Skip to main content

Strategische Organisationsanalyse

  • Chapter
Organisation, Macht und Ökonomie

Part of the book series: Organisation und Gesellschaft ((OUG))

  • 470 Accesses

Zusammenfassung

Der Forschungsansatz der Strategischen Organisationsanalyse wurde anfänglich von Crozier entwickelt und in einer Reihe von Untersuchungen im Centre de Sociologie des Organisation in Paris ausgeweitet. Organisation wird hierbei betrachtet als eine Gesamtheit miteinander verzahnter Spiele als kontingente, relativ autonome menschliche Konstrukte. Der Hauptrichtung der Analyse eines konkreten (organisationalen) Handlungssystems folgend, geht es um die

  • 1. Analyse menschlichen Verhaltens im organisationalen Kontext als Ausdruck einer Strategie (strategisches Verhalten der Organisationsmitglieder, vgl. Abschn. 1.1);

  • 2. Erforschung der zwischen Organisationsmitgliedern bestehenden Machtbeziehungen als zentrale Stabilisierungs- und Regulierungsmechanismen ihrer sozialen Interaktionen (oranisationale Machtbeziehungen und Machtstrategien, vgl. Abschn. 1.2);

  • 3. Interpretation der Funktionsweise einer Organisation als Resultat einer Reihe aufeinander bezogener Spiele, deren formale und informelle Regeln indirekt die Integration der konfligierenden Machtstrategien der Organisations-mitglieder bewirken (Spiele, Spielregeln und machtstrukturierte Handlungssysteme, vgl. Abschn. 1.3);

  • 4. Konzeptualisierung des Einflusses der Umwelt auf die Organisation als das vermittelte Resultat einer Reihe weiterer Spiele zwischen Organisationsmit-gliedern und sog. Relais als Vertreter der verschiedenen relevanten Umwelt-segmente (organisationsübergreifende Strukturierung von Handlungssystemen, vgl. Abschn. 1.4). Loyalität gelobte (und dabei teilweise Ressourcen einbrachte, die er von seinen eigenen Vasallen erhielt), und von diesem dafür einen noch umfassenderen Schutz erhielt. In einem solchen System besaß der höhere Herr keine Herrschaft über die Vasallen des ihm unterstehenden Herrn. Diese Vasallen standen in keiner Beziehung zu dem höheren Herrn, sondern nur zu dem Herrn, dem sie Loyalität versprochen hatten und von dem sie Anordnungen erhielten. Es war möglich, dass die Herrschaft des höheren Herrn über den anderen Einfluss auf diese Anordnung hatte, aber sie waren an einen Vasallen kraft der Herrschaft desjenigen Herrn gerichtet, dem dieser Vasall Lehenstreue gelobt hatte” (Coleman 1991, 209f.).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Vgl. ausführlich Friedberg (1992); zur Kritik am klassischen Einstellungskonstrukt siehe Hanft (1991); Werte-Ambivalenzen wurden als Dilemmata des Führungs-verhaltens von Neuberger (1994, 90ff. und 1990) thematisiert.

    Google Scholar 

  2. Vgl. etwa den von Bosetzky (1977 und 1992) beschriebenen Typ des Mikropolitikers oder die von Grunwald (1980) genannten idealtypischen Verhaltensmuster von Personen mit personalisierten oder mit sozialisierten Machtphantasien, auf die Bosetzky hinweist.

    Google Scholar 

  3. Der hier aus einer handlungstheoretischen Sicht eingeführte Begriff der strategischen Aufklärung ist mit dem von Steinmann und Schreyögg (1985) aus einem anderen Blickwinkel eingeführten Konzept der strategischen Kontrolle verwandt.

    Google Scholar 

  4. Vgl. den Hinweis von Sandner (1990, 43) auf dieses Missverständnis; Sandner wird im Übrigen u.E. dem theoretischen Beitrag von Crozier und Friedberg — unbeschadet seiner evtl. eigenen Konstruktionsleistungen — nicht gerecht.

    Google Scholar 

  5. Vgl. Hanft (1995), Felsch (1999) und Türk (1989, 94ff.), der aus organisationstheoretischer Perspektive einen Überblick zum Thema “Organisationales Lernen” gibt.

