Zusammenfassung
Im ersten Kapitel wurde die PDS aus der institutionellen Perspektive betrachtet. In diesem Kapitel untersuchen wir ihre gesellschaftlich-politischen Existenz- und Erfolgsbedingungen. Wir unternehmen nun also einen zweiten Durchgang durch die Geschichte der PDS, allerdings aus einem anderen Blickwinkel. Wir betrachten sie jetzt nicht von innen sondern von außen.
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Literatur
Die Politbarometer der FGW (Forschungsgruppe Wahlen, Mannheim) werden elfmal jährlich durchgeführt, wobei entweder im Juli oder im August keine Befragung stattfindet. Die Fallzahlen für die PDS-Anhänger in den 7 Erhebungsmonaten des Jahres 1990 (hier liegen auch für November keine Angaben vor) sind teilweise sehr gering.
Zu den rechtlichen Grundlagen der Wahl (Wahlgesetz, Parteiengesetz etc.): ZParl, 21. Jg. (1990), H. 1, S. 38–70.
Zur Entwicklung der Parteien in der DDR allgemein: Oskar Niedermayer/Richard Stöss, DDR-Regimewandel, Bürgerorientierungen und die Entwicklung des gesamtdeutschen Parteiensystems, in: Dies. (Hrsg.), Parteien und Wähler im Umbruch. Parteiensystem und Wählerverhalten in der ehemaligen DDR und den neuen Bundesländern, Opladen: Westdeutscher Verlag 1994, S. 11–33; Peter Eisenmann/Gerhard Hirscher (Hrsg.), Die Entwicklung der Volksparteien im vereinten Deutschland, München: Verlag moderne Industrie 1992 (Bonn Aktuell); Andrea Volkens/Hans-Dieter Klingemann, Die Entwicklung der deutschen Parteien im Prozeß der Vereinigung. Kontinuitäten und Verschiebungen, in: Eckhard Jesse/Armin Mitter (Hrsg.), Die Gestaltung der deutschen Einheit. Geschichte — Politik — Gesellschaft, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 1992, S. 189–214. Weiterhin: Peter R. Weilemann u.a., Parteien im Aufbruch. Nichtkommunistische Parteien und politische Vereinigungen in der DDR, Melle: Verlag Ernst Knoth 1990; Carola Wuttke/Berndt Musiolek (Hrsg.), Parteien und politische Bewegungen im letzten Jahr der DDR, Berlin: BasisDruck 1991; Gerda Haufe/Karl Bruckmeier (Hrsg.), Die Bürgerbewegungen in der DDR und in den ostdeutschen Ländern, Opladen: Westdeutscher Verlag 1993; Helmuth Müller-Enbergs/Marianne Schulz/Jan Wielgohs (Hrsg.), Von der Illegalität ins Parlament. Werdegang und Konzept der neuen Bürgerbewegungen, Berlin: LinksDruck 1991; Parteien und Wahlbündnisse in der DDR. Programme und Statuten, hrsg. v.d. Friedrich-Naumann-Stiftung, Königswinter, März 1990.
Heinrich Bortfeldt, Von der SED zur PDS. Wandlung zur Demokratie?, Bonn: Bouvier 1992, S. 177.
Hans-Joachim Veen u.a., DDR-Parteien im Vereinigungsprozeß. Profil und Organisationsstruktur der SPD, der Liberalen, der Grünen/Bündnis ’80 und der PDS, Forschungsinstitut der Konrad-Adenauer-Stiftung, Interne Studien, Nr. 20/1990, Sankt Augustin 1990, S. 46.
