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Lateinamerika im Weltwirtschaftssystem

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Politik als Wissenschaft

Part of the book series: WV studium ((WVST,volume 141))

  • 65 Accesses

Zusammenfassung

Die strukturelle Abhängigkeit der Dritten Welt von den westlichen Zentren, auf welche die Dependenz-Theorien (s. Kapitel 2 dieses Teils) verweisen, zeigt sich noch immer deutlich am Beispiel Lateinamerikas. Trotz der Elemente des Wandels und der unterschiedlichen nationalen Entwicklungen läßt sich in der Region von einer prinzipiellen Einheitlichkeit ausgehen. Diese erstreckt sich extern auf die arbeitsteilige Eingliederung in den kapitalistischen Weltmarkt und intern auf die deformierten, strukturell heterogenen Volkswirtschaften. Im Zuge der Entwicklung entstanden auch jene Zwischenträgernationen, die wie Argentinien, Brasilien und Mexiko — teilweise als halbindustrialisierte Schwellenländer — eine „privilegierte“ Position innerhalb der Entwicklungsländer einnehmen. Die Aufgabe dieses Kapitels besteht somit darin, die länderübergreifenden Probleme zu verdeutlichen, ohne die nationalen Differenzen zu verwischen und so die „Region der Einheit und Vielfalt“ einseitig zu interpretieren. Aus diesem Grunde sollen die wesentlichen Entwicklungsprobleme Lateinamerikas im allgemeinen und einige der genannten Staaten im besonderen dargelegt werden.

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Literatur

  1. Heranzuziehen ist hierzu: Dieter Nohlen, Struktur- und Entwicklungsprobleme Lateinamerikas, in: Dieter Nohlen und Franz Nuscheler (Hg.), Handbuch der Dritten Welt, Bd. 2, Hamburg 1982 (eine präzise Darstellung, der diese Passage folgt).

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  2. Vgl. dazu: C. F. Diaz-Alejandro, Essays on the Economic History of the Argentine Republic, New Haven/London 1970.

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  3. Vgl. dazu: Banco de Mexiko, Informe anual 1980, Mexiko 1981.

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  4. A. Ferrer, Auslandsunternehmen: Bemerkungen zu den Erfahrungen in Argentinien, in: Vierteljahresberichte 49/1972, S. 273 ff.

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  5. Vgl. auch: ders., La economia Argentina, Buenos Aires 1978.

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  6. Ein weiterer Gesichtspunkt in diesem Zusammenhang zeigt sich in der Verschiebung der Auslandsverschuldung zugunsten privater Kapitalgeber und zu Lasten öffentlicher bilateraler Quellen. Dabei werden die schlechteren, marktüblichen Konditionen bei der Kreditvergabe privater Großbanken hingenommen, und zwar zugunsten der — gegenüber bilateralen Kapitalhilfen — geringen Auflagen und Kontrollen. Das Charakteristikum, daß die privaten Kapitalgeber keinen politischen Druck ausüben, hat die Länder Lateinamerikas zu dieser Verschiebung veranlaßt.

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  7. Vgl. hierzu u. a.: G. P. Atkins, Latin America in the International Political System, New York 1957.

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  8. Vgl. hierzu: Wolf Grabendorff, Die Beziehungen der USA und Westeuropas zu Lateinamerika: Gemeinsamkeiten und Unterschiede, in: Zeitschrift für Lateinamerika (Wien) 17/1980; und:

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  9. ders., Lateinamerika und die Vereinigten Staaten: Interdependenz statt Dependenz? in: Klaus Lindenberg (Hg.), Lateinamerika. Herrschaft, Gewalt und internationale Abhängigkeit, Bonn 1982.

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  10. In diesem Zusammenhang muß man sich vergegenwärtigen, daß die militärisch beherrschten Regime Lateinamerikas Diktaturen darstellen, die zwar nicht unmittelbar von amerikanischem Militär, wohl aber vielfach unmittelbar von finanziellen Mitteln der USA abhängig sind, mit denen sie ihren militärischen und polizeilichen Terrorapparat bestreiten können. Die Funktion dieser Diktaturen erstreckt sich auf die sozialen Privilegien der einheimischen Oberschicht, aber auch auf die ökonomischen und strategischen Interessen der amerikanischen Wirtschaft. — Zu erinnern ist hier gleichermaßen an die Rolle des amerikanischen Geheimdienstes. Die CIA stürzte in Lateinamerika erfolgreich Regierungen (Guatemala) und hob neue ins Amt (Dominikanische Republik). Neben ihren direkten militärischen Interventionen finanzierte die CIA u. a. Armeen und „antikommunistische Freiwillige“; sie verübte auch ökonomische Sabotageakte (wie bei der Vergiftung kubanischen Zuckers). Die Rolle der CIA in Chile ist nur zu vermuten, wie überhaupt ein großer Teil der CIA-Aktivitäten (noch) unbekannt ist.

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  11. Eine solche These wurde vor allem von Abraham F. Lowenthal vertreten. Vgl. dazu: Abraham F. Lowenthal, Strukturwandel in den interamerikanischen Beziehungen, in: Europa Archiv 35/1980, S. 509 ff.

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  12. Dies ist die zentrale These des Beitrags von Wolf Grabendorff, der in diesem Zusammenhang weiter schreibt: „Eine ,Lateinamerikapolitik’ der USA ist damit ebenso hinfällig geworden wie eine gemeinsame ,lateinamerikanische’ Position gegenüber den USA. Was 1959 mit der kubanischen Revolution begonnen hat, hat 1979 mit der Entwicklung in Nicaragua als Prozeß eines ständigen Auseinanderdriftens des nördlichen und südlichen Teils der Hemisphäre zumindest einen vorläufigen Abschluß gefunden“. — Wolf Grabendorff, Lateinamerika und die Vereinigten Staaten: Interdependenz statt Dependenz? a.a.O., S. 245.

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  13. Unmittelbare sicherheitspolitische Fragen wie etwa in der Türkei oder vitale Rohstoffinteressen wie im Nahen Osten sind für die EG in Lateinamerika zweifellos nicht tangiert. Vgl. zu dieser Problematik: Guido Ashoff, Lateinamerika und die Europäische Gemeinschaft. Bilanz und Perspektiven der Außenwirtschaftsbeziehungen, in: Klaus Lindenberg (Hg.), Lateinamerika. Herrschaft, Gewalt und internationale Abhängigkeit, Bonn 1982.

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© 1986 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Röhrich, W. (1986). Lateinamerika im Weltwirtschaftssystem. In: Politik als Wissenschaft. WV studium, vol 141. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95705-4_17

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95705-4_17

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-22141-0

  • Online ISBN: 978-3-322-95705-4

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