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Die Konflikttheorie der Desintegrationstheorie

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Book cover Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien

Part of the book series: Friedens- und Konfliktforschung ((FUKFO,volume 5))

Zusammenfassung

Spezifischer Erklärungsgegenstand der Integrationstheorie bzw. des Desintegrationsansatzes — wie er geläufigerweise genannt wird — sind die Phänomenbereiche Gewalt(-kriminalität), Rechtsextremismus sowie ethnisch-kulturelle Konflikte in der Form der Abwertung und Abwehr ethnisch Anderer. Desintegration markiert dabei die nicht eingelösten Leistungen von gesellschaftlichen Institutionen und Gemeinschaften, in der Gesellschaft existentielle Grundlagen, soziale Anerkennung und persönliche Unversehrtheit zu sichern. Die Grundthese ist, dass mit dem Grad der Desintegrationserfahrungen und -ängste auch Ausmaß und Intensität der genannten Konflikte zu- und ihre Regelungsfähigkeit abnimmt. Der Desintegrationsansatz erklärt also Gewalt, Rechtsextremismus und die Abwertung und Abwehr ethnisch Anderer mit ungenügenden Integrationsleistungen einer modernen Gesellschaft. Dabei wird kein direkter, deterministischer Zusammenhang auf der individuellen Ebene angenommen, sondern es sind milieuspezifische „Brechungsfaktoren“ und Mobilisierungen auf der Meso-Ebene dazwischengeschaltet.

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5. Literatur

5.1. Verwendete Literatur

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5.3. Einstiegstext

  • Anhut, Reimund/Heitmeyer, Wilhelm 2000: Desintegration, Konflikt und Ethnisierung. Eine Problemanalyse und theoretische Rahmenkonzeption, in: Wilhelm Heitmeyer/ Reimund Anhut (Hg.): Bedrohte Stadtgesellschaft. Gesellschaftliche Desintegrationsprozesse und ethnisch-kulturelle Konfliktkonstellationen, Weinheim, S. 17–75.

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Anhut, R. (2005). Die Konflikttheorie der Desintegrationstheorie. In: Bonacker, T. (eds) Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien. Friedens- und Konfliktforschung, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95688-0_19

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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