Wahlanalysen: DDR 1990. Wahl der Volkskammer der DDR am 18. März 1990. Analyse und Dokumente, Infas-Report Wahlen, Bonn-Bad Godesberg, März 1990; Wahl in der DDR. Eine Dokumentation der Volkskammerwahl vom 18. März 1990, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 56 v. 6.4.1990; Ursula Feist, Votum für einen konservativen Modernisierungskurs. Analyse der Volkskammerwahl in der DDR, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, 41. Jg. (1990), H. 4, S. 233–241; Wolfgang G. Gibowski, Demokratischer (Neu-)Beginn in der DDR. Dokumentation und Analyse der Wahl vom 18. März 1990, in: ZParl, 21. Jg. (1990), H. 1, S. 5–22; Matthias Jung, Parteiensystem und Wahlen in der DDR. Eine Analyse der Volkskammerwahl vom 18. März 1990 und der Kommunalwahlen vom 6. Mai 1990, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 27 v. 29.6.1990, S. 3–13; Dieter Roth, Die Wahlen zur Volkskammer in der DDR. Der Versuch einer Erklärung, in: PVS, 31. Jg. (1990), H. 3, S. 369–393.
Günter Gaus, Zur Person. Sechs Porträts in Frage und Antwort, Berlin: Volk und Welt 1990, S. 69.
Roth (Anm. 9), S. 373.- Mit dem Wahlverhalten der Arbeiter befaßt sich, gerade auch unter historischen Gesichtspunkten: Karl Schmitt, Im Osten nichts Neues? Das Kernland der deutschen Arbeiterbewegung und die Zukunft der politischen Linken, in: Wilhelm Bürklin/Dieter Roth (Hrsg.), Das Superwahljahr. Deutschland vor unkalkulierbaren Regierungsmehrheiten?, Köln: Bund-Verlag 1994, S. 185–218.
Roth (Anm. 9), S. 377.
Blitz-Umfrage zur Volkskammerwahl 1990 in der DDR. Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage in der Deutschen Demokratischen Republik [7.-14. März 1990], Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, 17.4. 1990, S. 131, 135, 125.
Bortfeldt (Anm. 4), S. 291.
Siegfried Suckut/Dietrich Staritz, Alte Heimat oder neue Linke? Das SED-Erbe und die PDS-Erben, in: Niedermayer/Stöss, Parteien und Wähler im Umbruch (Anm. 3), S. 169–191, Zit. S. 180.
Bei den Kommunalwahlen hatte jeder Wähler drei Stimmen, mit denen er bis zu drei Kandidaten (auch verschiedener Parteien) wählen konnte.
Jung (Anm. 9), S. 14f.
Patrick Moreau, PDS. Anatomie einer postkommunistischen Partei, Bonn: Bouvier 1992, S. 115.
Ursula Feist/Hans-Jürgen Hoffmann, Landtagswahlen in der ehemaligen DDR am 14. Oktober 1990: Föderalismus im wiedervereinten Deutschland — Tradition und neue Konturen, in: ZParl, 22. Jg. (1991), H. 1, S. 534, Zit. S. 11.
Wahl in den neuen Bundesländern. Eine Analyse der Landtagswahlen vom 14. Oktober 1990, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 60 v. 14.10.1990, S. 6.
Feist/Hoffmann (Anm. 21), S. 11, 12.
Die fünf neuen Bundesländer 1990. Landtagswahlen am 14. Oktober 1990. Analysen und Dokumente, Infas-Report Wahlen, Bonn-Bad Godesberg, Dezember 1990, S. 47.
Moreau (Anm. 19), S. 119.
Bortfeldt (Anm. 4), S. 234.
Hierzu und zum folgenden: Eckhard Jesse, Die institutionellen Rahmenbedingungen der Bundestagswahl vom 2. Dezember 1990, in: Hans-Dieter Klingemann/Max Kaase (Hrsg.), Wahlen und Wähler. Analysen aus Anlag der Bundestagswahl 1990, Opladen: Westdeutscher Verlag 1994, S. 15–41.
Während Listenverbindungen „bloße Zählgemeinschaften“ seien, erwartete das Bundesverfassungsgericht von Listenvereinigungen „eine verfestigte Form des Zusammenwirkens” (Zitate bei Jesse, Anm. 29, S. 32).
Max Kaase/Wolfgang G. Gibowski, Deutschland im Übergang: Parteien und Wähler vor der Bundestagswahl 1990, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 37–38 v. 14.9.1990, S. 14–26, Zit. S. 24f.
Bundestagswahl 1990. Eine Analyse der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember 1990, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 61 v. 2. Dezember 1990, S. 78.