    Google Scholar 

  6. Herstellervertreter verbinden mit dem Einsatz elektronischer Bürokommunikationssysteme Aussichten auf eine Rationalisierung der Produktion von Dokumenten: “Die Frage, ob im Büro gute oder schlechte Arbeit geleistet wird, ist auch deshalb nur unvollständig zu beantworten, weil ein uns vertrautes allgegenwärtiges Vergleichssystem für Produkte, nämlich ihr Preis im Markt, für viele Büro-‘Produkte’ praktisch nicht vorhanden ist. Was darf ein Situationsprotokoll kosten, was ein Revisionsbericht, was ein Geschäftsbrief? Fehlleistungen im Fertigungsbereich werden durch Ausschuss, Maschinen-Standzeiten und Herstellkosten-Vergleiche sichtbar. Wieviel Überarbeitungen einer Planbilanz sind vertretbar? Wie lange darf das Schreiben eines Angebotes dauern? Die Büro-EDV wird den Produktcharakter der Büroleistungen etwas stärker ins Bewusstsein rücken” (Völker 1987, 34). Ebensogut ließe sich die These vertreten, dass Bürokommunikationssysteme die elektronische Perfektionierung zweifelhafter oder unbrauchbarer Büroprodukte wesentlich erleichtern. Nichts spricht dafür, dass das elektronische Pendant zur EDV-genährten Papierflut leichter in Schach zu halten ist, dass mit vielen bunten Grafiken garnierte Berichte nicht nur schöner, sondern zugleich verständlicher und inhaltsreicher werden. Die kaum je kritisch bewerteten zahlreichen Reisen, Konferenzen, Tagungen, Symposien, Messebesuche, Meetings, Besprechungen usw. mögen allenfalls in Form ihres elektronischen Substituts an persönlicher Attraktivität einbüßen. Kommunikation dient auch der Selbstdarstellung, der Stärkung der eigenen Position, der Erhöhung des eigenen Marktwerts. Die einfache und schnelle Duplizierung und Verteilung von elektronischer Information kann sich leicht als problematischer Verstärker eines übertriebenen Sendungsbewusstseins, von innerorganisatorischen Rechtfertigungszwängen und persönlichen Absicherungsbedürfnissen erweisen. Zumindest fördern keine immanenten Merkmale der neuen Büro-EDV, dass mit mehr Verstand, größerer aufgaben- und zweckbezogener Selektivität und geringerem Eigeninteresse Berichte, Vorlagen, Erlasse, Richtlinien, Vorschriften, Protokolle, Rundschreiben usw. produziert und verteilt werden als bisher.

    Google Scholar 

  7. Vgl. etwa die Offenlegung solcher Deutungshintergründe in den gegenwärtigen Rechtfertigungen von Autofahrern gegenüber Ökologie-Argumenten. Wir werden später an solche Strukturwirkungen von Ressourcen anknüpfen, wenn wir die Institutionalisierung von Macht und hierdurch bedingte Einschränkungen der Flexibilität und Innovationsfähigkeit von Organisationen näher untersuchen. men. Dieses Dilemma wird in der umfangreichen Datenbank-Literatur kaum berührt (vgl. als Ausnahme die einführende Darstellung von Wedekind 1981).

    Google Scholar 

  8. Eine solche Beschränkung nehmen Burns und Flam (1987, 222) in ihrer Definition formaler Regeln vor: “Formal rules are, then, those formulated by authorities and powerholders and institutionalized in law as well as administrative codes and handbooks. In a certain sense, they are official, at least within a particular social organization or community. In many or most instances they are legal in character, supported ultimately by the state. Legal backing gives such rules both a public character and ultimately a power sanction (or threat of such)”.

    Google Scholar 

  9. Wir unterscheiden also zwischen der Gültigkeit (Formalstruktur) und der Akzeptanz (Verhaltensstruktur) von Handlungs- und Verhaltensregeln.

    Google Scholar 

  10. Bei den mit Hilfe der Transaktionsanalyse (TA) aufgedeckten Psycho-Spielen soll es sich um “ein Geschehen (handeln), bei dem die Beteiligten etwas tun mit einem verdeckten Motiv, das 1. dem Bewusstsein des Erwachsenen-Ichs nicht zugänglich ist, 2. nicht erkennbar wird, solange nicht einer der Beteiligten seine Verhaltensweise wechselt, und 3. dazu führt, dass jeder der Beteiligten sich verwirrt und missverstanden fühlt und dem anderen die Schuld geben will” (Definition von Joines, ebd., 444).

    Google Scholar 

  11. Der Bezug zum “Hier und Jetzt” wird auch deutlich in dem von der TA entwickelten Begriff der Autonomie als — “die Eigenschaft, die sich darin zeigt, dass drei Fähigkeiten an den Tag gelegt oder wiedergewonnen werden: Bewusstheit, Spontaneität und Intimität; jede Verhaltensweise, jeder Denkvorgang und jede Gefühlsregung, die eine Reaktion auf die Realität im Hier und Jetzt darstellt und nicht eine Reaktion auf Skriptüberzeugungen” (Stewart/Joines 1990, 437); wobei Bewusstheit — “die Fähigkeit (meint), Sinneseindrücke in reiner Form, also wie eine neugeborenes Kind, ohne Interpretation wahrzunehmen” (ebd., 438), Spontaneität — “die Fähigkeit frei auszuwählen aus einem weiten Fächer von Alternativen für die eigenen Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen, einschließlich der freien Verfügung über die Ich-Zustände” (ebd., 444) und Intimität — “eine Weise der Zeitstrukturierung, bei der die Menschen einander ohne Zensur echte Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken” (ebd., 441).

