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Parteienfinanzierung in Deutschland

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Parteiendemokratie in Deutschland

Zusammenfassung

In allen westlichen Demokratien ist die Parteienfinanzierung umstritten1. Auch in Deutschland brauchen die politischen Parteien ausreichende Mittel, um ihre Funktionen ohne Risiken und unerwünschte Nebenwirkungen zu erfüllen. Soweit einzelne Parteien (etwa durch große Mitgliederzahl, spendenfreudige Anhängerschaft oder beachtliches Vermögen) nennenswert höhere Einnahmen erzielen als ihre Mitbewerber, ergeben sich unterschiedliche Startchancen2. Werden die Parteiausgaben durch niedrige Einnahmen, gesetzliche Vorschriften oder Druck der öffentlichen Meinung begrenzt, dann bleibt der Umfang der Parteitätigkeit gering. Ein gehobenes Niveau der Ausgaben, etwa wegen einer dichten Gebietsorganisation oder einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, begünstigt eine risikobereite Finanzierung. Korruption, Abhängigkeit oder Selbstbedienung können zum Legitimitätsverlust der Parteien und/oder zur Entfremdung von ihren Anhängern führen3.

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Literatur

  1. Vgl. Herbert E. Alexander/Rei Shiratori (eds.), Comparative Political Finance Among the Democracies, Boulder, Col. 1994

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  2. Arthur B. Gunlicks (ed.), Campaign and Party Finance in North America and Western Europe, Boulder, Col. 1993.

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  3. Vgl. Khayyam Z. Paltiel, The Impact of Election Expense Legislation in Canada, Western Europe and Israel, in: Herbert E. Alexander (ed.), Political Finance, Beverly Hills, Ca. 1979, S. 16 f.; Karl-Heinz Naßmacher, Öffentliche Parteifinanzierung in westlichen Demokratien, in: Journal für Sozialforschung, 21 (1981) 4, S. 353 f.

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  4. Vgl. Heino Kaack, Die Finanzen der Bundesparteien von 1968 bis 1975, in: dersVursula Kaack (Hrsg.), Parteien-Jahrbuch 1975, Meisenheim a. G. 1978, S. 295 f.

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  5. Neuere Daten werden erst ab Oktober 1996 in den Parteizentralen, ab Dezember 1996 als Bundestags-Drucksache vorliegen.

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  6. Die CSU ist dabei zweimal gezählt, einmal als Teil der Union und einmal als kleine Partei!

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  7. Vgl. Hans-Herbert von Arnim, Staat ohne Diener. Was schert die Politiker das Wohl des Volkes?, München 1993, S. 197.

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  8. Davon entfielen auf die Parteien 750 Mio. DM, die Fraktionen 110 Mio. DM (von 230), die Abgeordnetenmitarbeiter 120 Mio. DM (von 230) und die politischen Stiftungen (deren Globalzuschüsse im Bund allein 200 Mio. DM betragen) 320 Mio. DM, insgesamt also 1 300 Mio. DM.

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  9. Zu diesen Angaben vgl. Focus, (1993) 7, S. 103; FAZ Magazin, (1992) 41, S. 71; Frankfurter Allgemeine vom 28. Januar 1993.

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  10. Dies behaupteten etwa Werner Remmers lt. Frankfurter Allgemeine vom 5.11. 1984 und Ulrich von Alemann, Grenzen für das Geld der Parteien, in: Das Parlament, Nr. 37–38 vom 13./20. 9.1986, S. 18, sowie ders., Parteienfinanzierung: Skandale, Umwege, Urteile, in: Peter Haungs/Eckhard Jesse (Hrsg.), Parteien in der Krise? In- und ausländische Perspektiven, Köln 1987, S. 210.

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  11. Vgl. Rechtliche Ordnung des Parteiwesens, Bericht der vom Bundesminister des Inneren eingesetzten Parteienrechtskommission, Frankfurt a.M. — Berlin 1957, S. 214.