Wahlanalysen: Klaus von Beyme, Electoral Unification: The First German Elections in December 1990, in: Government and Opposition, 26. Jg. (1991), H. 2, S. 167–184; Gerard Braunthal, An Analysis of the German Elections of 1990, in: Politics and Society in Germany, Austria and Switzerland, 5. Jg. (1993), S. 30–53; David P. Conradt, Unified Germany at the Polls. Political Parties and the 1990 Federal Election, Washington: American Institute for Contemporary German Studies 1990 (German Issues 9); Ursula Feist, Weder postmaterialistisch noch national. Analyse der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember 1990, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, 42. Jg. (1991), H. 1, S. 8–17; Forschungsgruppe Wahlen e.V., Gesamtdeutsche Bestätigung für die Bonner Regierungskoalition. Eine Analyse der Bundestagswahl 1990, in: Klingemann/ Kaase (Anm. 29), S. 615–665; Wolfgang G. Gibowski/Max Kaase, Auf dem Weg zum politischen Alltag. Eine Analyse der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl vom 2. Dezember 1990, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 11–12 v. 8.3.1991, S. 3–20; Max Kaase, Electoral Politics in the New Germany: Public Opinion and the Bundestag Election of December 2, 1990, in: Christopher Anderson/Karl Kaltenthaler/Wolfgang Luthardt (Hrsg.), The Domestic Politics of German Unification, Boulder/London: Rienner 1993, S. 37–59; Franz Urban Pappi, Wahrgenommenes Parteiensystem und Wahlentscheidung in Ost-und Westdeutschland. Zur Interpretation der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 44 v. 25.10.1991, S. 1526; Rainer-Olaf Schultze, Bekannte Konturen im Westen — ungewisse Zukunft im Osten. Eine Analyse der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl vom 2. Dezember 1990, in: Wahlverhalten, Stuttgart usw.: Kohlhammer 1991 (Bürger im Staat), S. 44–102.
Beyme (Anm. 36), S. 172.
Der Zusammenschluß war ursprünglich für den Tag nach der Bundestagswahl vorgesehen. Aber erst im Mai 1992 beschlossen die Bundesdelegiertenkonferenzen von Grünen und Bündnis 90, offizielle Verhand-Jungen über eine Fusion aufzunehmen, die schließlich im Mai 1993 durch Urabstimmungen in beiden Parteien besiegelt wurde. Details bei Joachim Raschke, Die Grünen. Wie sie wurden, was sie sind, Köln: Bund-Verlag 1993, S. 839ff.; Jan Wielgohs, Bündnis 90 — zwischen Selbstbehauptung und Anpassung, in: Niedermayer/Stöss, Parteien und Wähler im Umbruch (Anm. 3), S. 143–168, insbes. S. 161ff.
In Ostdeutschland wurde dazu eine Listenvereinigung gegründet: „Bündnis 90/Grüne — Bürgerinnenbewegungen (B 90/Gr) mit den beteiligten Parteien DEMOKRATIE JETZT (DJ), Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM), NEUES FORUM, Unabhängiger Frauenverband (UFV) und Die Grünen (Grüne)“.
Nur in Berlin kam es, wahlrechtsbedingt, zu einer Konkurrenzkandidatur beider Gruppierungen.
So stimmten die Grünen beispielsweise im Bundestag gegen beide Staatsverträge. — Tatsächlich war die deutschlandpolitische Haltung der Partei sehr komplex. Ausführlich: Hubert Kleinert, Aufstieg und Fall der Grünen. Analyse einer alternativen Partei, Bonn: Dietz 1992, S. 110ff., 354ff.
Bundestagswahl 1990 (Anm. 35), S. 72.
Ausführlich: Richard Stöss, Rechtsextremismus und Wahlen in der Bundesrepublik, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 11 v. 12.3.1993, S. 50–61.