    Google Scholar 

  12. “Webers Analyse weist einen weiteren wichtigen Unterschied zu der hier vorgestellten Analyse auf. Er befasst sich mit Formen der Herrschaft und betrachtet die Struktur, und daher auch die Prozesse, die sie erzeugen und erhalten, vom Standpunkt des Akteurs aus, der die Herrschaft besitzt. Mein Standpunkt dagegen ist der von Akteuren, die auf andere Rechte und Ressourcen übertragen und dabei anderen entweder Herrschaft über ihre Handlungen oder anderweitige Kontrollrechte für eine bestimmte Position übertragen. Begrifflich gehe ich von einem System aus, in dem keine Herrschaft existiert, sondern nur Individuen Rechte besitzen. Weber geht begrifflich von einem sozialen System aus, in dem Herrschaft existiert, und entwickelt dann Begriffe, die die Funktionsweise eines solchen Systems mit sparsamen Mitteln beschreiben” (Coleman 1991, 219). Der andere angesprochene Unterschied besteht darin, dass Weber in seinen historischen Analysen eine weite Fassung des in mehreren Dimensionen beschriebenen Begriffs des Idealtypus der bürokratischen Organisation verwendet (vgl. ebd., 218).

    Google Scholar 

  13. “Jedes Gewerkschaftsmitglied gibt die Kontrolle über bestimmte Handlungen auf (wie z.B. das Recht, einen Vertrag mit dem Arbeitgeber zu unterzeichnen) und auch Besteuerungsrechte (Gewerkschaftsbeiträge) in der Erwartung, dass Gewerkschaftshandlungen Gewinne nach sich ziehen (z.B. erbringen Lohnverhandlungen möglicherweise ein höheres Einkommen)” (Coleman 1991, 91).

    Google Scholar 

  14. Die Unterschiede dürften auch durch folgende Anmerkung Colemans verdeutlicht werden: “In einer disjunkten Herrschaftsstruktur, z.B. einem gewerblichen Unternehmen, verfolgen Untergebene auf einer bestimmten Ebene oft ähnliche Interessen. Diese Übereinstimmung der Interessen bei denen, die derselben Autorität unterworfen sind, führt zu gemeinschaftlichen Handlungen, wie dem Zusammenschluss in Gewerkschaften. Diese Übereinstimmung führt außerdem zu Bemühungen von Seiten der Vorgesetzten, Interessenkonflikte herbeizuführen. Ein Beispiel ist eine möglicherweise unwahre Geschichte, die in den dreißiger Jahren unter Gewerkschaftlern kursierte; sie betraf einen Arbeitgeber, der Fließbandarbeitern in verschiedenen Schichten unterschiedlichen Lohn zahlte, um einander widersprechende Interessen hervorzurufen” (Coleman 1991, 93, Fn. 8). Diese Anmerkung verdeutlicht zugleich typische Verhaltensweisen und Probleme, die mit einer an Akteurinteressen anknüpfenden einfachen Typologie von Herrschaftsbeziehungen geklärt werden können, z.B. das von uns bereits angesprochene Zusammenspiel von Kooperations- und Konkurrenzbeziehungen innerhalb einer disjunkten Herrschaftsstruktur. Wir werden hierauf bei der Analyse von Mikropolitik in Organisationen zurückgreifen.

    Google Scholar 

  15. “In einer Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung beschränken sich die Aktivitäten, die vom Arbeitgeber bestimmt werden dürfen, normalerweise auf diejenigen Handlungen, die direkt dem Zweck der Beschäftigung dienen. Einige Tarifverträge grenzen die Aufgaben, die von Facharbeitern verlangt werden können, auf diejenigen ein, die direkt im Fachbereich der Arbeiter liegen. Im Zuge der Frauenbewegung weigern sich einige Sekretärinnen, ihren Chefs Kaffee zu bringen” (Coleman 1991, 105).

    Google Scholar 

  16. “Ein einfaches Herrschaftssystem kann auch aus einer Anzahl verschiedener Ebenen bestehen, aber die Art dieser Hierarchie unterscheidet sich von der, die man in einem komplexen Herrschaftssystem vorfindet. Das mittelalterliche Lehenswesen verdeutlicht dies. Bei der Belehnung gelobte der Vasall seinem Herrn Loyalität (und die Verrichtung entweder militärischer oder landwirtschaftlicher Dienstleistungen), und der Herr versprach, seinem Vasallen Schutz zu gewähren. Der Herr konnte sich selbst aber als Vasall einem noch mächtigeren Herrn unterordnen, dem er seinerseits

    Google Scholar 

  17. Vgl. zur Evolution der modernen formalen Organisation unter Bezugnahme auf Aldrich (1979) sowie Kieser (1985, 1986) die Hinweise bei Becker/Küpper/Ortmann (1992, 101).

