Zusammenfassung
Die hochentwickelten Industriegesellschaften befinden sich in einem Prozeß der Ablösung des gesprochenen sowie des gedruckten Wortes durch das „elektronische Wort“. Ähnlich wie einmal Telegraf und später Telefon die alte Briefkunst verdrängt haben, so beeinträchtigen heute die elektronischen Medien das Alltagsleben erheblich. Die von einer breiten Öffentlichkeit beifällig aufgenommene Kulturkritik von N. Postman (1985) gipfelt in der zentralen These vom Fernsehen als „Leitstelle der neuen Epistemologie“ sowie in der Feststellung, „dem surrealistischen Rahmen der Fernsehnachrichten“ liege eine „Theorie der Anti-Kommunikation zugrunde, die einen Diskurstyp“ propagiere, der „Logik, Vernunft, Folgerichtigkeit und Widerspruchslosigkeit preisgegeben“ (S. 130) habe. Wenn ein Volk sich von Trivialitäten ablenken lasse — so resümiert Postman resignativ seine phänomenologischen Ausführungen zur Unterhaltungsindustrie in den USA -, „wenn das kulturelle Leben neu bestimmt wird als eine endlose Reihe von Unterhaltungsveranstaltungen, als gigantischer Amüsierbetrieb, wenn der öffentliche Diskurs zum unterschiedslosen Geplapper wird, kurz, wenn aus Bürgern Zuschauer werden und ihre öffentlichen Angelegenheiten zur Varieté-Nummer herunterkommen, dann ist die Nation in Gefahr — das Absterben der Kultur wird zur realen Bedrohung“ (S. 190).
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© 1990 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Heinze, T. (1990). Einführung. In: Medienanalyse. WV studium. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95690-3_1
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Print ISBN: 978-3-531-22159-5
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