Zusammenfassung
Die Lebenslagen und Handlungsspielräume der Jugendlichen in dieser Untersuchung unterscheiden sich z. T. erheblich, auch wenn die Befragten alle über einen Ausbildungsplatz verfügen und somit nicht unmittelbar von sozialen Risiken wie Arbeitslosigkeit, Armut oder Obdachlosigkeit betroffen sind. Dennoch weisen die Lebenslagen und Handlungsspielräume Risiken und Einschränkungen sowohl in der aktuellen Lebensphase als auch für die Lebensverläufe und die künftigen sozialen Chancenstrukturen auf. Die Unterschiede zeigen sich vor allem entlang sozialer und geschlechtsspezifischer Differenzierung.
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Literatur
Eine Lebenslagenanalyse für die befragten Jugendlichen, die noch weitere Aspekte bzw. die hier angesprochenen Probleme ausführlicher behandelt, ist nachzulesen bei BIRSL, U., 1994, S. 218 bis S. 263.
Eine vergleichbare Altersstreuung liegt auch einer Untersuchung des Deutschen Jugendinstituts (DU) zugrunde, in der Jugendliche im ersten Ausbildungsjahr oder in einer beruf svorbereitenden Maßnahme befragt wurden. Vgl. RAAB, E., 1992, S. 42.
Vgl. ebenda, S. 41.
Dies betrifft u. a. den Zugang zu den Berufsfeldem der Kommunikationselektrikerlnnen, Rechtsanwalts- und Notargehilfinnen, Zahnarzt- und Arzthelferinnen, Reiseverkehrs-, Versicherungs- und Bankkaufleute sowie Industrie- und Speditionskaufleute. Vgl. ebenda, S. 41.
Vgl. ebenda, S. 40t
Vgl. hierzu STATISTISCHES JAHRBUCH 1992 FÜR DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 1992 und NAUCK, B., 1989, S. 277.
Vgl. EHRKE, M., SEMMLER, O., 1993, S. 618.
RAAB, E., 1992, S. 40.
Vgl. EHRKE, M., SEMMLER, O., 1993, S. 619f.
Vgl. Die Ausbildungsbilanz des Berufsbildungsberichts 1993, ergänzt durch EHRKE, M., SEMMLER, O., 1993, S. 617.
RAAB, B., 1992, S. 40f.
Vgl. Anhang EL
RAAB, E., 1992, S. 45.
Vgl. EHRKE, M., SEMMLER, O., 1993, S. 616.
Vgl. DIE NEUEN NATURWISSENSCHAFTLICHEN BERUFE IN DER BETRIEBLICHEN PRAXIS, 1989, S. 11.
Vgl. ebenda, S. 17.
Ebenda, S. 17.
Vgl. ERKSON, E. H., 1973, S. 137f.
Vgl. Abschnitt 4 in diesem Kapitel
Vgl. HUSTER, R-U., 1990, S. 253 und stellvertretend zu Fragen der Arbeitsbelastung und Ge sundheitsgefähniung LIßNER, L., 1991, S. 374ff. und BÄCKER, G. u. a., Bd. II, 1989, S. 21ff.
Unter extrinsischer Berufsorientierung spielen Ansprüche wie Verdienst, Sicherheit, ein ruhiger Arbeitsplatz, aber auch Anerkennung eine Rolle. Diese Dispositionen werden auch als instrumentalistisch bezeichnet. Vgl. hierzu NUNNER-WINKLER, G., 1981, S. 117f.
Diese Kritik enthält eine geschlechts- bzw. frauenspezifische Variante in der Berufs-und Arbeitsorientierung, auch wenn sie vorrangig extrinsischer Natur ist. Vgl. hierzu Abschnitt 3. 1 in diesem Kapitel.
BÄCKER, G. u. a., 1989, Bd. I, S. 299.
Hierzu ein Auszubildender im Heizungsbau: „Heizungen werden immer gebraucht“.
Vgl. RAAB, E., 1992, S. 42f.
Die jungen Frauen gehören mehrheitlich zur Gruppe mit berufszentrierten Lebenskonzepten.
Vgl. die Lebenssituationen und Orientierungen der weiblichen Befragten der dritten Gruppe im Abschnitt 3. 1 dieses Kapitels.
Den Ergebnissen liegt eine multivariate Ausweitung anhand von Faktoren- und Qu-steranalysen sowie eine Analyse der Interkoirelationskoefüzienten zu Grunde.
Die Meß- und Kennwerte sowie das methodischen Vorgehen zur Skalenkonfirmierung sind dokumentiert bei BIRSL, U., 1994, S. 164ff.