    Google Scholar 

  18. Vgl. in diesem Zusammenhang die von March und Olsen (1975) für “organisationales Lernen unter Ambiguität” postulierten Beziehungen zwischen Neigungen/Abneigungen, Vertrauen/Misstrauen und Beobachtungen/Wahrnehmungen, die in Abschn. 4.1.5 näher betrachtet werden.

    Google Scholar 

  19. “A deceptive quality of technical objects and processes — their promiscuous utility, the fact that they can be ‘used’ in this way or in that — blinds us to the ways in which they structure what we are able to do and the ways in which they settle important issues de facto without appearing to do so. Thus, for example, the freedom we enjoy in the realm of ‘use’ is mirrored in our extreme dependency upon vast, centralized, complicated, remote and increasingly vulnerable artificial systems” (Winner 1983, 262; zitiert in Burns/Flam 1987, 294).

    Google Scholar 

  20. “Each of us has certain procedures — techniques — for starting our cars, setting our watches, operating washing machines, making still photographs or moving pictures, among others. Many of the specific rules of the procedure are followed to assure desired effects. We believe — on the basis of our own experience or the advice of persons we consider knowledgeable — that failure to by-and-large follow the procedures would in most cases result in malfunctioning the motor of the car fails to start or operates less effectively (a ‘sour motor’); the photographs do not turn out or are blurred. Such rule knowledge is a pervasive part of daily life in technologically advanced societies. Typically, the mass of people who follow these procedures are not the ones who have discovered or formulated them. Often they know little about the mechanisms — and even less about any underlying scientific theories — of motor cars or internal combustion, watches, washing machines, cameras. They simply learn the procedure — indeed, they must learn the procedures if they are to make effective use of the machinery of everyday life and ‘to carry on”’ (Burns/Elam 1987, 302f.).

    Google Scholar 

  21. “The structuring and restructuring of socio-technical systems has impacts, sometimes of a radical nature, on everyday actions and interactions. In this regard, Winner (1983: 251, 254) stresses: Technologies are templates which influence the shape and texture of political life. Thus, the construction of any technical system that involves human beings as operating parts amounts to a partial reconstruction of social roles and relationships.Similarly, the very act of using the kinds of machines, technologies and systems available to us generates patterns of activities and expectations that soon become ‘second nature’ to us. We do indeed ‘use’ telephones, automobiles, and electric lights in the conventional sense of picking them up and putting them down. But our world soon becomes one in which telephony, automobility, and electric lighting are forms of life in the sense that life would scarcely be thinkable without them... Yet if the experience of the past two centuries shows us anything, it is certainly that technologies are not only aides in human activity, but also powerful occasions for reshaping that activity. In no area of inquiry is this fact more important than in our own discipline, the study of politics” (Burns/Elam 1987, 307). “Through using technology in concrete and practical activities, actors acquire new experience, they learn and change. They revise their situational analyses as well as their operative rule systems relating to the activities in which the technology is employed. Technology’s dialectical interplay with human action gives occasion for the restructuring and transformation of rule systems underlying the institutional arrangements and culture of society” (ebd.).

    Google Scholar 

  22. Vgl. den originellen Versuch von Coleman (1992, 233ff.), ein theoretisches Konstrukt sozialer Handlungssysteme für ein Konstrukt personaler Handlungssysteme fruchtbar zu machen; zur “Selbstbestimmung” bzw. zum “Prinzip der Individualität” vgl. ausführlich Gerhardt (1999).

    Google Scholar 

  23. “For instance, an energy supply system produces more than ‘energy’. It provides employment, it draws capital and other resources away from alternative uses. It has a variety of effects on the environment, in the case of fossil fuels some very negative effects, as we have slowly come to recognize” (ebd.).

    Google Scholar 

  24. “Incompatibilities between a new technology and established or conventional sociotechnical systems and social structures are overcome by ‘change agents’ and ‘entrepreneurs’ through the mobilization of resources and the exercise of social power (Baumgartner and Burns, 1984; Bums, 1985). In this way new socio-technical systems are established or old ones are transformed. Such structuration will not take place if the actors motivated to introduce and develop a new technology cannot mobilize the necessary social power and other resources (capital, expertise, infrastructure, legal rights, political support, etc.). Some technological innovations or socio-technical developments require rule changes in, for instance, production, financial, administrative, political, educational and scientific spheres, among others. The success of a new technology or sociotechnical development will depend on whether entrepreneurs and change agents in the different areas can form alliances or networks across spheres in order to bring about such multiple sphere and inter-sphere rule changes. In the absence of sufficiently powerful change agents or networks of these, the technological innovation will be aborted or seriously delayed. Some impediments arise as collective expressions of vested interests and ‘critical assessments’ on the part of groups who mobilize in order to block undesirable technological developments, such as nuclear power. The history of the development of socio-technical systems (such as the factory as well as hydro-power, electrification, and nuclear systems) point up that the sociostructural and political problems are as much a challenge — and an area of great innovation — as the purely technical. Laudan (1984, 91) stresses this point: Entrepreneurs need technical skills, but in order to design systems on this scale (electrical systems, etc.) they have to employ many other skills as well, economic, social, and political” (Burns/Flam 1987, 298f.).

