Zusammenfassung
Neukölln wird häufig mit einer hohen Fluktuation seiner Bewohner in Verbindung gebracht und das nicht erst seit neuerer Zeit, sondern schon seit Mitte des vorigen Jahrhunderts, als Rixdorf, wie Neukölln damals noch hieß, Durchgangsstation für viele Zuwanderer wurde, deren eigentliches Ziel die Großstadt Berlin war. Umgekehrt suchten in Berlin arbeitende, einkommensschwache Bevölkerungsschichten in Rixdorf/Neukölln eine preiswertere Unterkunft, zumal die Verkehrsanbindung sehr günstig war. Im Prinzip hat sich das auch nach 1945 fortgesetzt; wahrend aber bis Anfang der achtziger Jahre Bezirke wie Kreuzberg speziell für die jüngere Generation um vieles attraktiver waren als Neukölln, hat sich dies in den letzten zehn Jahren wieder verändert. Zum einen waren die ehemals bevorzugten Kiezgebiete im Westteil der Stadt gesättigt und durch soziale Verdrängungs-und Aufwertungserscheinungen unerschwinglich und zum anderen gerade dadurch uninteressanter geworden, während Neukölln von den meisten Trenderscheinungen dieser Art zumindest bis zur Wende 1989 weitgehend verschont blieb. Wenngleich die Vermarktung von Wohn- und Gewerberaum seitdem auch in Neukölln für eine erneute Fluktuation sorgt, so finden seit den letzten acht Jahren verstärkt junge Menschen hier — wenigstens vorübergehend 2014 offenbar immer noch eine Bleibe, die sie sich leisten können.
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Literatur
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Klages, R. (1996). „Mein Feld, was ich beackert habe“. In: Schillerpromenade 27 12049 Berlin EIN HAUS IN EUROPA. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95710-8_15
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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