Vgl. z.B. Ulrich Becker/Horst Becker/Walter Ruhland, Zwischen Angst und Aufbruch. Das Lebensgefühl der Deutschen in Ost und West nach der Wiedervereinigung, Düsseldorf usw.: Econ 1992; Petra Bauer, Politische Orientierungen im Übergang: Eine Analyse politischer Einstellungen der Bürger in West-und Ostdeutschland, in: KZfSS, 43. Jg. (1991), H. 3, S. 433–455; Ursula Feist/ Klaus Liepelt, Auseinander oder miteinander? Zum unterschiedlichen Politikverständnis der Deutschen in Ost und West, in: Klingemann/Kaase (Anm. 29), S. 575–611; Hans-Joachim Veen/Carsten Zelle, Zusammenwachsen oder Auseinanderdriften? Eine empirische Analyse der Werthaltungen, der politischen Prioritäten und der nationalen Identifikationen der Ost-und Westdeutschen, Konrad-Adenauer-Stiftung — Bereich Forschung und Beratung, Interne Studien, Nr. 78/1994, Sankt Augustin, Januar 1995.
Jürgen W. Falter, Wahlen 1990. Die demokratische Legitimation für die deutsche Einheit mit großen Überraschungen, in: Jesse/Mitter (Anm. 3), S. 163–188, hier S. 178.
Kaase/Gibowski (Anm. 34), S. 25.
Henry Kreikenbom/Carsten Blunck, Das Wahlverhalten von ostdeutschen Bürgern am Beispiel der Jenaer Wahlbefragungen 1990, in: Niedermayer/Stöss, Parteien und Wähler im Umbruch (Anm. 3), S. 298–312.
Hermann Schmitt, So dicht war die Mauer nicht! Über Parteibindungen und cleavages im Osten Deutschlands, in: Eisenmann/Hirscher (Anm. 3), S. 229–252, Zit. S. 231.
Beyme (Anm. 36), S. 170f.
Schultze (Anm. 36), S. 82.
Bortfeldt (Anm. 4), S. 249f.
Veen u.a. (Anm. 5), S. 60.
Bundestagswahl 1990. Wahl zum 12. Deutschen Bundestag am 2. Dezember 1990. Analysen und Dokumente, Infas-Report Wahlen, Bonn-Bad Godesberg, April 1991, S. 114f.
Wahlanalysen: Erste Wahlen zum gemeinsamen Bundestag und zum Gesamtberliner Abgeordnetenhaus nach der Vereinigung am 2. Dezember 1990, in: Berliner Statistik, 44. Jg. (1990), H. 5, S. 82–91, H. 6, S. 98–108, H. 7, S. 110–132; Wahl in Berlin. Eine Analyse der Wahl zum Abgeordnetenhaus vom 2. Dezember 1990, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 62 v. 2. Dezember 1990; Berlin 1990. Wahl zum Abgeordnetenhaus am 2. Dezember 1990. Analysen und Dokumente, Infas-Report Wahlen, Bonn-Bad Godesberg, August 1991; Eckhard Jesse, Die Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin am 2. Dezember 1990: Die Korrektur der Korrektur von 1989, in: ZParl, 22. Jg. (1991), H. 3, S. 390–405.
Suckut/Staritz (Anm. 16), S. 181.
Bortfeldt (Anm. 4), S. 251.
Vgl. die Einleitung zu diesem Buch und Richard Stöss, Struktur und Entwicklung des Parteiensystems der Bundesrepublik — eine Theorie, in: Ders. (Hrsg.), Parteien-Handbuch. Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945–1980, Bd. I, Opladen: Westdeutscher Verlag 1983, S. 17–309, insbes. S. 169ff.
Der Anteil der Personen, die in Umfragen angaben, daß sie sich bei der nächsten Bundestagswahl der Stimme enthalten würden bzw. noch im Unklaren darüber wären, welche Partei sie wählen würden, der Anteil der Nichtwähler und der Unentschiedenen also, ist seit 1991 sprunghaft angestiegen. Vgl. Birgit Hoffmann-Jaberg/Dieter Roth, Die Nichtwähler. Politische Normalität oder wachsende Distanz zu den Parteien?, in: Bürklin/Roth (Anm. 11), S. 132–159. Vgl. auch Ursula Feist, Die Macht der Nichtwähler. Wie die Wähler den Volksparteien davonlaufen, München: Knaur 1994.
