Zusammenfassung
Solchermaßen fragend, beschließt Michael Jovy seine Revue einer Geschichte der Jugendbewegung und formuliert apodiktisch: „Die Jugendbewegung ist tot, sie hat sich überlebt, es leben die Jugendpflege-Verbände, die ihr Erbe angetreten haben“. Wäre dies so eindeutig gemeint, so würde auch die Biographie des Autors von ihm selbst widerrufen, da er nach 1945 einer jener Motoren war, die da versuchten, eine gewiß geläuterte Tradition in eine sich verändernde Gegenwart herüberzuretten. Von daher kommt ihm denn auch die Beschwichtigung in die Feder: „trotz all dieser Hindernisse kann aber nicht übersehen werden, daß sich nach 1945 eine Reihe von Jugendbünden gebildet hat, die von sich behaupten, Jugendbewegung zu sein“. Und nicht selten ist dem Satz „die Jugendbewegung ist tot“ das trotzige „und sie bewegt sich doch“ entgegengesetzt worden, einmal natürlich aus dem Kreis der Älteren, die sich an Freischar und Wandervogel, auch an bündisches Herkommen erinnerten, aber auch von Jüngeren, die meinten, daß jungenschaftliche Bündigungen auch in ihrer Gegenwart eine Chance haben könnten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1988 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Knoll, J.H. (1988). Jugendbewegung nach 1945?. In: Jugendbewegung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95598-2_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95598-2_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0713-1
Online ISBN: 978-3-322-95598-2
eBook Packages: Springer Book Archive