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  12. Für Einzelheiten vgl. Karl-Heinz-Naßmacher, Comparing Party and Campaign Finance in Western Democracies, in: A. B. Gunlicks (Anm. 1), S. 245; ders., Parteienfinanzierung im internationalen Vergleich, in: Gesellschaft für Rechtspolitik (Hrsg.), Bitburger Gespräche. Jahrbuch 1993/II, München 1993, S. 99 f.

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  13. Vgl. Karl-Heinz Naßmacher, Parteifinanzen im westeuropäischen Vergleich, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 23 (1992) 3, S. 487, Abb. 7, sowie ebd., S. 472 f., insbes. Tab. 4.

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  14. Vgl. BVerfGE 20, 56, 101; 52, 63, 92 und 85, 264, 293.

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  15. Vgl. §§ 18, Abs. 5 und 24, Abs. 2 Parteiengesetz i. d. F. vom 31. Januar 1994 (BGBl. I S. 149); Deutscher Bundestag, Drs. 13/140, S. 30 f., 72 f.

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  16. Vgl. K.-H. Naßmacher (Anm. 11), S. 98 f.

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  17. Vgl. Jahrbuch der SPD 1975–1977, Bonn 1977, S. 358 f.; Horst Weyrauch, Gutachtliche An-schlußstellungnahme zur Parteienfinanzierung in der Bundesrepublik Deutschland, Bd. I, Frankfurt a. M. 1978, S. 122–138.

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  18. Als Veröffentlichung der Rechenschaftsberichte für 1994 liegt jetzt vor: Deutscher Bundestag, Drs. 13/3390. Eine Auswertung bietet regelmäßig der entsprechende Bericht der Bundestagspräsidentin (zuletzt für 1993, Bundestags-Drucksache 13/4503).

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  19. Ursprünglich BGBl. I S. 773; jetzt vgl. Anm. 14.

    Google Scholar 

  20. Karl-Reinhard Titzck, Verfassungsfragen der Wahlkampfkostenerstattung, Baden-Baden 1990, S. 72, verweist auf: Der Parlamentarische Rat, Verhandlungen des Hauptausschusses, S. 749, und ders., Stenographischer Bericht, S. 181.

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  21. BGBl. (1983) I, S. 1481.

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  22. Die öffentliche Teilfinanzierung der Parteien (seit 1959) zog eine durchaus folgerichtige Konsequenz aus der verfassungsrechtlichen Anerkennung der Parteien.

    Google Scholar 

  23. Vgl. Karl-Heinz Naßmacher, Öffentliche Rechenschaft und Parteifinanzierung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 14–15/82, S. 17; ders., Parteienfinanzierung im internationalen Vergleich, in: ebd., B 8/84, S. 42.

    Google Scholar 

  24. Zuletzt Bundestags-Drucksachen Nr. 13/3390 und 13/4163 (für 1994).

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  25. Für Einzelheiten vgl. Karl-Heinz Naßmacher, Parteienfinanzierung im Wandel. Einnahmenentwicklung, Ausgabenstruktur und Vermögenslage der deutschen Parteien seit 1969, in: Der Bürger im Staat, 39 (1989) 4, S. 271–278 (nachgedruckt in: Hiltrud Naßmacher u. a., Parteien in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1990, S. 136–160).

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  26. Für Einzelheiten vgl. Deutscher Bundestag, Drs. 13/140, S. 88 f., und die Rechenschaftsberichte für 1994 (Anm. 23).

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  27. Vgl. Rechtliche Ordnung (Anm. 10), S. 188 f.; Theodor Eschenburg, Probleme der modernen Parteienfinanzierung, Tübingen 1961, S. 24 ff.

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  28. Vgl. BVerfGE 40, 296, 315 ff.

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  29. Entgegen der Empfehlung im Bericht zur Neuordnung der Parteienfinanzierung. Vorschläge der vom Bundespräsidenten berufenen Sachverständigen-Kommission, Köln 1983, S. 4, 187 f.

