Zusammenfassung
Die Modernisierung der nationalen Sozialsysteme ist zum Prüfstein des europäischen Einigungsprozesses geworden. Die Mitgliedsstaaten müssen die Anpassung ihrer Sozialsysteme vorantreiben, damit in der weiteren Entwicklung von Arbeitsleben und Unternehmenstätigkeit die Anforderungen eines durch die europäische Integration und die Internationalisierung der Märkte verschärften Wettbewerbs mit der Sicherung des sozialen Fortschritts in Einklang gebracht werden können. Dies ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, daß das politische Engagement der Mitgliedsstaaten für die Europäische Union weiterhin die Zustimmung und Unterstützung der Bürger behält. Wenn nämlich die Entwicklung des Binnenmarktes und die angestrebte bzw. forcierte Konvergenz der nationalen Wirtschaftspolitiken mangels effizienter sozialer Regulierung zu einer zügellosen Flexibilisierung, zu einer verstärkten Prekarität, zur Zerstörung von Arbeitsplätzen und den Mechanismen sozialer Sicherung führen, dann wird die Europäische Union abgelehnt, Konkurrenz und Wettbewerb werden verweigert werden, und die sozialen Gruppen werden sich in eine korporatistische Verteidigung ihrer Besitzstände, in Protektionismus und nationalstaatlichen Rückzug flüchten.
Übersetzung: Joachim Schild
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Kaelble, Hartmut: Nachbarn am Rhein. Entfremdung und Annäherung der französischen und deutschen Gesellschaft seit 1880, München: C.H. Beck 1991.
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Lasserre, R. (1995). Frankreich-Deutschland: Zwei Logiken sozialer Modernisierung — Folgen für den Sozialraum Europa. In: Handeln für Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95754-2_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95754-2_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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