung
Ausgangspunkt und Leithypothese der vorliegenden Studie war die Annahme, daβ sich die Lebensbedingungen und die Menschen im ländlichen Raum wesentlich verändert haben und daβ der soziale Wandel auch neue Rahmenbedingungen für soziale Probleme und Soziale Arbeit gesetzt hat und setzt. Soziale Probleme und die neuen Formen ihrer Bewältigung sind selbst Teil dieser Modernisierungsprozesse. Zur Modernisierung des ländlichen Raums gehören auch u. a. die Verwaltungsreform der Gemeinden (Entstehung der Verbandsgemeinden, Eingemeindungen usw.), die Schulreform mit der Aufgabe der Dorfschule und den neuen Mittelpunktschulen, die Konzentrationsprozesse in der Landwirtschaft mit der Reduktion auf wenige Betriebe, der ‘Erschlieβung’ des ländlichen Raums durch den Individual verkehr, Neubausiedlungen in den Dörfern, Verstädterung des Ortsbildes usw. Diese Veränderungen sind von einer Erosion des Sozialen begleitet gewesen: für die einzelnen ergeben sich mit den veränderten Lebensbedingungen viele neue Wahlmöglichkeiten (mit allen Risiken) und Verbesserungen der Lebensqualität, sie bedeuten auch (nicht unbedingt für dieselben Subjekte) neue Erfahrungen von Vereinzelung, Verlust gewachsener und überkommener gemeinschaftlicher Strukturen, des Familienzusammenhalts, Anonymisierung der sozialen Bezüge usw.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Chassé, K.A. (1996). Annäherungen und Explorationen. In: Ländliche Armut im Umbruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95793-1_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95793-1_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1585-3
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