Zusammenfassung
Unter Bevölkerung versteht man die Gesamtzahl der Einwohner innerhalb eines politisch abgrenzbaren Gebietes. Sie ist ein Grundelement jeder Gesellschaft, und ihre Struktur und Entwicklung stehen in einer engen Wechselbeziehung zu anderen Teilen der Sozialstruktur. Einerseits wird die Bevölkerungsbewegung — die Geburtenziffern und die Lebenserwartungen sowie die Wanderungen — wesentlich durch soziale Faktoren mitbestimmt. Andererseits haben die quantitativen Veränderungen vielfältige Rückwirkungen auf die Gesellschaft, auf die sozialen Institutionen und die Lebenschancen der Menschen — z. B. auf das wirtschaftliche Leben und die Erwerbs- und Einkommenschancen, auf die Familien- und Haushaltsformen, auf das Bildungswesen und die Bildungschancen, auf das System der sozialen Sicherung und die verschiedenen Lebensrisiken.
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Anmerkungen
Die genaue statistische Definition dieser errechneten Größe ist erheblich komplizierter.
Birg/Koch 1987; Beck-Gernsheim 1988; Peuckert 1996, 110ff.; eine gute Übersicht bei Hettlage 1992, 143–155.
Die — seit Jahren übliche — niedrige Anerkennungsquote (1993: 3,2% — 1995: 9%) von Flüchtlingen als politisch Verfolgte ist wenig aussagekräftig, da sie keine Auskunft über die Zahl der Abschiebungen und der faktisch gewährten Aufhaltensrechte gibt. Wieviel Asylbewerber langfristig in der Bundesrepublik bleiben, ist nicht bekannt.
Nach Koch 1986, 39; Höhn u. a. 1990, 163; Wendt 1991, 388. Eine wissenschaftlich gesicherte Migrationsstatistik fehlt bislang. Zur Problematik der verschiedenen Datengrundlagen vgl. Koch 1986.
DIW Wochenbericht 29/1993; Bundesanstalt für Arbeit nach FAZ v. 22. 6. 1993.
Vgl. zu dieser Problematik auch Schumacher 1995, 59ff. und Hof 1995. Bei derartigen Prognosen muß beachtet werden, daß sich wichtige Eckdaten der Vorhersage — die angenommene Zahl der finanzierbaren Arbeitsplätze — nur mit großen Schwierigkeiten schätzen lassen. Sollten die Wachstumsskeptiker Recht behalten, dann liegt der ökonomisch begründete Zuwanderungsbedarf unter den angegebenen Zahlen. Diese Situation würde zur Folge haben, daß die finanzielle Last des Generationenvertrages für die schrumpfende Zahl der Erwerbstätigen nicht mehr zu tragen ist und daß das System der Alterssicherung auf eine andere Grundlage gestellt werden müßte.
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Geißler, R., Meyer, T. (1996). Struktur und Entwicklung der Bevölkerung. In: Die Sozialstruktur Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95660-6_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95660-6_15
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12923-5
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