Thomas Emmert, Politische Ausgangslage vor der Bundestagswahl 1994. Entwicklung der Parteien, Themen und Kandidaten in Ost und West, in: Bürklin/Roth (Anm. 11), S. 54–85, Zit. S. 73.
Zu den Ursachen und West-Ost-Unterschieden: Richard Stöss, Rechtsextremismus in einer geteilten politischen Kultur, in: Oskar Niedermayer/ Klaus v. Beyme (Hrsg.), Politische Kultur in Ost-und Westdeutschland, Berlin: Akademie Verlag 1994, S. 105–139.
Richard von Weizsäcker im Gespräch mit Gunter Hofmann und Werner A. Perger, Frankfurt a. Main: Eichhorn 1992, S. 137ff.- Der Bundespräsident hat mit seiner Parteienkritik eine leidenschaftliche Diskussion ausgelöst: Gunter Hofmann/Werner A. Perger (Hrsg.), Die Kontroverse. Weizsäckers Parteienkritik in der Diskussion, Frankfurt a. Main: Eich-born 1992.
sprachen sich in Ostdeutschland „sehr“ für die Idee des Sozialismus 16,3% aus, „ziemlich” dafür waren weitere 25,1%. Die entsprechenden Daten für 1993 lauten 23,1% („sehr“) und 29,5% („ziemlich”). Vgl. Bettina Westle, Demokratie und Sozialismus. Politische Ordnungsvorstellungen im vereinten Deutschland zwischen Ideologie, Protest und Nostalgie, in: KZfSS, 46. Jg. (1994), H. 4, S. 571–595, Daten S. 580.
Manfred Gemer, Partei ohne Zukunft? Von der SED zur PDS, München: Tilsner 1994, S. 247.
Patrick Moreau/Jürgen Lang, Was will die PDS?, Frankfurt a. Main/Berlin: Ullstein 1994, S. 9.
Der Spiegel, Nr. 50/1993, S. 73.
Wahlanalysen verschiedener Autoren des Berliner Statistischen Landesamts finden sich in: Berliner Statistik, 46. Jg. (1992), H. 10.
Berliner Morgenpost, 26.5.1992, S. 3.
Von den Anfängen. Eine illustrierte Chronik der PDS 1989 bis 1994, Berlin: Dietz 1995, S. 184.
Wahlanalyse: Wahl in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Analyse der Landtagswahl vom 16. Oktober 1994, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 79 v. 10.11.1994.
Wahlanalyse: Wahl in Brandenburg. Eine Analyse der Landtagswahl vom 11. September 1994, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 74 v. 16.9.1994.
Wahlanalyse: Wahl in Sachsen-Anhalt. Eine Analyse der Landtagswahl vom 26. Juni 1994, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 72 v. 30.6.1994.
Höppner wurde am 21. Juli 1994 im 3. Wahlgang mit 48 Stimmen (SPD 36, B90/G 5, PDS 7) zum Ministerpräsidenten gewählt. Da im 3. Wahlgang nur die relative Mehrheit gefordert war, wäre er auch ohne das Votum der PDS-Abgeordneten Premier geworden.
Wahlanalyse: Wahl in Thüringen. Eine Analyse der Landtagswahl vom 16. Oktober 1994, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 78 v. 8.11.1994.
Wahlanalyse: Wahl in Sachsen. Eine Analyse der Landtagswahl vom 11. September 1994, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 73 v. 14.9.1994.
Wahlanalysen: Europawahl. Eine Analyse der 4. Direktwahl zum Europaparlament 9. bis 12. Juni 1994, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V. Mannheim, Nr. 71 v. 20.6.1994; Oskar Niedermayer, Die Europawahl in der Bundesrepublik Deutschland im Kontext des Superwahljahres 1994, in: Integration, 18. Jg. (1995), H. 1 S. 22–30.
Europawahl (Anm. 84), S. 14.
