Zusammenfassung
Die Geschlechterdimension in der Integrationspädagogik beinhaltet unter-schiedliche Geschlechterverhältnisse. Orientierungshalber voranzustellen sind folgende drei Geschlechterkonstellationen:
-
zwischen Mädchen und Jungen als primärer Zielgruppe der Integrationspädagogik,
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zwischen Müttern und Vätern als Initiatoren und Zielgruppe dieses neuen pädagogischen Ansatzes,
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zwischen den beruflich an der Integrationspädagogik beteiligten Frauen und Männern.
Dabei ist zu bedenken, daß sich Geschlechterverhältnisse und Strukturen der Pädagogik gegenseitig beeinflussen.
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Literatur
Vgl. Annedore Prengel: Statistische Daten aus Integrationsprojekten 1976–1986, in: Helga Deppe-Wolfinger, Annedore Prengel, Helmut Reiser: Integrative Pädagogik in der Grundschule. Bilanz und Perspektiven der Integration behinderter Kinder in der Bundesrepublik Deutschland 1976–1988, München (Juventa/DJI) 1990, S. 39.
Annedore Prengel: Sind Mädchen die Integrationshelferinnen par excellence? — Mädchen im Modernisierungsprozeß, in: Petra Gehrmann und Birgit Hüwe (Hg.): Forschungsprofile der Integration von Behinderten. Bochumer Symposium 1992, Essen (Neue Deutsche Schule) 1993. S. 54–62.
Eine vergleichbare kritische Männerforschung befindet sich im Entstehungsprozeß. Vgl. dazu exemplarisch: Dieter Schnack und Rainer Neutzling: Kleine Helden in Not. Jungen auf der Suche nach Männlichkeit, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 1990
Lothar Böhnisch und Reinhard Winter: Männliche Sozialisation. Bewältigungspro-bleme männlicher Geschlechtsidentität im Lebenslauf, Weinheim und München (Juventa) 1993; Erziehung und Wissenschaft. Schwerpunktheft: Kinder, Kerle, coole Typen. Suche nach dem neuen Mann, Heft 2/1994.
Den Begriff Sonderpädagogik verwende ich vor allem dann, wenn es um die Abgrenzung zur sog. Regelpädagogik geht. Heil- und Sonderpädagogik bezeichnen das Fach in seinem traditionellen Verständnis. Wenn es um neuere Ansätze des Faches oder um kritische Positionen innerhalb des Faches geht, benutze ich den seit Beginn der 70er Jahre üblichen Begriff Behindertenpädagogik. Zur Begriffsgeschichte vgl. exemplarisch: Ulrich Bleidick: Pädagogik der Behinderten. Grundzüge einer Theorie der Erziehung behinderter Kinder und Jugendlicher, 2., durchgesehene Auflage, Berlin (Marhold) 1974, Teil I: Begriffslehre.
Vgl. Ulrike Schildmann: Lebensbedingungen behinderter Frauen, Gießen (Focus) 1983.
Dies.: Behinderung, geschlechtsspezifisch, in: Erwin Reichmann (Hg.): Hand-buch der kritischen und materialistischen Behindertenpädagogik und ihrer Neben-wissenschaften, Solms-Oberbiel (Jarick) 1984, S. 114–118
Dies.: Female Living Conditions and Disability, in: International Journal of Rehabilitation Research, Jg. 3, Heft 7/1984, S. 324–326
Dies.: Anmerkungen zur Situation behinderter Frauen in den achtziger Jahren, in: Behindertenpädagogik, Jg. 27, Heft 4/1988, S. 394–400
Dies.: Zur Situation behinderter Frauen damals und heute, in: Interessengemeinschaft behinderter und nichtbehinderter Studenten Berlin (Hg.): Was hat die UNO-Dekade der Behinderten den Behinderten gebracht?, Tagungsdokumentation, Berlin 1991, S. 71–79
Dies.: Wissenschaftliche Arbeiten zur Lebenssituation behinderter Frauen, in: Gerlinde Barwig und Christiane Busch (Hg.): Unbeschreiblich weiblich. Frauen unterwegs zu einem selbstbewußten Leben mit Behinderung, München (AG SPAK) 1993, S. 47–55
Dies.: Körper und Politik als Thema in Autobiographien behinderter Frauen, in: Gerlinde Barwig und Christiane Busch (Hg.), a.a.O., S. 111–122.
Ulrike Schildmann: Zur Situation behinderter Madchen — Realität und Träume im Kontrast, in: Angelika Diezinger, Regine Marquardt, Ulrike Schildmann, Ursula Westphal-Georgi: An den Rand gedrängt: Weibliche Behinderte und Erwerbslose. Alltag und Biografie von Mädchen, Band 13, hg. von der Sachverstandigenkommission Sechster Jugendbericht, Opladen (Leske und Budrich) 1985, S. 89–142.