    Google Scholar 

  30. Vgl. K.-H. Naßmacher (Anm. 22), S. 22; ders., Parteienfinanzierung als verfassungspolitisches Problem, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 11/1989, S. 32; Christine Landfried, Parteifinanzen und politische Macht. Eine vergleichende Studie zur Bundesrepublik Deutschland, zu Italien und den USA. Baden-Baden 19942, S. 97–99; Landfried und Naßmacher in der Anhörung des Deutschen Bundestages: 77. Sitzung des Innenausschusses am 18. 10. 1993, Stenografisches Protokoll, S. 111–113 und 121 f.

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  31. Insbesondere durch Hans-Herbert von Arnim, Die Partei, der Abgeordnete und das Geld, Mainz 1991, S. 83–99, sowie ders. (Anm. 6), S. 195 f., 198–201.

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  32. Vgl. K.-H. Naßmacher, Rechenschaft (Anm. 22), S. 17.

    Google Scholar 

  33. Bei den Zuschüssen an Gliederungen, die in der Einnahmen- und Ausgabenrechnung mit dem gleichen Betrag abschließen müssen, handelt es sich um interne Verrechnungen, die für die Bewertung der einzelnen Positionen weiter nicht bedeutsam sind.

    Google Scholar 

  34. Vgl. Uwe Schleth, Parteifinanzen. Eine Studie über Kosten und Finanzierung der Parteientätigkeit, zu deren politischer Problematik und zu den Möglichkeiten einer Reform, Meisenheim a. G. 1973

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  35. Peter Lösche, Wovon leben die Parteien? Über das Geld in der Politik, Frankfurt a. M. 1984; Bericht zur Neuordnung der Parteienfinanzierung (Anm. 28); C. Landfried (Anm. 29).

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  36. Die Werte der »vorsichtigen« Umrechnung beziehen sich auf den Mittelwert/Durchschnitt aus zwei »extremen« Berechnungsmodellen. Dafür wurden zugrundegelegt (Modell A/B): Mandatsträgerabgaben 20/25 Prozent der Beiträge, Steuerverzicht 30/40 Prozent der Beiträge sowie 20/30 Prozent der Spenden. Daraus ergaben sich als Spannweiten: Nettobeiträge 107/ 151 Mio. DM, Nettospenden 80/91 Mio. DM, öffentliche Subventionen 443/490 Mio. DM.

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  37. Vgl. Khayyam Z. Partiel, Campaign Finance. Contrasting Practices and Reforms, in: David Butler u. a. (eds.), Democracy at the Polls, Washington, DC 1981, S. 143 ff.

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  38. Vgl. Andrea Römmele, Unternehmenspenden in der Parteien- und Wahlkampffinanzierung. Die USA, Kanada, die Bundesrepbulik Deutschland und Großbritannien im internationalen Vergleich, Baden-Baden 1995, S. 139–157.

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  39. Vgl. C. Landfried (Anm. 29), S. 227 ff.

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  40. Vgl. Deutscher Bundestag, Drs. 10/2172, S. 12; ebd., Drs. 10/2366.

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  41. Vgl. Peter Schindler, Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1949 bis 1982, Bonn 1983, S. 95; ders., Datenhandbuch ... 1983 bis 1991, Baden-Baden 1994, S. 135.

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  42. Vgl. C. Landfried (Anm. 29), S. 158, 291.

    Google Scholar 

  43. Vgl. Deutscher Bundestag, Drs. 13/145, S. 47, 50, 73.

    Google Scholar 

  44. Vgl. die neue Bundestags-Drucksache (Anm. 17).

    Google Scholar 

  45. Vgl. BVerfGE 40, 296, 315 ff.; Bericht zur Neuordnung ... (Anm. 28), S. 187 f.; C. Landfried (Anm.29), S. 97 ff., 319 ff.

    Google Scholar 

  46. Der von C. Landfried (Anm. 29, S. 278, pauschal genannte Anteil von 10 Prozent der gesamten Einnahmen entspricht dieser Größenordnung.