In diesem Zusammenhang war eine Besonderheit des Europawahltags zu bedenken, die gerade der PDS nützlich war: Die gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahlen in vier neuen Bundesländern: „Die PDS hat von dieser Kombination der Wahltermine außerordentlich profitiert. Da das Wahlrecht auf der kommunalen Ebene nicht nur Parteien, sondern bekannte Kandidaten in jeder Gemeinde vor Ort verlangt, die sich zur Verfügung stellen, kam ihre nach wie vor gute und weit verzweigte Parteistruktur, aufbauend auf der absolut flächendeckenden Struktur der SED, der PDS sehr zustatten. Die Parteiorganisation der PDS ist immer noch besser als die jeder anderen Partei. Außerdem gab es natürlich gerade auf der kommunalen Ebene durchaus anerkannte Personen, die in den letzten vier Jahren die Interessen derjenigen vertreten haben, die nach der Einheit nicht das große Los gezogen hatten, wie Arbeitslose, Opfer der Strukturveränderungen und nicht zuletzt die mit dem früheren System eng Verflochtenen. Die PDS hatte also über die Kommunalwahlen beste Voraussetzungen der Mobilisierung ihrer Klientel“ (Europawahl, Anm. 84, S. 55).
Niedermayer (Anm. 84), S. 29. Zum Verhältnis von Europa-und Bundestagswahl: ebda, S. 26f.
Die FDP lebt vom Stimmensplitting, von Wählern also, die ihr die Zweitstimme geben (polemisch: „Leihstimmen“), mit der ersten Stimme aber eine andere Partei wählen. Stimmensplitting war bei der Europawahl nicht möglich, da jeder Wähler nur über eine Stimme verfügte.
Von den Anfdngen (Anm. 76), S. 220.
Von den Anfdngen (Anm. 76), S. 193.
Kelp wurde später vom Bundeswahlausschuß aus formalen Gründen von der Kandidatenliste gestrichen.
Von den Anfangen (Anm. 76), S. 193.
Moreau/Lang (Anm. 70), S. 104.
Ausführlich dazu: Ebda, S. 82ff.
Wahlanalysen: Bundestagswahl 1994. Eine Analyse der Wahl zum 13. Deutschen Bundestag am 16. Oktober 1994, Berichte der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Mannheim, Nr. 76 v. 21. Oktober 1994 (2. Aufl.); Bundestagswahl 1994. Wahl zum 13. Deutschen Bundestag am 16. Oktober 1994. Analysen und Dokumente, Infas Politogramm Report Wahlen, Bonn-Bad Godesberg, Dezember 1994; Matthias Jung/Dieter Roth, Kohls knappster Sieg. Eine Analyse der Bundestagswahl 1994, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 51–52 v. 23.12.1994, S. 3–15.
Moreau/Lang (Anm. 70), S. 74.
Jung/Roth (Anm. 95), S. 3.
Bundestagswahl 1994, Bericht der FGW (Anm. 95), S. 58, 65.
Vgl. dazu auch ebda, S. 22f., 62ff.
Bundestagswahl 1994, Infas Politogramm (Anm. 95), S. 70.
Bundestagswahl 1994, Bericht der FGW (Anm. 95), S. 70f.
Bundestagswahl 1994, Infas Politogramm (Anm. 95), S. 118.
Heinrich Bortfeldt, Die Ostdeutschen und die PDS, in: Deutschland Archiv, 27. Jg. (1994), Nr. 12, S. 1283–1287, Zit. S. 1284.
Jürgen W. Falter/Markus Klein, Die Wähler der PDS bei der Bundestagswahl 1994. Zwischen Ideologie, Nostalgie und Protest, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 51–52 v. 23.12.1994, S. 22–34, Zit. S. 34.
Michael Brie, Das politische Projekt PDS — eine unmögliche Möglichkeit. Die ambivalenten Früchte eines Erfolgs, in: Ders./Martin Herzig/ Thomas Koch (Hrsg.), Die PDS. Empirische Befunde und kontroverse Analysen, Köln: PapyRossa Verlag 1995, S. 9–38, 17.