    Google Scholar 

  25. Those actors (such as engineers and managers) who wish to introduce and make more efficient use of the technology push for changes in the organization of production, occupational structures, and production norms. Employees, labour unions, and professions/occupations with vested interests or values in the established structures, resist those efforts... The point is that, on the one hand, the introduction and development of new technologies entail changing established rule systems. On the other hand, those with vested interests in, or value commitments to, these systems may struggle to maintain them” (Burns/Elam 1987, 306f.).

    Google Scholar 

  26. “Jede Funktionseinheit, nimmt man beispielsweise nur einmal die aggregierten Bereiche Verwaltung/Finanzen, Betrieb/Produktion, Marketing und Forschung, verfügt durch die definierten Aufgaben zur Beschaffung und Verarbeitung spezifischen Wissens über eigene Leitbilder, deren Inhalte und Funktionen zum einen an den Zielen und Zwecken des Gesamtunternehmens angelehnt sind, zum anderen aber ihre Bezugspunkte in institutionellen Kontexten außerhalb des Unternehmens, aus den professionellen Regeln und Standards, beziehen. Diese Einbettung in die funktionsspezifischen Institutionskontexte außerhalb des Unternehmens wird bereits mit der dualen Struktur der Berufsausbildung eingeleitet und zeigt sich durch das Erlernen und die Übernahme von Kenntnissen und Verhaltensregeln, die in den konkreten beruflichen Wirkungsbereichen aktiv bleiben (vgl. Mai 1990, 502ff.) und deren Nutzung von den Unternehmensleitungen in der Regel auch gewünscht wird” (Knie/Helmers 1991, 437).

    Google Scholar 

  27. “Erleichterung bei der Bewältigung technischer Probleme bietet die Möglichkeit, mit einem bereits gesicherten Wissensbestand und auf der Grundlage erprobter Regeln zu arbeiten und insbesondere bei komplexen Aufgaben auf jene Elemente zurückzugreifen, denen schon aus anderen Zusammenhängen eine Art’Funktionsgarantie’ attestiert wurde. Kernelement und Ausgangspunkt eines ‘Standes der Technik’ ist der frühzeitig um ein technisches Problem gebildete Konsolidierungskonsens, bei dem sich die beteiligten Akteure auf Grundorientierungen der Entwicklungsarbeit einigen und die weitere Generierungund Implementierung technischen Wissens durch gemeinsame Selektionsmuster festschreiben. Der ‘Stand der Technik’ erhält so vor allem durch die für ein bestimmtes technisches Gebiet bereitgestellten exklusiven Strukturierungsleistungen seinen zentralen Charakter: eine Nutzung stellt kognitiv — im Sinne von Übersichtlichkeit -, sozial — im Sinne der Vorgabe klar definierter professioneller Verhaltensregeln — und ökonomisch — im Sinne von kostensenkenden und risikominimierenden Eigenschaften — ein attraktives Wissensreservoir dar, das auf einem begrenzten Gebiet von den an der Technikentwicklung beteiligten Organisationen gemeinsam genutzt und versorgt wird” (ebd., 438).

    Google Scholar 

  28. “Für Unternehmen können dann Probleme entstehen, wenn sich die angestellten Ingenieure und Wissenschaftler in ihrer betrieblichen Entwicklungsarbeit zu stark an diesen institutionellen Geflechten orientieren, die mit den Zwecksetzungen des Unternehmens nicht kompatibel sind — die Angestellten also aus der Perspektive des Unternehmens eigensinnig handeln und sich die unternehmensspezifischen Zwecksetzungen nicht mehr unmittelbar vermitteln lassen oder aber in der konkreten Aufgabenformulierung unkontrolliert modifiziert werden. Für die Automobilindustrie hat der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Kölner Ford-Werke Daniel Goeudevert diese Dominanz institutionell verankerter Sinnzusammenhänge für das Innovationsvermögen einer ganzen Branche drastisch als ‘Inzucht-Engineering’ bezeichnet (zit. nach Vester 1990, 223). Im konkreten Ergebnis zeigt eine solche Dominanz institutionalisierter Wissensbestände eine Konvergenz der technischen Lösungen, wie sie beispielsweise im Weltautomobilbau nicht nur im Bereich der Antriebstechnik zum Ausdruck kommt (Womack/Jones/Roos 1990, 104ff.; Halberstam 1986, 3ff.)” (Knie/Helmers 1991, 439).