    Google Scholar 

  47. So auch C. Landfried (Anm. 29), S. 210 ff.

    Google Scholar 

  48. Das gilt wohl auch für das von C. Landfried (Anm. 29), S. 158, 291, mehrfach zitierte Beispiel einer Direktspende. Die Autorin verweist überdies (ebd., S. 327) auf einen seit 1988 bestehenden Informationsmangel.

    Google Scholar 

  49. Vgl. Herbert E. Alexander (ed.), Comparative Political Finance in the 1980s, Cambridge (England) 1989, S. 14 ff.

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  50. Ahnlich Richard S. Katz/Peter Mair, Changing Models of Party Organization and Party Democray: The Emergence of the Cartel Party, in: Party Politics, 1 (1995) 1, S. 15, 18.

    Google Scholar 

  51. Für Einzelheiten vgl. K.-H. Naßmacher (Anm. 11), S. 241–243.

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  52. Vgl. U. Schleth (Anm. 33), S. 415–429.

    Google Scholar 

  53. Vgl.BVerfGE 85, 264 ff.

    Google Scholar 

  54. Auswirkungen dieser Neuregelung sollen von einer durch den Bundespräsidenten berufenen Kommission unabhängiger Sachverständiger bis zum 31. 3. 1999 evaluiert werden.

    Google Scholar 

  55. Wie in § 18, Abs. 6 PartG 1989 (BGBl. I, S. 327) vorgesehen.

    Google Scholar 

  56. Vgl. Parteiengesetz 1994 (Anm. 14).

    Google Scholar 

  57. Auch dabei wird die nach § 18, Abs. 6 PartG berufene Kommission (Anm. 52) tätig.

    Google Scholar 

  58. Vgl. Der Spiegel, Nr. 30 vom 25. Juli 1994, S. 16; Rundschreiben des Schatzmeisters der »Überpartei Die Grauen Graue Panther« vom 19. 6. 1995.

    Google Scholar 

  59. Vgl. G. Landfried (Anm. 29), S. 14, 275–282.

    Google Scholar 

  60. Für die Daten vgl. Deutscher Bundestag, Drs. 13/145, S. 6 f., 36 f., 46 f., 82 f., 100 f., 134 f., 152 f.

    Google Scholar 

  61. Die Daten stammen aus der Bundestags-Drucksache 13/3390 (Anm. 17).

    Google Scholar 

  62. Vgl. Peter Radunski, Wahlkämpfe. Wahlkampfführung als politische Kommunikation, München 1980

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  63. Werner Wolf, Der Wahlkampf. Theorie und Praxis, Köln 1980.

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  64. Vgl. K.-H. Naßmacher (Anm. 24), S. 276 f., 152–155.

    Google Scholar 

  65. Da die Angaben der Jahre 1986 und 1987 in besonderer Weise durch die Bundestagswahl im Januar 1987 geprägt waren, werden so Daten für zwei Wahljahre miteinander verglichen.

    Google Scholar 

  66. Insgesamt handelt es sich um fast 900 Mio. DM für vier Jahre, durchschnittlich also um etwa 225 Mio. DM jährlich. Der durchschnittliche Prozentanteil wird von CSU und FDP deutlich unterschritten, von der PDS (in den Jahren der »Abwicklung«) ebenso deutlich übertroffen.

    Google Scholar 

  67. Der Bericht vom 18. 12. 1995 liegt vor als Bundestags-Drucksache 13/3574.

    Google Scholar 

  68. Vgl. Wolfgang Rudzio, Die organisierte Demokratie, Stuttgart 19822, S. 129 f.

    Google Scholar 

  69. Vgl. K.-H. Naßmacher (Anm. 12), S. 480 f.

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Naßmacher, KH. (1997). Parteienfinanzierung in Deutschland. In: Gabriel, O.W., Niedermayer, O., Stöss, R. (eds) Parteiendemokratie in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95609-5_7

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