Zusammenfassung
Die deutsch-französische Sonderbeziehung war Modell für die einen, für die anderen war sie eine Quelle von Irritationen, wenn nicht gar von Eifersucht. Die besondere Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland kann letztlich nur verstanden werden, wenn die Rolle der Vereinigten Staaten in den deutsch-französischen Beziehungen gewürdigt wird. Daß die deutsch-französische Sonderbeziehung als eine emotionale Vernunftehe interpretiert werden kann, liegt — jenseits des Übermaßes an Geschichte und Geographie, das unsere Länder einander näher bringt und sie gleichzeitig voneinander entfernt — auch an der Rolle der Vereinigten Staaten in dieser Sonderbeziehung. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben diese in den deutsch-französischen Beziehungen eine herausragende Rolle gespielt. Die genaue Funktion der Vereinigten Staaten in dieser Beziehung veränderte sich jedoch in Abhängigkeit von der Entwicklung geostrategischer Faktoren und ihrer Wahrnehmung in Kultur und Gesellschaft. Während der fünfziger Jahre, also mitten im Kalten Krieg, fungierten die Vereinigten Staaten vor allem als ein Ehestifter. Ihre wichtigsten Ziele waren die deutsche Wiederbewaffnung und die deutsch-französische Annäherung im Rahmen der europäischen Einigung.
Übersetzung: Axel Sauder.
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Literatur
Übersetzung: Axel Sauder.
Siehe hierzu auch den Beitrag von Hans Stark in diesem Band.
Die von Ronald Reagan vorgeschlagene “Strategic Defense Initiative” (SDI), die zum Aufbau eines Raketenabwehrsystems im Weltraum führen sollte (d. Red.).
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Moïsi, D. (1995). Die Vereinigten Staaten als Faktor der deutsch-französischen Beziehungen. In: Handeln für Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95754-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95754-2_3
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