    Google Scholar 

  29. “Eine Verständigung zwischen den einzelnen Abteilungen wird umso schwieriger, je schwächer die von allen Subkulturen gemeinsam geteilten Leitbilder sind. Anders ausgedrückt: Je erfolgreicher eine Abteilung in ihrer funktionsspezifischen Arbeit ist, je stärker sie sich auf die ihr zugeordneten unternehmerischen Teilaufgaben konzentriert und sich hierbei von externen ‘Bildern’ ‘leiten’ lässt, um so schwieriger wird die Rückvermittlung — die dort gewonnenen Ergebnisse und Handlungsmuster verlieren an interner Anschlussfähigkeit. Verfügt wiederum ein Unternehmen über einen großen Vorrat an gemeinsamen, von allen Akteuren geteilten Werten, Normen und Regeln, der auch handlungsrelevant aktivierbar ist, können zwar durch eine solche ‘kulturelle Harmonie’ die Übersetzungskosten zwischen den unterschiedlichen Abteilungen minimiert werden, aber nur um den Preis von Verlusten in der Bereitstellung funktionsspezifischer Leistungsangebote. Dem Gewinn an interner Kornpatibilität der Wissenserzeugung steht also ein Verlust externer Anschlussfähigkeit gegenüber” (Knie/Helmers 1991, 439f.).

    Google Scholar 

  30. “Denn der privilegierte Status dieser Wissensbestände mit ihrer spezifischen, struktur- und sinnstiftenden Funktion ist für die gesamte Branche dann bedroht, wenn neue technische Angebote das Nachfrageverhalten in eine unkontrollierbare Richtunglenken und nachhaltigverändern. Mit den nicht mehr’passenden’ Lösungsangeboten gehen auch die kognitiven, sozialen und ökonomischen Vorteile der bishergenutzten Bestände für die übrige Industrie verloren und provozieren Widerstände und Strategien zur ‘Wiederverpflichtung’ der Akteure auf die gemeinsam getragenen Grundmuster der Technikentwicklung. Welchen Wert diese Konventionen für die Automobilindustrie haben, zeigt das Verhalten der Branche während der ‘Ölkrise Mitte der 70er Jahre. Selbst bei so grundlegenden Veränderungen der Umweltbedingungen und in Kenntnis verschiedener, in seriösen Wissenschafts- und Technikerkreisen entwickelten alternativen Antriebstechniken, entschied sich die Automobilindustrie — und zwar weltweit — zur Fortschreibung der eingeschlagenen Konstruktionspfade und verzichtete auf eine durchaus denkbare Erweiterung der nur noch bedingt tauglichen Technikstruktur (vgl. Vester 1990, 349ff.; Knie 1991, 67ff., 273ff.)” (Knie/Helmers 1991, 440).

    Google Scholar 

  31. “Nachfrageimpulse oder überhaupt der oft zitierte unternehmerische Wettbewerb als Kernelement einer marktwirtschaftlichen Regulation scheinen in dieser Perspektive erst viel später einzusetzen und hinsichtlich ihrer technikrelevanten Selektionswirkung eher zu spät. Denn der Konkurrenzkampf um Märkte wird in formierten Branchenkontexten auf der Basis der institutionalisierten Wissensbestände ausgetragen; die Absprachen und Konventionen stehen als Bestandteil eines übergeordneten Verständigungsprozesses nicht zur Disposition. Neue Wettbewerber neigen offenkundig eher dazu, (wenn keine Anzeichen eines ‘Revirements’, also einer durch massive externe Veränderung eintretende Gefährdung der Stabilität des ‘Standes derTechnik’, erkennbar wird) die hier zusammengefassten Angebote wegen der hohen Funktions- und Strukturierungsgüte höher zu bewerten und in ihrer Leitbild-Funktion anzuerkennen als auf mögliche Optionen zu setzen, die beim Aufbau einer neuen, den Bedürfniserwartungen womöglich angepassteren technischen Angebotsstruktur entstehen können” (Knie/Helmers 1991, 440f.).

    Google Scholar 

  32. “The benefits and negative impacts may be experienced in different time frames. The immediately obvious costs may appear quite small in comparison with the intended benefits. But in the case of complex socio-technical systems, the process of social learning and assessment of consequences may be a long, difficult enterprise. As Martino (1972) has pointed out, it is the unintended (and often unanticipated) consequences which frequently show up as costs, but which have not been considered at the outset. By the time they are recognized, the technology is all too well entrenched (with vested interests and an organizational and physical infrastructure), and it appears impossible or far too costly to replace it (that is, the problem of apparent irreversibility)... The benefits and ‘costs’ of technologies and technological development are usually distributed unequally among groups and segments of society — as well as other generations, for instance, leaving a heritage to future generations of depleted resources and a polluted, unattractive environment and shattered community structures” (Burns/Flam 1987, 310f.).