Ulrike Schildmann: Mütter mit behinderten Kindern — Möglichkeiten und Konflikte, in: Evangelische Akademie Berlin (West), Evangelisches Bildungswerk Berlin: Für die Vielfalt des Lebens — gegen Normierungsversuche in Biologie und Medizin, Dokumentation 87/91, Berlin 1991, S. 128–136.
Marion Klewitz, Ulrike Schildmann, Theresa Wobbe (Hg.): Frauenberufe — hausarbeitsnah? Zur Erziehungs-, Bildungs- und Versorgungsarbeit von Frauen, Pfaffenweiler (Centaurus) 1989, darin: Ulrike Schildmann: Aufbruch im Erzieherinnenberuf? Erfahrungen von Erzieherinnen in Kindergartengruppen für behinderte und nichtbehinderte Kinder, S. 197–217
Ulrike Schildmann und Reinhard Völzke: Integrationspädagogik: Biographische Zugänge. Berufliche Werdegänge von Erzieherinnen in Kindergartengruppen für behinderte und nichtbehinderte Kinder, Opladen (Leske und Budrich) 1994
Dies.: Kann ein berufs- und trägerubergreifendes Aus-und Weiterbildungssystem im Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitsbereich die berufliche Mobilität von Frauen fordern?, in: Senatsverwaltung für Arbeit und Frauen, Berlin (Hg.): Soziale Frauenberufe in der Krise. Aufwertung und Berufsperspektiven, Tagungsdokumentation, Berlin 1993, S. 69–83.
Vgl.: Ernst Max Praxmarer, unter Mitarbeit von Ulrike Schildmann: Wenn aus Beton Blumen wachsen… Ein Versuch, aus den sich verändernden Bildinhalten die Verän-derung des eigenen Lebens wahrzunehmen. Serigraphische Bilder 1976–1984, Berlin (Hochschule der Kunste) 1985, 143 Seiten
Ulrike Schildmann: Zum Verhältnis von Selbstverständnis und Fremdverstehen, in: Christian Mürner, Susanne Schriber (Hg.): Selbstkritik der Sonderpädagogik?, Luzern (Schweizerische Zentralstelle für Heilpädagogik) 1993, S. 13–27; siehe außerdem die unter Fuoßnote 6 aufgeführte Arbeit über Körper und Politik in Autobiographien behinderter Frauen.
Vgl. Ulrike Schildmann: Die Geschlechterdimension in der Behindertenpädagogik und der Integrationspädagogik, in: Kurt Beutler u.a. (Hg.): Jahrbuch für Pädagogik 1994, Frankfurt a.M. (Peter Lang) 1994, S. 311–323.
Hans Eberwein (Hg.): Behinderte und Nichtbehinderte lernen gemeinsam. Handbuch der Integrationspädagogik, Weinheim und Basel (Beltz) 1988. Vgl. darin u.a.: Ulf Preuss-Lausitz: Zum Stand der Integrationsforschung, S. 241–247.
Gabriele Klein, Gisela Kreie, Maria Kron, Helmut Reiser: Integrative Prozesse in Kindergartengruppen. Über die gemeinsame Erziehung von behinderten und nicht-behinderten Kindern, Weinheim und München (DJI) 1987.
Peter Heyer, Ulf-Preuss Lausitz, Gitta Zielke: Wohnortnahe Integration. Gemeinsame Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder in der Uckermark-Grund-schule in Berlin, Weinheim und München (Juventa) 1990.
Für den Elementarbereich (Kindergarten) vgl.: Wolfgang Dichans: Der Kindergarten als Lebensraum für behinderte und nichtbehinderte Kinder, Köln, Stuttgart u.a. (Kohlhammer) 1990, S. XIII; für die Grundschule vgl.: Helga Deppe-Wolfinger, An-nedore Prengel, Helmut Reiser, Integrative Pädagogik in der Grundschule, a.a.O.
Vgl. vor allem Georg Feuser: Allgemeine integrative Pädagogik und entwicklungslogische Didaktik, in: Behindertenpädagogik, Jg. 28, Heft 1/1989, S. 4–48
Ders.: Unverzichtbare Grundlagen und Formen der gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder in Kindergarten und Schule, in: Behindertenpädagogik, Jg. 25, Heft 2/1986, S. 122–139.
Vgl. dazu die Ausführungen und Literaturangaben unter Punkt 3.1.2.
Vgl. Helga Deppe Wolfinger u.a., a.a.O.
Petra Gehrmann, Birgit Hüwe (Hg.), Forschungsprofile…, a.a.O.
Annedore Prengel: Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik, Opladen (Leske u. Budrich) 1993.
A.a.O., S. 15.
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Schildmann, U. (1996). Einleitung. In: Integrationspädagogik und Geschlecht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95743-6_1
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