Zusammenfassung
Ich werde mich im folgenden einer rhetorischen Strategie bedienen, deren Ziel es ist, die traditionelle kritische Kriminologie so darzustellen, als ob sie keinerlei kritisches Potential mehr habe. Dabei werde ich so tun, als ließe sich die Geschichte dieses Projekts entlang einiger weniger Linien entwickeln, als hätte es eine einfach darzustellende interne Kohärenz gehabt und würde nun vor dem Problem stehen, sich erneuern zu müssen. Ich werde dabei einfach behaupten, daß sich die gesellschaftlichen Verhältnisse geändert haben und daß es deswegen sinnvoll sei, sich zu überlegen, wie kritische Kriminologie heutzutage denn sinnvoll zu betreiben sei. Dazu ist es notwendig, einige Stilisierungen vorzunehmen, die dem Selbstverständnis der Vertreter der kritischen Kriminologie sicher nicht immer gerecht werden. Das Problem dabei ist, daß es mir gelingt, diese Stilisierungen in einer Art zu entwickeln, die es kritischen KriminologInnen schwer macht, sie als traditionell abzutun.
„Theorien haben wichtigere Eigenschaften als wahr zu sein.“
Paul Veyne
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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Kreissl, R. (1996). Was ist kritisch an der kritischen Kriminologie. In: Bussmann, KD., Kreissl, R. (eds) Kritische Kriminologie in der Diskussion. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95639-2_1
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