    Google Scholar 

  33. Vgl. mit dieser Überschrift den Beitrag von Rammert (1992a), auf den wir uns im Folgenden beziehen.

    Google Scholar 

  34. “Die Entwicklung erfolgt zunehmend in Reaktion auf selbst erzeugte Mängel. Technisch bedingte Unfallgefahren lassen eine Sicherheitstechnik entstehen; umweltschädliche Emissionen geben Anlass zu einer Umwelttechnik; ressourcen- und energieverschwendende Techniken werden durch eine intelligente Technik zu schonendem und sparsamen Umgang umgerüstet. Wenn die ‘unvollkommene Technik’ ständig verbessert, ergänzt und im umfassenden Sinn entwickelt werden muss (Ropohl 1985, 21–32), kann der Eindruck entstehen, die technische Entwicklung sei wesentlich mit ihrer eigenen Perfektion und der Kompensation ihrer Mängel beschäftigt und steuere sich selber” (Rammert 1992a, 9).

    Google Scholar 

  35. “An der Homogenität dieser globalen Leitbilder darf gezweifelt werden. Aus ihnen lassen sich keine eindeutigen Zielvorgaben für die technische Konstruktion herleiten. Semantische Strukturen determinieren nicht technische Entwicklungen; sie orientieren allenfalls als Hintergrund und Horizont die Richtung technischer Entwürfe. Gelänge es allerdings, sie als Leitsemantiken für Organisationen, als paradigmatische Orientierungen in den Ingenieurdisziplinen oder als kulturelle Modelle der Forschung zu präsentieren, besäße man eine wichtige Orientierungsgröße für die technische Entwicklung” (Rammerz 1992a, 12).

    Google Scholar 

  36. Vgl. S. 67ff.; zu dem Versuch, deutsche Interessengruppen und politische Akteure auf Bundesebene als korporative Akteure des Politikfeldes “Arbeit” zu identifizieren, vgl. die empirische Untersuchung von Pappi (1990), der die strategische Relevanz dieser Akteure anhand des von uns auf S. 23f. kurz erläuterten und kritisierten Tauschmodells von Coleman bestimmt.

    Google Scholar 

  37. “Zwei Tatbestände verdienen festgehalten zu werden: Der Staat als korporativer Akteur verschwindet hinter einer Vielzahl von korporatistischen Gremien, in denen sich die Einflüsse verschiedener Akteure mischen. Und bei beiden angesprochenen Aktivitätstypen, der Förderung wie der Normierung, bleibt der Staat wesentlich auf wissenschaftliche und technische Experten und deren Vorgaben angewiesen” (Rammert 1992a, 15).

    Google Scholar 

  38. “Außerdem haben Forschungen zur Technikgenese bisher in mehreren Fällen, wie dem Dieselmotor (Knie 1991), dem Telefon (Rammert 1989), dem Rundfunk (Aitken 1976) und dem Kleincomputer, gezeigt, dass die Markt- und Gewinnaussichten technischer Produkte in ihrer Frühphase von den ökonomischen Akteuren gar nicht erkannt worden sind. Sie wurden von diesen in der Regel relativ spät aufgegriffen und danach erst in ihrer weiteren Entwicklungmitbestimmt” (Rammert 1992a, 15f.).

    Google Scholar 

  39. “Dadurch werden technische Entwicklungen in Richtungen gesteuert, die sich erst einmal von praktischen Bedürfnissen entfernen. Auf diese Weise hochgezüchtete Technologien müssen dann später unter hohem Entwicklungsaufwand wieder zurücktransformiert werden. Sie durchlaufen die Stufen von der wissenschaftlichen Experimentiertechnik über die industriell anwendbare Professionellentechnik bis hin zur im Alltag allgemein nutzbaren Laientechnik...” (Rammert 1992a, 16).

    Google Scholar 

  40. “Die Entwicklung neuer Techniken wird zunehmend von anderen Instanzen entkoppelt und in Institutionen des Forschungssystems verlagert. Wissenschaftliches, auf Erkenntnis orientiertes Forschungshandeln, wird dort mit technologischem, auf Funktionieren orientiertem Forschungshandeln, organisatorisch eng verkoppelt. Wissenschaftliche Fortschritte und technologische Durchbrüche bedingen einander in wachsendem Maß — eine Entwicklung, die erst seit Ende des 19. Jahrhunderts größere Bedeutung gewinnt” (Rammert 1992a, 16).

    Google Scholar 

  41. Es ist bemerkenswert, dass gerade diese eigenen Kreationen zur Herausbildung der eigenen (personalen) Identität beitragen, so wie man besonders stolz auf Ereignisse sein kann, die sich der eigenen (bewussten und intendierten) Einflussnahme entziehen (z.B. Familienstolz).