Einen Überblick über die Entwicklung des BHE bietet (mit weiterer Literatur): Richard Stöss, Der Gesamtdeutsche Block/BHE, in: Ders. (Hrsg.), Parteien-Handbuch (Anm. 60), Bd. 2, S. 1424–1459.
In diesem Beschluß (Disput, 3–4/1995, S. 26ff.) wird der Ostcharakter der Partei explizit nur an einer Stelle benannt: „Der sozialistische Charakter der PDS verlangt einen bundesweiten und darüber hinaus europäischen und intemationalistischen Charakter ihrer Politik. Dem steht der Kampf gegen die Benachteiligung Ostdeutscher und die Geringschätzung ihrer Biographien und Erfahrungen nicht nur nicht entgegen, er setzt ihn voraus.“ (S. 27) Im Abschnitt „Das Verhältnis der PDS zu ihrer Geschichte, zur Geschichte der DDR und zum untergegangenen,real existierenden Sozialismus`” betont sie allerdings: „In besonderem Maße tragen wir Verantwortung für die Geschichte der SED und der DDR, aus der wir hervorgegangen sind.“ (S. 28) Diesen Widerspruch von historisch-regionaler Sonderstellung und globaler politischer Orientierung bekommt die Partei offenbar nicht in den Griff.
In der Hauptuntersuchung wurden 1994 werktäglich 500 repräsentativ ausgewählte Personen ab 14 Jahren (400 in Westdeutschland einschl. West-Berlin und 100 in Ostdeutschland einschl. Ost-Berlin) telefonisch befragt. Die Gesamtzahl der Befragten ist enorm groß, sie beträgt 127.405 und erlaubt mithin feingliedrige Gruppenbildungen mit einer bislang wohl einmaligen Tiefenschärfe. Mit der Hauptuntersuchung wurden zudem 5.997 Parteimitglieder erfaßt, die gelegentlich besonders berücksichtigt werden. Für die Präsentation von Untersuchungsergebnissen wurden entweder Durchschnittswerte für das gesamte Jahr gebildet oder — zur Darstellung von Zeitreihen — die Daten einer Woche zusammengefaßt. Die Vorwahluntersuchung fand an sieben Tagen in der 40. und 41. Woche, also kurz vor der Bundestagswahl, mit einem erheblich erweiterten Fragebogen statt, wobei die Probanden identisch sind mit denen der Hauptuntersuchung im gleichen Zeitraum. Der Datensatz umfaßt 3.513
Es versteht sich von selbst, daß Personen, die erstmalig wählen, über schwächere Bindungen an eine Partei verfügen als Personen mit langjähriger Wahlerfahrung. Daher bilden die befragten Wähler im Alter von 18 bis 21 Jahren einen gesonderten Typus. Wiederwähler müssen sich zum Befragungszeitpunkt an mindestens einer Bundestagswahl beteiligt haben, sind also 22 Jahre und älter. An Stammwähler wurde die Bedingung gestellt, daß sie sich an mehr als zwei nationalen bzw. Bundestagswahlen beteiligt haben und daher über 25 Jahre alt sind.
Vgl. beispielsweise: Franz Urban Pappi, Die Republikaner im Parteien-system der Bundesrepublik. Protesterscheinung oder politische Alterna tive, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 21 v. 18.5.1990, S. 37–44; Dieter Roth, Die Republikaner. Schneller Aufstieg und tiefer Fall einer Protestpartei am rechten Rand, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 3738 v. 14.9.1990, S. 27–39.
Als ein anderer, jedoch gleichgerichteter Ausdruck von Unzufriedenheit und Verdruß mit den etablierten Parteien wurde Wahlenthaltung identifiziert. Vgl. z.B. Jürgen W. Falter/Siegfried Schumann, Nichtwahl und Protestwahl: Zwei Seiten einer Medaille, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 11 v. 12.3.1993, S. 36–49.
