Zusammenfassung
Was die FDP im bundesdeutschen Parteiensystem lange Zeit für sich beanspruchen konnte, gilt für die Wechselwähler nach wie vor: In der politischen Auseinandersetzung sind sie das Zünglein an der Waage. Entscheiden sie auch nicht exklusiv darüber, ob sich Parteien über Stimmenzugewinne freuen dürfen oder nach Erklärungen für Einbußen suchen müssen, da auch demographisch bedingte Veränderungen in der Zusammensetzung des Elektorats sowie parteipolitisch unterschiedlich verlaufende Wahlenthaltungen darauf Einfluß haben, so ragen die Wechselwähler doch eindeutig heraus. Denn ein Parteiwechsel fügt unmittelbar einer Partei einen Stimmenverlust zu und bringt einer anderen gleichzeitig einen Stimmenzuwachs ein, wohingegen beispielsweise eine Wahlenthaltung zwar einer Partei direkten Schaden zufügt, anderen aber nur indirekt nützt. Von vielen Beobachtern als Wählersegment in einer für den politischen Wettbewerb strategischen Position identifiziert (vgl. Faul 1960: 225; Hermens 1968: 14; Radunski 1980: 56), verwundert es nicht, daß die Wechselwähler von den Parteien im Wahlkampf besonders intensiv umworben werden.
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Schoen, H., Falter, J.W. (2001). It’s time for a change! — Wechselwähler bei der Bundestagswahl 1998. In: Klingemann, HD., Kaase, M. (eds) Wahlen und Wähler. Schriften des Otto-Stammer Zentrums im Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, vol 90. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95630-9_2
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