Unter „ja“ sind die vorgegebenen Antwortkategorien „ich stimme stark zu“ und „ich stimme zu“ zusammengefaßt, und unter „nein“ fallen die Kategorien „ich lehne ab“ sowie „ich lehne vollkommen ab“. In den Obersichten sind das Antwortverhalten „ich weiß nicht“ und fehlende Antworten nicht enthalten. Die „hohe Akzeptanz“ ergibt sich aus der Summe der Zustimmungen (Punktwerte), die oberhalb des sog. theoretischen Mittelwerts (Mth) liegen. Der Mth wird aus den max. erreichbaren Punktwerten ermittelt und nicht auf der Basis der erreichten. So konnten bspw. bei der Dimension zum völkischen und naturalistischen Denken mit insgesamt 4 Items eine Höchstpunktzahl von 4 pro Item (höchster Zustimmungswert — „ich stimme stark zu“ — zu einem Statement mit völkischem und naturalistischem Inhalt) ein maximaler Punktwert von 16 erreicht werden. In der Befragung wurde jedoch dieser Punktweit nicht gemessen, da niemand der jungen Frauen allen Statements uneingeschränkt zugestimmt hat. Der Mth liegt hier bei 8 Punktwerten und zeigt die Grenze zur überdurchschnittlichen Akzeptanz an.
Kennzahlen der Variablen (V). Sie entsprechen den Codierungsnummern der Variablen im Anhang I.
Die Darstellung der Ergebnisse entspricht der der Rechtsextremismus-Skala für die weiblichen Jugendlichen.
Dieter Effekt hat eine vergleichbare Funktionsweise wie der „Antisemitismus ohne Juden“. Antisemitismus wurde allerdings in dieser Untersuchung nicht erhoben, da Zusammenfassung befürchten war, daß entsprechende Fragen allzu deutlich den Charakter der Befragung dokumentiert hätten.
Ein ähnlich lautendes Statement wurde in den Fragebogen aufgenommen.
Diese Typologisierung ist anhand einer Clusteranalyse mit den Variablen der geschlechtsspezifischen Rechtsextremismus- und Handlungsspielraumskalen vorgenommen worden.
Bei den Orientierungszentren handelt es sich um Orientierungsweisen, deren Struktur im Rahmen der Faktoren- und Clusteranalysen sowie der Auswertung von Interkorrelations-koeffizienten eine stark ausgeprägte Konsistenz aufwiesen. Hier wird davon ausgegangen, daß relativ verfestigte Orientierungen vorliegen.
Hier wurde festgestellt, daß in der schriftlichen Befragung keine ausgeprägte Akzeptanz des naturalistisch begründeten, traditionellen Frauenbilds vorzufinden war, aber die Mädchen in den mündlichen Interviews den hohen Stellenwert von Familie und Mutterdasein hervorhoben.
Vgl. zur Typologisierung und Kalegorisierung die Erläuterungen bei Übersicht 8.
Vgl. BAETHGE, M. u. a., 1989, S. 189 und 228ff.
Viele Befragte dieser Gruppe haben bspw. ihren Ausbildungsplatz durch die Kontakte von Verwandten oder Bekannten der Eltern bekommen.
Die Darstellung entspricht den Rechtsextremismus-Skalen im Abschnitt 2
Wie hoch der wirkliche Anteil der Sympathisantinnen oder Aktiven im rechtsextremistischen Spektrum ist, kann nicht präzise gesagt werden, da davon auszugehen ist, daß sich die Befragten nicht „offen“ im Fragebogen zu entsprechenden Statements vernal-ten wollten.
Vgl. zur Bedeutung dieses Aspekt im Prozeß der Berufsfindung bei Jugendlichen NUN-NER-WINKLER, G., 1981, S. 115.
Vgl. zu den Entwicklungtaufgaben den nachfolgenden Abschnitt 4.
JASCHKE, H. -G., 1993, S. 31.
Ebenda, S. 31f.
In Sozialisationstheorien wird in der Regel vom Aufbau heterosexueller Beziehungen als Entwicklungsaufgabe gesprochen, da die Entwicklungsaufgaben entsprechend der gesellschaftlichen Wert Vorstellungen definiert sind. Homosexuelle Bindungen finden dabei keine Berücksichtigung, müßten allerdings aufgrund des Wandels in den Wertvorstellungen berücksichtigt werden.
HURRELMANN, K., ROSEWITZ, B., WOLF, H. K. zitiert nach HURRELMANN, K, 1993, S. 164.
DÖBERT, R., HABERMAS, J., NUNNER-WINKLER, G., 1977, S. 9.
Vgl. hierzu ausführlich BIRSL, U., 1994, S. 84ff.
Vgl. BAETHGE, M., 1985, S. 301ff.
Vgl. unten in diesem Abschnitt
Vgl. BAETHGE, M., 1985, S. 304f.
Ebenda, S. 305.
Ebenda, S. 304.
Vgl. hierzu ebenda, S. 305.
Vgl. NUNNER-WINKLER, G., 1990, S. 370f.
