Zusammenfassung
In diesem ersten Kapitel werden die unterschiedlichen Versuche dargestellt, „Politische Kommunikation“ als Forschungsgegenstand zu beschreiben und zu definieren. Eine einheitliche oder zumindest in weiten Teilen der Wissenschaft akzeptierte Definition des Begriffs existiert nicht. Allein der Begriff der „Politik“ ermöglicht unterschiedliche theoretische Zugangsweisen mit jeweils eigenen Vorstellungen darüber, was Politik ist bzw. sein sollte. Diese Normativität in der wissenschaftlichen Betrachtung setzt sich fort, wenn nach dem Verhältnis von Politik und Medien gefragt wird: Dominieren Medien die Politik, führt die Berichterstattung gar zu einer „schlechteren“ Politik? Solche Fragen sind vor allem vor dem Hintergrund relevant, dass sich die moderne Gesellschaft zu einer Mediengesellschaft entwickelt, in der Massenmedien mehr und mehr zur Voraussetzung gesellschaftlicher Kommunikation insgesamt werden. Zum Abschluss dieses einleitenden Kapitels wird daher unser eigener Ansatz vorgestellt: Wir begreifen Politische Kommunikation als Ergebnis von Strukturen und Prozessen, die das Handeln der Akteure beeinflussen und zugleich von ihnen beeinflusst werden. Dieser Ansatz begründet auch die Auswahl der Themen, die in diesem Buch aufgegriffen werden.
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Literatur
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Jarren, O., Donges, P. (2002). Einführung: Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft als Forschungsgegenstand. In: Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95604-0_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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