Neue Steuerungsmodelle in der Kommunalverwaltung: Eine Zwischenbilanz

Zusammenfassung

Die folgenden Ausführungen befassen sich mit der Diskussion um Überlegungen zur Reform der Kommunalpolitik und -verwaltung, in deren Mittelpunkt Ziele wie „Effizienzoptimierung“, „Dienstleistungsorientierung“ und „Verbesserung der Transparenz“ kommunalen Handelns stehen. Dabei konzentriert sich die Darstellung auf solche Ansätze, die unter dem Begriff „neue Steuerungsmodelle“ subsumiert werden. Reformen, die ausschließlich auf Privatisierung oder Deregulierung abzielen, bleiben hier außen vor. Die „Steuerungs“-Debatte ist nicht neu und setzte in Ansätzen bereits Anfang der 80er Jahre ein (KGSt 1992, 11). Anfang der 90er Jahre gewannen insbesondere Organisations- und Steuerungsmodelle an Popularität, die in einigen niederländischen Städten im Zuge einer Reorganisation ihrer Verwaltungsstruktur seit Mitte der 80er Jahre eingeführt worden sind. Besonders häufig zitiert wird in diesem Zusammenhang die in der Stadt Tilburg durchgeführte Organisationsreform, für die sich mittlerweile der Begriff „Tilburger Modell“ fest eingebürgert hat. Die Reformen der Stadt Tilburg werden häufig als Synonym oder als Schlagwort für Reformüberlegungen und Verwaltungsexperimente seitens der Stadtverwaltungen selbst, von externen kommunalen Expertengremien (KGSt) bzw. von privatwirtschaftlichen Gutachtergruppen (Bertelsmann, Mummert und Partner, Price-Waterhouse) benutzt. Zugleich zieht das Tilburger Modell eine rasch wachsende Aufmerksamkeit der fachwissenschaftlichen Öffentlichkeit auf sich, was neben Gutachter- und Begleitforschungsaufträgen sich auch in der steigenden Zahl von Examensarbeiten und Dissertationen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, äußert.