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Hauptmerkmale der deutschen Politikwissenschaft seit 1945

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Politik als Wissenschaft

Part of the book series: WV studium ((WVST,volume 141))

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Zusammenfassung

Vor der Betrachtung weiterer Eigenschaften der hier vorzustellenden Politikwissenschaft wollen wir — auch unter dem Gesichtspunkt des soeben erörterten gesellschaftlichen Bezugs — einige konzeptionelle Hauptmerkmale der deutschen Politikwissenschaft aufzeigen, die sich nach 1945 in verschiedenen Zeitspannen ausprägten1. Die nach dem Ende des Nationalsozialismus mühsam wiederentdeckte und namentlich durch die amerikanischen Militärbehörden in die Universitäten eingebürgerte Politikwissenschaft konnte sich angesichts dieser Ausgangsbedingungen ihrer Institutionalisierung kaum anders denn als „Demokratiewissenschaft“ herausbilden. Die politischen Katastrophen der deutschen Geschichte wurden weitgehend dadurch erklärt, daß das deutsche Volk über keine demokratische Tradition verfügte. So erwies sich ein neuer politischer Standort als notwendig, war doch, wie Alfred Weber es bezeichnete, „gerade das Selbstverständliche der demokratischen Ziele ... das, was bei uns fehlt.

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Literatur

  1. Heranzuziehen ist hierzu und zum folgenden: Hans Kastendiek, Desintegration einer Integrationswissenschaft. Konstituierung und Wandel der westdeutschen Politologie, in: Bernhard Blanke, Ulrich Jürgens, Hans Kastendiek, Kritik der Politischen Wissenschaft 1. Analysen von Politik und Ökonomie in der bürgerlichen Gesellschaft, Frankfurt/New York 1975 (eine detaillierte Darstellung, der die Passage verpflichtet ist); und:

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  16. Die ursprünglichen Termini „Ausbeutung“ und „Klassenherrschaft“ wurden von Horkheimer beim Neudruck seiner frühen Arbeiten in („gesellschaftliches”) „Unrecht“ umgeändert. Dies erklärt sich daraus, daß sich Horkheimer in der dritten Periode seines Denkens vom Frühwerk seiner ersten Periode weitgehend distanzierte und dem von Alfred Schmidt herausgegebenen Neudruck lange Zeit Widerstand leistete.

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  28. Vgl. dazu: Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, 2. Hbd., Tübingen 1956, S. 1040 und 1047 f.

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  29. Möglicherweise — dies sei hier angemerkt — erscheinen manchem die Namen Marx und Engels suspekt; dann könnte die Antwort auf die Frage, warum politökonomische Problemstellungen in der deutschen Politikwissenschaft weitgehend ausgeklammert sind, in den „Auswirkungen eines hierzulande verstiegenen Antikommunismus auf den Wissenschaftsbetrieb vermutet werden“. — Kurt P. Tudyka, Politische Ökonomie — Ein Desiderat der Politikwissenschaft, in: Politische Vierteljahresschrift 1969, S. 130.

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Röhrich, W. (1986). Hauptmerkmale der deutschen Politikwissenschaft seit 1945. In: Politik als Wissenschaft. WV studium, vol 141. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95705-4_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95705-4_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-22141-0

  • Online ISBN: 978-3-322-95705-4

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