Die entsprechenden Daten für die übrigen Parteien verweisen darauf, daß alle Parteien (bis auf die FDP) ein Defizit bei der Mobilisierung von Wechselwählern hatten. Dies erklärt sich sehr einfach: Wenn sich beispielsweise der Anteil der Wiederwähler bei der CDU erhöht, dann wird es sich dabei wenigstens teilweise um Personen handeln, die zuvor die Wahl einer anderen Partei, beispielsweise der PDS, erwogen und bei der Befragung auch angegeben haben. Bei der PDS schlägt sich der Mobilisierungsgewinn der CDU dann als Mobilisierungsdefizit bei den Wechselwählern nieder. Wenn es einzelnen Parteien vor Wahlen gelingt, ihre Kerntruppen zu mobilisieren, entsteht logischerweise bei anderen Parteien gleichzeitig ein Defizit bei der Wechselwählermobilisierung.
Brie (Anm. 109), S. 23ff.
Als aktuelle Einführung sei empfohlen: Rüdiger Schmitt-Beck, Eine „vierte“ Gewalt? Medieneinfluß im Superwahljahr 1994, in: Burklin/ Roth (Anm. l 1), S. 266–292. Dort wird auf weiterführende Literatur hingewiesen. Ergänzend sei noch folgendes Handbuch erwähnt: Klaus Merten/Siegfried J. Schmidt/Siegfried Weischenberg (Hrsg.), Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Opladen: Westdeutscher Verlag 1994.
Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Die Welt, Die Tageszeitung und Bild. In den neuen Bundesländern fehlt eine (parteiungebundene) überregionale Tageszeitung. Zeitweilige Tests mit regionalen Tageszeitungen aus Ostdeutschland haben ergeben, daß der mit dem von uns gewählten Design verbundene Informationsverlust minimal ist. Das dürfte daran liegen, daß wir nur die ersten beiden Seiten, also die wichtigsten Nachrichten, erfaßt haben.
Sigmund Neumann, Die politischen Parteien in Deutschland. Wesen und Wandel nach dem Kriege, Berlin: Junker und Dünnhaupt 1932, S. 107.
Ronald Inglehart, The Silent Revolution: Changing Values and Political Styles Among Western Publics, Princeton: Princeton University Press 1977.
Scott C. Flanagan, Value Change in Industrial Societies, in: American Political Science Review, 81. Jg. (1987), Nr. 4, S. 1303–1319, Zit. S. 1303.
Herbert Kitschelt, Left-Libertarians and Right-Authoritarians: Is the ight a Response to the New Left in European Politics? Paper presented at the Conference on The Radical Right in Western Europe, University of Minnesota, Minneapolis, November 7–9, 1991; ders., The Formation of Party Systems in East Central Europe, in: Politics & Society, 20. Jg. (1992), Nr. 1, S. 7–50.
Kitschelt 1992 (Anm. 143), S. 13: „My use of the concept ‘libertarian’ is rooted in the European linguistic convention that associates the term with anarchist and syndicalist theories of direct democracy, sympathetic to the self-organization of autonomous individuals and voluntary associations in collective decision-making processes. In contrast, the American linguistic convention tends to conflate economic liberalism and political libertarianism, a usage I wish to avoid.“
Kitschelt 1991 (Anm. 143), S. 7.
Kitschelt 1992 (Anm. 143).
Vgl. dazu die im Auftrag des „Spiegel“ von Emnid durchgeführte Untersuchung über die „DDR-Nostalgie”: Stolz aufs eigene Leben, in: Der Spiegel, 27/1995, S. 40ff.. Mit dem Begriff „Teilnostalgie“ zitiert der „Spiegel” den Dresdner Politologen Lothar Fritze vom „Hannah-ArendtInstitut für Totalitarismusforschung“ (S. 43). Dieser glaubt, daß es „unter den früheren DDR-Bürgern keine gesellschaftlich relevante Anzahl von Menschen gibt, die sich die früheren Verhältnisse in der DDR, einschließlich des politischen Systems, zurückwünschen” (S. 42).
Dies taten wir bereits bei der Mitgliederanalyse. Siehe oben S. 146ff.
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Neugebauer, G., Stöss, R. (1996). Das Umfeld: Wahlen, Wähler und Konkurrenten. In: Die PDS. Analysen, vol 54. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95717-7_3
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