Die entwicklungsbegleitende Normung als Schnittstelle zwischen Forschung und Entwicklung, Technikfolgenabschätzung und technischer Regulierung

Zusammenfassung

Das klassische Paradigma der Technologiepolitik ging von einer Art Kaskadenmodell der Technologieentwicklung aus: Am Anfang steht die Grundlagenforschung, die zumeist an Universitäten und spezialisierten Forschungseinrichtungen wie Max-Planck-Instituten und den Großforschungseinrichtungen stattfindet. Als öffentliches Gut wird sie aus öffentlichen Mitteln gefördert. Die anwendungsorientierte Forschung an öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen, Fraunhofer-Instituten und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen wird dagegen bereits überwiegend privatwirtschaftlich finanziert und lediglich im Bereich der „Schlüsseltechnologien“ öffentlich unterstützt. Auf der dritten Stufe wird die nahezu ausschließlich von der Wirtschaft betriebene Technologie-Entwicklung angesiedelt. Die Techniksteuerung, die in Deutschland ebenso wie in der Europäischen Union im wesentlichen durch die technische Normung (und nur ausnahmsweise auf gesetzlichem Wege) erfolgt, bietet dann den öffentlichen Interessen quasi am Schluß der Kaskade der Technikentwicklung und -gestaltung die Möglichkeit, noch gewisse Korrekturen im Hinblick auf Sicherheitsanforderungen, z.T. auch elementare Qualitätsanforderungen, vorzunehmen.