    Google Scholar 

  42. “Eine Lösung dieses Problems bestünde meiner Ansicht nach darin, sich von der Definition der Technik als sachlichem Artefakt zu lösen und sie als soziales Projekt, mit bestimmten sachlichen Artefakten in einer bestimmten Weise umzugehen, zu bestimmen... Der technische Wandel kann unter dieser evolutionären Perspektive als mehrstufiger Selektionsprozess konzipiert werden (siehe auch Mayntz/Schneider 1988, 285). Er umfasst Projekte der Generierung neuer Technikkonzepte, Projekte der erfinderischen Konstruktion technischer Artefakte, Projekte der probeweisen Implementation und Projekte der dauerhaften Institutionalisierung technischer Systeme. Es gibt kein naturwüchsiges und gradliniges Band zwischen diesen Projekten, wie es das Phasenmodell von Entdeckung, Erfindung, Innovation und Diffusion sugge- riert. Der Projektbegriff zeigt an, dass es jedesmal um eine neue Kombination der sachlichen Elemente und der sozialen Umgangsregeln geht. Dabei wechseln jeweils die lokalen Umgebungen und mit ihnen die vorherrschenden selektiven Codes und dominanten Akteure. Im Rahmen eines solchen evolutionären Konzepts können Fragen nach dem funktionalen Primat eines gesellschaftlichen Teilsystems und nach der Dominanz eines Akteurs für technische Entwicklungslinien, für zeitliche Phasen und für historische Epochen spezifiziert und empirisch untersucht werden” (Rammen 1992a, 21).

    Google Scholar 

  43. Berger (1992, 126) konstatiert hier “die paradoxe Situation, dass über das ‘Rationalisierungsinstrument par excellence’, das die Transparenz, Berechenbarkeit und Kontrolle des betrieblichen Geschehens perfektionieren soll, in Entscheidungsprozessen befunden wird, die zu den intransparentesten, unberechenbarsten und am wenigsten kontrollierbaren Entscheidungen in Privatunternehmen zu gehören scheinen, und dass der Weg zur Vollendung ökonomischer Rationalität sich aufgrund seiner Unsicherheit und Unüberschaubarkeit als bevorzugter Austragungsort betrieblicher’Machtspiele’ (vgl. Crozier/Friedberg 1979) erweist. Diese ‘Machtspiele’ erzeugen ihrerseits neue Unübersichtlichkeit und Unsicherheit (vgl. dazu Mumford/-Pettigrew 1975, 21) — mit dem Ergebnis, dass das ‘Ziel’ der ‘nahtlose(n) Ökonomisierung aller wichtigen Betriebs- und Arbeitsprozesse’ (Briefs 1979, 253) ständig von den ‘Mitteln’ selber unerreichbar vorangeschoben und der ‘Hase-und-Igel-Effekt’... verstärkt wird.”

    Google Scholar 

  44. “Diese Rituale tragen, so lässt sich vermuten, gleichwohl nicht die ganze oder auch nur überwiegende Last bei der Stabilisierung der spezifischen Organisationskultur privater Unternehmen und ihres Kerns, der Berechnung und Abwägung monetärer Input- und Output-Größen. Sie werden dabei ständig von der handgreiflichen Realität monetärer Gewinne und Verluste und dem realen Zwang ‘unterstützt’, Profite zu erwirtschaften, um zu überleben. An diesem realen Zwang, der viele Entscheidungen nicht determiniert, aber alle konditioniert, müssen sich alle ‘Machtspiele’ — als Bedingung ihrer Fortsetzung — orientieren, und dieser reale Zwang bindet die subjektive Konstruktion von Umwelt- und Selbstbildern und die subjektive Definition von Problemen und Problemlösungen bei aller Konstruktions- und Definitions-freiheit ständig an den Boden der Realität zurück” (Berger 1992, 128f.).

    Google Scholar 

  45. Die Eigendynamik von Machtbeziehungen “wird aller Wahrscheinlichkeit nach größer sein in einer öffentlichen Verwaltung, deren Personal über in jeder Hinsicht gesicherte Positionen verfügt und deren Erfolgs- und Leistungskriterien unklar, mehrdeutig und deshalb schwer messbar sind, als in einem auf einem wettbewerbs-starken Markt agierenden Industrieunternehmen, dessen Personal weniger abgesichert ist und dessen Erfolgskriterien vergleichsweise einheitlich und eindeutig sind” (Friedberg 1992, 45).

    Google Scholar 

  46. “Dies alles mag in der öffentlichen Verwaltung ausgeprägter sein als in den Industriebürokratien, da hier in den höheren Rängen (und bei den sogenannten ‘politischen Beamten’ fast hundertprozentig) die gleichzeitige Mitgliedschaft in einer Partei und einem parlamentarischen Gremium sehr verbreitet ist und die Aufstiegschancen wie bei kommunizierenden Röhren zusammenhängen (vgl. dazu Bosetzky 1974). In diesen vernetzten Systemen (die mit dem Begriff ‘Filz’ ja so überaus treffend beschrieben werden) ist organisationsübergreifende Mikropolitik etwas sehr Alltägliches (ist also oft untrennbar vermengt mit der ‘richtigen Politik’, zumeist der Kommunalpolitik)” (Bosetzky 1992, 30).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Küpper, W., Felsch, A. (2000). Strategische Organisationsanalyse. In: Organisation, Macht und Ökonomie. Organisation und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95622-4_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95622-4_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-13466-6

  • Online ISBN: 978-3-322-95622-4

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics