Zusammenfassung
Bei der Bundestagswahl am 27. September 1998 erzielte die SPD einen Zugewinn an Zweitstimmen in Höhe von 4.5 Prozentpunkten — mehr als bei jeder anderen Bundestagswahl seit 1949. Gleichzeitig wurde den Sozialdemokraten von zahlreichen Beobachtern bescheinigt, in krassem Gegensatz zu früheren Wahljahren diesmal die beste und professionellste Wahlkampagne aller Parteien geführt zu haben (Oberreuter 1998; Niedermayer 1999; M. Müller 1999) — ein Ziel, das Bundesgeschäftsführer Franz Müntefering schon früh ausdrücklich vorgegeben hatte und das die Partei dann offenbar auch tatsächlich erreichen konnte. Angesichts dieser Koinzidenz liegt es nahe, in der Wahlkampagne der SPD einen der Gründe für ihren Wahlerfolg zu sehen. Das eingangs wiedergegebene Zitat ist hierfür ein Beispiel. Die in diesem Beitrag vorgestellten Analysen sollen darüber Aufschluß geben, ob diese Vermutung zutrifft.
„Die SPD hat die Bundestagswahl gewonnen. Mit 40.9 Prozent lag sie 5.8 Prozent vor der CDU/CSU und hat damit einen bisher einmaligen Wahlsieg für die Sozialdemokraten in der Geschichte der Bundesrepublik errungen. Ihre konsequente Kommunikationspolitik hat sicherlich dazu beigetragen. Denn egal, ob man die Kampagne als inhaltsleere, inszenierte Show bezeichnen möchte oder als klug und fehlerlos durcedezogene Form des modernen Wahlkampfes — offenbar haben die Macher zur richtigen Zeit die richtigen Töne getroffen.“ (von Webel 1999: 38.)
Für Unterstützung in den verschiedenen Stadien des Projektes, dessen Ergebnisse hier berichtet werden, danke ich Harald Berens, Jan van Deth, Thomas Emmert, Jürgen Hofrichter, Matthias Jung, Max Kaase, Peter Prüfer, Dieter Roth, Ulrich Sarcinelli, Bernd Schoppe, Winfried Schulz, Sigrid Roßteutscher und Reimar Zeh.
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Literatur
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Schmitt-Beck, R. (2001). Ein Sieg der „Kampa“? Politische Symbolik in der Wahlkampagne der SPD und ihre Resonanz in der Wählerschaft. In: Klingemann, HD., Kaase, M. (eds) Wahlen und Wähler. Schriften des Otto-Stammer Zentrums im Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, vol 90. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95630-9_4
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