Zusammenfassung
Das Letzte ist nicht unbedingt das Neueste. Ein beliebte Position gerade in den Wissenschaften ist die Aussage: „Was interessiert mich der alte Kram; ich möchte die neuen Theorien kennenlernen, schließlich will ich ja auch Probleme der Gegenwart lösen und keine alten Geschichten aufwärmen.“ Dekonstruktion scheint auf den ersten Blick so etwas zu sein: ziemlich neu und in aller Munde. Doch dieser Schein trügt. Im Gegenteil handelt es sich dabei sogar um eine Bewegung, die vielleicht stärker als jedes andere Denken auf die Verbundenheit der Gegenwart mit der sogenannten Vergangenheit hinweist und dem nachgeht. Genau aus diesem Grunde möchten wir schon an dieser ganz frühen Stelle auf die Dekonstruktion hinweisen, denn nichts wäre falscher, als sie bloß als den „letzten Schrei“ im Theoriegeschäft anzusehen (oder besser: anzuhören). Vielmehr stellt sie eine Ergänzung dar, die in allen Bereichen, in denen es um die Frage nach der Begründbarkeit von Strukturen und Ordnungen geht, äußerst hilfreich sein kann.
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Anmerkungen
Vgl. dazu: Zygmunt Bauman: Moderne und Ambivalenz, Frankfurt/Main 1995, passim
Slavoj Zizek: Genieße Deine Nation wie Dich selbst! Der Andere und das Böse — Vom Begehren des ethnischen „Dings“, in: Joseph Vogl (Hrsg.): Gemeinschaften, Frankfurt/ Main 1994, S. 133–164.
Jacques Derrida: Nietzsches Otobiographie oder Politik des Eigennamens, in: Fugen. Deutsch-Französisches Jahrbuch für Text-Analytik, Freiburg 1980, S. 64–98 (S.66).
Hierzu vergleiche auch Jacques Derrida: Gesetzeskraft. Der „mystische Grund der Autorität“, Frankfurt/Main 1991.
Wobei, das sei hier noch angemerkt, dieses Vorgehen sich nicht auf Staaten o.a. beschränkt, sondern auf alle Formen von Einheit und Ordnung, deren letzter der Sinn als solcher ist.
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Claessens, D., Tyradellis, D. (1997). Dekonstruktive Vorüberlegungen. In: Konkrete Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95606-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95606-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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