Zusammenfassung
Mittlerweile sind Lebensverlaufsuntersuchungen auf der Basis großer Datensätze zu einem festen Bestandteil der Sozialstruktur- und hier insbesondere der Mobilitätsforschung geworden. Dies resultiert zum einen aus ihrer spezifischen Tragfähigkeit bzgl. der Verknüpfung mikro- und makrosoziologischer Problemzugänge (Mayer 1990, S.7) und zum anderen aus ihrer Erklärungskraft, die sie für die Strukturierungs- und Wandlungsprozesse moderner Industriegesellschaften erlangt hat. Auch die sozialstrukturell orientierte Arbeitsmarktforschung richtet ihr Interesse zunehmend auf die Analyse erwerbsbiographischer Prozesse im Sinne kontinuierlicher Ereignisgeschichten. Wichtiger Ansatzpunkt ist dabei, daß sich die erkennbare Struktur aktueller Erwerbspositionen, zukünftig zu erwartende Berufschancen und individuelle Handlungskalküle ohne die Berücksichtigung von Statuspassagen und lebensgeschichtlichen Zusammenhängen des Berufsverlaufs kaum adäquat abbilden bzw. antizipieren lassen. Diese ihrerseits werden wesentlich determiniert durch die jeweils vorfindlichen gesellschaftlichen Kontextbedingungen, d.h. ihre Verortung auf der historischen Zeitachse, die damit gleichermaßen in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt.
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Literatur
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Schenk, S. (1996). Von der geschlossenen zur offenen Gesellschaft? Ostdeutsche Erwerbsverläufe im Spiegel von Umfrageergebnissen. In: Diewald, M., Mayer, K.U. (eds) Zwischenbilanz der Wiedervereinigung. Reihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95728-3_15
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