Zusammenfassung
Im Zentrum dieses Kapitels steht die Analyse der Statuspassage Kindheit — Jugend. Dabei interessiert uns besonders, in welchem Tempo ost- und westdeutsche Kinder den Weg in die Jugendphase gehen, und welche Bedeutung dabei Eltern und Altersgleiche als Bezugspersonen haben. Theoretisch knüpfen wir an Diskurse zum Wandel der Kinder- und Jugendbiographie an, wie sie in den letzten Jahren verstärkt geführt worden sind. Im Spannungsfeld von biographie- und lebenslauftheoretischen Diskussionen um eine Destandardisierung des Lebenslaufs (Fuchs-Heinritz/Krüger 1991) haben sich unterschiedliche gesellschaftstheoretische Diagnosen zu den Folgewirkungen einer reflexiven Modernisierung heraussebildet. Im Kontext dieser Diskussionen haben vor allem Zinnecker (1990) und Büchner (1990) sowie neuerdings Qvortrup (1993) Argumente für die These zusammengetragen, daß sich der Statusübergang von der Kindheit in die Jugendphase beschleunigt hat. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, daß sich biographische Fixpunkte verschoben haben, und bereits die Lebensphase Kindheit durch eine frühere Biographisierung gekennzeichnet ist. Als Ursachen für den Wandel der kindlichen Normalbiographie wurden u.a. angeführt: der Trend zur Informahsierung der innerfamihalen Generationsbeziehungen, die Notwendigkeit immer früherer schullaufbahnbezogener Entscheidungen, die immer frühere Nutzung von Angeboten der Freizeit- und Konsumindustrie sowie die zunehmende Verinselung des kindlichen Lebensraumes und die damit einhergehende Notwendigkeit zu einem geplanten und durchorganisierten Freizeitverhalten.
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Kötters, C., Krüger, HH., Brake, A. (1996). Wege aus der Kindheit. In: Büchner, P., Fuhs, B., Krüger, HH. (eds) Vom Teddybär zum ersten Kuß. Studien zur Jugendforschung, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95789-4_5
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