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Kampagnen gegen Ausländerhaß und Gewalt — Zur sozialen Konstruktion von Solidarität im Medienzeitalter

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Werbung, Medien und Kultur

Zusammenfassung

Die Auflösung sozialer Bindungen als Folge radikalisierter Modernisierungs- und Individualisierungsprozesse steht gegenwärtig im Zentrum fortschrittskritischer Klagen über die Brutalisierung der Gesellschaft, sei es die zunehmende Gewalt in den Innenstädten oder rassistische Übergriffe rechtsextremer Jugendlicher. Kulturpessimisten aus dem rechten politischen Spektrum läuten den moralischen Niedergang ein, um die einigende Kraft des nationalen Mythos neu zu beleben. Gegen die vermeintliche Grenzenlosigkeit individualistischer Freiheitsansprüche werden Pflichtappelle und Tugendkataloge entwickelt, die eine kollektive Verantwortungsethik weniger an universalistischen Rationalitätskriterien orientieren als an geschichtsmächtigen Traditionen und Gemeinschaftsgefühlen. Zeitdiagnostisch wenig abweichend wird auch im linken Lager der Verlust sozialer Verantwortung und Gemeinsinn als Folge sozialer Desintegration moniert. Gegen die Beschwörung nationaler Gemeinschaftsgefühle wird jedoch die politische Institutionalisierung sozialer Gerechtigkeit gesetzt, gegen den Glauben an die moralischen Selbstheilungskräfte von Markt und Bürgergesellschaft das Vertrauen auf die sozialintegrative Steuerungsmacht des Wohlfahrtsstaates.

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Literatur

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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Baringhorst, S. (1995). Kampagnen gegen Ausländerhaß und Gewalt — Zur sozialen Konstruktion von Solidarität im Medienzeitalter. In: Schmidt, S.J., Spieß, B. (eds) Werbung, Medien und Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95634-7_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95634-7_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12719-4

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