Zusammenfassung
Ungelöst blieb in Mauretanien (M.) auch 1994 das Problem der schwarzafrikanischen Mauretanier, die 1989 während des Senegalkonflikts geflohen oder ausgewiesen worden waren und nach wie vor am südlichen Ufer des Senegalflusses und in Mali unter zunehmend schwierigeren Bedingungen in Lagern lebten (rd. 60.000 in Senegal, 13.000 in Mali). Bewaffnete Überfälle einzelner radikalisierter Flüchtlinge in den Grenzgebieten nahmen wieder zu. Trotz offiziöser Kontakte zwischen mauret. Behörden und Flüchtlingsvertretern, die M. vom 15.1. bis 15.3. und ab 29.6. bereisten, kam es nicht zu der von den Betroffenen gewünschten offiziellen Rückführung und der damit verbundenen Garantie für die Rückerstattung von Eigentum und Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst. Offenbar gab es in der Flußregion auch wieder Übergriffe gegen schwarzafrikanische Mauretanier durch die Armee. Erst im Vorjahr hatte die maurisch dominierte Regierung alle Bürger amnestiert, die zwischen Januar 1989 und April 1992 an Gewaltakten gegen schwarzafrikanische Mauretanier beteiligt gewesen waren.
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Literatur
Clausen, Ursel (Hg.): Mauretanien. Eine Einführung. Hamburg: Deutsches Orient-Institut, 1994, 275 S.
Combier, Annick: Les enfants de la rue en Mauritanie. Paris: L’Harmattan, 1994, 208 S.
Human Rights Watch/Africa: Mauritania’s campaign of terror. State-sponsored repression of black Africans. New York: Human Rights Watch, 1994, 168 S.
La Mauritanie. Paris: Karthala, 1994, 182 S. (Themennummer der Zeitschrift Politique africaine, Nr. 55)
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Clausen, U. (1995). Mauretanien 1994. In: Koszinowski, T., Matters, H. (eds) Nahost Jahrbuch 1994. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95767-2_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95767-2_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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