Vgl. hierzu NUNNER- WINKLER, G., 1981, S. 115f.
Dies wird mit dem Argument untermauert, ein „kollektives Mehr“ an Einkommen, Bildung, Mobilität, Recht, Wissenschaft und Massenkonsum („Fahrstuhl-Effekt“) führt zu einem Bedeutungsverlust von sozialer Ungleichheit, obwohl ihre Relationen unangetastet bleiben. Vgl. BECK, U., 1983 und DERS., 1986, S. 121M.
Zwar mag dies nicht ein neues Phänomen in der bürgerlichen Gesellschaft sein, jedoch erfährt es immer wieder eine neue Qualität.
Als solche kann sie insbesondere seit Beginn des 19. Jh. verstanden werden.
BABTHGE, M., 1985, S. 307.
Vgl. TESSARING, M. u. a., 1990, S. 155f.
Vgl. STATISTISCHES JAHRBUCH 1992 FÜR DIE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 1992, S. 109 und NAUCK, B., 1989, S. 290.
Ebenda, S. 290.
Vgl. hierzu stellvertretend BAETHGE, M. u. a., 1989, S. 190ff und BRÜCHERT-SCHUNK, H., 1987, S. 25.
So stehen oftmals eher intrinsische Wertorientierungen und die Frage nach materieller Unabhängigkeit von einem Partner im Mittelpunkt. Vgl. BAETHGE, M. u. a., 1989, S. 193 und BRÜCHERT-SCHUNK, H., 1987, S. 27. Weiterhin wählen weibliche Jugendliche nach wie vor in der Mehrheit sog. „frauentypische “ Berufsfelder. Vgl. FRAUEN IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 1989, S. 33. Dies hängt nicht nur mit Segmentationsprozessen auf dem Arbeitsmarkt und einem mangelnden Angebot in gewerblich-technischen Berufsfeldem zusammen, sondern ist auch Ausdruck der Berufswahlkriterien, die eher einer reproduktionistischen Sozialisation entsprechen. Vgl. HA-GEMANN-WHTTE, C., 1992, S. 73.
Vgl. NAUCK, B. 1989, S. 290 und TESSARING, M. u. a., 1990, S. 109.
Vgl. STOLZ-WILLIG, B., 1991, S. 67.
GILDEMEISTER, R., 1988, S. 495.
Ebenda, S. 406.
Vgl. hierzu ebenda, S. 497.
BBCK-GERNSHEIM, E., 1992, S. 16
Vgl. HAGEMANN-WHITE, C., 1992, S. 68ff.
BECK-GERNSHEIM, R, 1992, S. 14
HAGEMANN-WHITE, C., 1992, S. 69.
Vgl. NUNNER-WINKLER, G., 1991, S. 158.
STOLZ-WILLIG, B., 1991, S. 66f.
Vgl. NUNNER-WINKLER, G., 1991, S. 158.
GILDEMEISTER, R., 1988, S. 500.
Vgl. hierzu Abschnitt 3. 1 und Übersicht 8.
Vgl. ebenda.
HAGEMANN-WHTTE, C., 1984, S. 45.
Vgl. zu subkulturellen Verhaltensweisen und Stilausprägungen sowie ihrer Funktion als kultureller Ausdruck der Lebensbedingungen der Arbeiterklassen die Untersuchungen von WILLIS über Arbeiterjungen. WILLIS, P., 1979 und DERS., 1990.
Vgl. hierzu Abschnitt 3. 2 und Übersicht 9.
Diese Erwartungen, die in den 70er und 80er Jahren an männliche Jugendliche herangetragen wurden, erfahren einen sog. „Backlash“.
Vgl. hierzu BECK-GERNSHEIM, E., 1992, S. 82f.
Ebenda, S. 75.
Vgl. hierzu auch die Untersuchung von NEUBÄUMER, R., 1991 und zu den Veränderungen in der Arbeit BAETHGE, M., KERN, H., SCHUMANN, M., 1990.
Vgl. hierzu ebenda und BAETHGE, M., 1990.
WILLEMS, H. u. a., 1993, S. 252f.
BECK-GERNSHEIM, E., 1992, S. 76.
Ebenda, S. 78f.
Vgl. die dritte Grappe der männlichen Jugendlichen im Abschnitt 3. 2 und in Übersicht 9 sowie die Bewertung in Abschnitt 3. 3.
Vgl. hierzu auch WILLEMS, H. u. a., 1993, S. 246.
Ebenda, S. 247.
BAETHGE, M., 1985, S. 301.
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Birsl, U., Busche-Baumann, M., Bons, J., Kurzer, U. (1995). Lebenslagen, rechtsextremistische Orientierungen und Sozialisation im Geschlechtervergleich. In: Jugendlicher Rechtsextremismus und Gewerkschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95758-0_4
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