Zusammenfassung
Die amerikanischen Präsidentschaftswahlen im November 2000 haben schlagartig das Augenmerk auf das dortige Wahlsystem gelenkt. Lange Zeit stand der Sieger nicht fest. Der unterlegene Kandidat Albert („Al“) Gore hatte einige hunderttausend Wählerstimmen mehr als der siegreiche George W. Bush jr. errungen; dieser verfügte jedoch über 271 Stimmen der 538 Wählermänner und erreichte damit eine hauchdünne Mehrheit. Das Spektakel zog sich über Wochen hin, mehrere Gerichte wurden angerufen. Im Staat Florida, der 25 Wahlmännerstimmen zu vergeben hatte, besaß Bush nur eine Mehrheit von wenigen hundert Stimmen (537). Kritiker stellten diese Mehrheit wegen Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung durch Wahlmaschinen zudem in Frage. Das Beispiel verdeutlicht, daß es erstens auf jede Stimme ankommt und daß zweitens der Teufel im (Wahlrechts-)Detail stecken kann. Jedenfalls hat nach dieser Wahl die Kritik am amerikanischen Wahlverfahren in einem ungeahnten Maße zugenommen.
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Jesse, E. (2001). Ist das Wahlsystem zum Deutschen Bundestag reformbedürftig? Eine politikwissenschaftliche Analyse. In: Klingemann, HD., Kaase, M. (eds) Wahlen und Wähler. Schriften des Otto-Stammer Zentrums im Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, vol 90. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95630-9_15
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